Wachstum ohne Ende? Warum der Mittelstand zwischen Pflicht, Sinn und Wahnsinn steht
Shownotes
Nerdtalk zum Thema Wachstum.
Vermögensverteilung Deutschaland: https://www.bpb.de/kurz-knapp/zahlen-und-fakten/sozialbericht-2024/553230/vermoegensungleichheit/
CO2 Entwicklung: https://www.umweltbundesamt.de/daten/klima/atmosphaerische-treibhausgas-konzentrationen#kohlendioxid-
Glücksindex: https://ministeriumfuerglueck.de/blog/world-happiness-report-2024/
Hosts: 🎙 Michael Neukirchen – LinkedIn 🎙 Dr. Ingo Markgraf – LinkedIn
Podcast: 🔗 Märchenland Mittelstand auf LinkedIn 🔗 Märchenland Mittelstand auf Bluesky
Hinweis: Märchenland Mittelstand ist ein Corporate Podcast der BIRCO GmbH, Baden-Baden, Datenschutz, Impressum
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00:00:00: Hallo und herzlich willkommen, meine Lieben, Hörerinnen und Hörer da draußen zum nächsten
00:00:14: Folge Märchen, Land, Mittelstand. Wir wollen kurz vor einer kurzen Sommerpause euch nochmal
00:00:25: ein bisschen Material zu verfügen stellen. Heute ohne Gast, wir machen einen unserer Nerd Talks,
00:00:30: wo wir uns geben, gesagt ich, ein bisschen die Welt erklären. Was erklären wir uns denn heute?
00:00:35: Und herzlich willkommen, lieber Michael. Hallo Ingos, freut mich, dass wir nochmal eine Folge
00:00:39: vor den Urlauben machen. Hat uns jetzt auch mit einem Gast getroffen, dass da viele in
00:00:44: Urlaub sind und Sommerpausen sind, ja auch im Podcast "Universum nichts Unübliches" und
00:00:51: heute habe ich ein ganz spezielles Thema für uns, das natürlich auch den Mittelstand betrifft
00:00:58: und viele Menschen umtreibt. Man hört es fast jeden Tag und ich werfe es jetzt einfach mal in
00:01:09: den Ring. Unser Stichwort heute heißt Wachstum. Wachstum. Okay, großes Thema, näher dich dem
00:01:26: mal, was machen wir damit? Also, es gibt ja verschiedene Aspekte und gehen wir mal vom
00:01:32: "Warum sind wir eigentlich so Wachstums getrieben? Wo kommt das überhaupt her? Warum müssen wir denn
00:01:37: immer wachsen? Wo wachsen wir denn hin? Und dann werden wir auch persönlich getrieben von diesem
00:01:45: Wachstum. Also auch eine Karriere ist eine Form von Wachstum und verstellt uns das manchmal nicht
00:01:51: den Blick auf das Wesentliche der Wertigkeit der Tätigkeit, also der Berufung in Beruf und
00:01:58: das gilt vom Angestellten bis zum Geschäftsführer. Okay, ich merke, wir müssen uns zwei, drei Stunden
00:02:04: Zeit nehmen, um auch nur ansatzweise wegen dem Thema zu nähern. Erste Gedanke ist, ich habe
00:02:10: beschäftigt mich seit vielen Jahren mit so Themen der Persönlichkeitspsychologie und wie
00:02:15: tecken Menschen. Die erste Erfahrung, die wir machen als Menschen ist Wachstum. Das heißt,
00:02:23: wir lernen etwas dazu. Wir können irgendwann sehen, wir können irgendwann laufen, wir lernen zu
00:02:29: wachsen. Das ist eine der Striche am Türrahmen. Genau, Striche am Türrahmen, bei mir im Keller von
00:02:34: den Kindern habe ich immer noch die ganzen Striche und wahrscheinlich die wesentlichste und die
00:02:42: zentralste Erfahrung und die erste, die wir weltlich machen ist, wir wachsen. Ja, die ganze Natur ist
00:02:50: geprägt von Wachstum. Ja, genau, wenn ich hier rausgucke, alles ist grün und jedes Jahr wird es
00:02:57: wieder grau und dann wird es wieder grün und wird es wieder grau. Jetzt wechseln wir weiter. Und was
00:03:02: denkst du, wie hat dieses natürliche Wachstum, das die ganze Welt begleitet, sich so entwickelt,
00:03:11: dass jedes natürliche Wachstum eigentlich ein Ende hat, aber nur die Wirtschaft,
00:03:19: die Träume von einem unendlichen Wachstum. Ja, ich glaube, das ist die große Frage und also mein
00:03:27: Gefühl ist, wir stehen vor Veränderungen in unserem Wirtschaftsdenken und Wirtschaftssystem,
00:03:34: die wir noch nicht so richtig begriffen haben, aber wir haben keine echte Lösung dafür und wir
00:03:38: wissen nicht genau, wohin wir uns verändern, weil das, das Wachstum, wie wir es seit vielen
00:03:42: Jahrzehnten schon ganz schön überhöhen auch und sagen, das ist das Paradigma der Wirtschaft,
00:03:48: dass das so nicht weitergehen kann. Auf alle Zeiten muss uns hier irgendwann klar sein,
00:03:53: weil der Planet ist irgendwann erschöpft, ist irgendwann zu Ende mit dem, was wir da rausholen
00:03:59: können. Und dann ist die Frage, was dann, dass auch der Platz auf der Erde ist irgendwann zu
00:04:05: Ende, das sind acht Milliarden Menschen, wir werden nicht unbegrenzt wachsen können. Ja, und die,
00:04:10: das haben wir gerade jetzt im Mittelstand, kann man ja nicht endlose Studien betreiben als
00:04:16: Verantwortlicher. Ja, also der Mittelstand ist ja auch noch von Tätigkeit getrieben. Also man hat
00:04:22: ja nicht ganze Abteilung, die sich nur mit politischen und wirtschaftlichen Studien beschäftigen
00:04:27: und dann irgendwelche Daten extrahieren, die dann dem Vorstand vorgelegt werden. Das Problem an
00:04:33: der ganzen Sache ist, da schwieren ja ganz seltsame Zahlen rum. Also es heißt, CO2 geht runter,
00:04:39: aber das CO2 ist ja nicht unbedingt ein Indikator dafür, dass ich weniger verbrauche. Das ist ja
00:04:46: nur ein Element von vielen. Wenn du CO2 singt, dann sind wir nicht mehr auf einem Wachstum,
00:04:56: das ist so das grüne Wachstum, aber schlussendlich verbrauchen wir trotzdem endlose Material. Also
00:05:04: dass das CO2 nicht weiter wächst, das stimmt ja erstmal nicht. Wir gucken ganz zusammen, gucken
00:05:08: und wir haben im letzten Jahr einen neuen Rekord, neues Rekord Wachstum, erreicht mit 41,6 und ich
00:05:17: glaube GT heißt Gigaton, wahrscheinlich, war das Wachstum weiter. Aber auch da jedem vernünftigen
00:05:24: Menschen ist ja klar, Wachstum kann nicht endlos an einer Stelle weitergehen. Also in der Medizin
00:05:31: ist das dann ein Tumor, einen Krebs, der immer weiter wächst und der Tölle drin wird. Und immer,
00:05:36: wenn es weitergeht und unbegrinst wächst, geht irgendwas kaputt. Ja, das was kaputt geht,
00:05:43: sehen wir ja in der Natur. Also es ist ja nicht so, dass man das wegleugnen kann. Man kann immer sagen,
00:05:47: wir werden das irgendwie technologisch lösen, aber da geht das so viel kaputt, dass man das irgendwie
00:05:52: nicht mehr technologisch lösen kann. Also man hat jetzt ein paar, sagen wir, positive Fälle, dass die
00:05:57: Wirtschaft, die immer wachsen will und auf Optimierung aus ist. Gut, manche Flüsse wurden
00:06:03: sauber. Das saure Regen hat man einigermaßen in den Griff gekriegt. Ozonloch durch eine radikale
00:06:09: Lösung, was FCKW angeht. Aber es gibt ja parallel Tausende Themen, die nicht gelöst wurden und
00:06:16: nie schlimmer wurden. Also der globale Maßstab von Zerstörung und Ausbeutung ist ja unglaublich.
00:06:26: Also die Zahlen sind ja verheerend. Und das merken wir ja jeden Tag und wir hören es auch über
00:06:31: allen, allen Medien. Wir haben da keine Antwort drauf. Wir haben aktuell, das ist vielleicht
00:06:35: sofort am Anfang, die etwas frustrierende Erkenntnis auf viele Wachstumsfragen haben wir
00:06:39: keine Antwort. Denn wenn ich mal so ganz pragmatisch als Unternehmer drauf gucke, sind wir gezwungen,
00:06:44: jedes Jahr zu wachsen. Sonst können wir nicht überleben. Wir haben Tarifabschlüsse, jedes Jahr
00:06:50: wachsen die Löhne. Wir haben Preissteigerung unseres wahren Einsatzes und wir müssen mitwachsen.
00:06:56: Ohne das Wachstum im Unternehmen werden wir unsere Investitionen nicht tätigen können. Wir werden
00:07:03: aber auch die Innovationen nicht tätigen können, weil wir nicht investieren können, wenn wir nicht
00:07:06: weiter wachsen. Das heißt im jetzigen System sind wir als Unternehmen gezwungen, weiterzuwachsen.
00:07:12: Und das finde ich jetzt gerade für unseren Podcast einen sehr interessanten Punkt. Es ist ja immer
00:07:18: so diese Täter-Opfergeschichte. Also wo man sagt, die Unternehmen zerstören die Welt und sind aber
00:07:25: auf einem anderen Maßstab, die Unternehmen dann nicht genauso Opfer dieses Wachstumszwang wie
00:07:30: jede Einzelne. Also jede Einzelne hat höhere Kosten zu tragen. Gehen wir mal jetzt nicht von der
00:07:35: Nullinfektion aus, aber auch dann, was der einzelne Mensch spürt, an Zwang nach vorne zu kommen und
00:07:44: zu wachsen und mehr finanzielle Mittel zu brauchen, das heißt fürs Lebensmittel oder für andere
00:07:50: Anschaffungen von Gegenständen, die kaputt gehen, weil die irgendwann geht alles mal kaputt, ist die
00:07:56: Frage ab wann fängt Luxus an und wie überträgt man das auf ein mittelständisches Unternehmen? Also
00:08:04: was brauchen mittelständisches Unternehmen und wo fängt für mittelständische Unternehmen auch Luxus
00:08:10: an? Weil man denkt immer so ja es muss immer mehr sein und dann gibt es dann dieser typischen
00:08:17: Ja aus der Wirtschaft zu bekannten, ja die Sparrunden. Aber im Grunde genommen geht es doch wie bei
00:08:24: einem einzelnen Haushalt rum, wenn das Geld dann nicht reicht, dann muss man sich was überlegen.
00:08:30: Und es wird bei Unternehmen auch oft negativ kommuniziert. Also jede Sparrunde in einem
00:08:38: Unternehmen ist böse und es wird natürlich auch immer gleich verwiesen auf Arbeitsplatzabbau
00:08:43: etc. Und warum ist es aus deiner Sicht jetzt auch ein Teil des Wachstums, des Schrumpfens für Wachstum
00:08:52: und das ist ja der Punkt der gerade ganz viel umgeht und der auch viele Leute glaube ich nervös
00:08:57: macht, wo dann die schlechte Stimmung im Land her kommt. Ja, die spannende Frage, das ist der
00:09:02: Kreislauf den ich vorhin angesprochen habe. Also wir haben im jetzigen, viele nenn das hier das
00:09:08: neoliberale Zeitalter, in dem wir gerade sind, das Paradigma des Wachstums und das bedeutet,
00:09:14: wir glauben, wir brauchen jedes Jahr mehr Geld. Und ehrlich gesagt, wir brauchen das auch. Warum?
00:09:21: Weil die Waren teurer werden. Wenn wir mal eine Runde Nullrunde haben in einem Tarifabschluss,
00:09:27: dann haben wir einen Reallohnverlust. Warum werden die Waren teurer? Weil die Innovationen daran
00:09:36: hängen. Wenn irgendwann mal Unternehmen nicht mehr Geld verdienen, werden sie aufhören zu
00:09:41: investieren in Forschung und wir werden keine neuen Krebsmedikamente haben. Wir werden keine
00:09:47: neuen technischen Innovationen haben, weil Innovationen speist sich ja nicht aus dem normalen
00:09:53: Geschäft, sondern aus dem, was übrig bleibt, was ich dann investieren kann, in Forschung. Und wenn mal
00:09:59: irgendwann Bayer und was weiß ich, wie sie alle heißen, nicht mehr das Geld haben, um in Forschung
00:10:05: zu investieren, dann haben wir halt keine neuen Medikamente mehr. Das heißt, Wachstum ist in dem
00:10:08: jetzigen System, wie wir es haben, die Voraussetzung für die Steigerung unseres Wohlstands. Und jetzt
00:10:16: ja die spannende Frage, müssen wir den denn noch steigern? Und wer ist bei uns jetzt mit was mich
00:10:22: den einen Gedanken, noch weil der ist Steigerung des Wohlstands, gilt ja erstmal nur für uns
00:10:28: hier in Europa, in Westeuropa, in der westlichen Welt. Denn die Steigerung unseres Wohlstands
00:10:35: bedeutet ja auf einem anderen Teil der Welt Verlust von Wohlstand. Weil die Handys, die
00:10:41: irgendjemand für uns zusammenbaut und die Kleidung, die irgendjemand für uns herstellt und die dann
00:10:48: hier das neue Trikot der nächsten Saison kostet, ich glaube, 80 Euro. Da stecken ja 60 Euro für
00:10:54: irgendjemanden drin, der da viel Geld mit verdient und zwei oder drei Euro für denjenigen, der es
00:10:58: herstellt. Das heißt, unser Wohlstand beruht ja zum Teil darauf, dass es andere Menschen nicht so
00:11:03: gut geht. Und deswegen ist ja das wirklich eine spannende, fast schon eine philosophische Frage.
00:11:08: Wollen wir eigentlich, dass es öfter ganzen Welt ein gleiches, positives Wachstum von Wohlstand gibt?
00:11:15: Weil das würde sofort bedeuten, dass die Löhne in anderen Teilen der Welt so weit steigen müssen,
00:11:20: dass wir uns die Waren so nicht mehr leisten können zu dem Preis, die wir sie jetzt haben.
00:11:23: Ja gut, vielleicht ist das auch ein Grund, warum jetzt harte Realisten sagen, wird ja gar nicht
00:11:31: gehen, dann wird es halt anders verteilt. Also der Steigerer nimmt sich das, was er kann und die
00:11:36: anderen lassen es halt. Ja, mega spannend, oder der Gedanke. Weißt du, wie lange ist es her,
00:11:43: dass die Nachricht kam, dass jetzt der reichste Mensch der Welt die 100 Milliarden Vermögensgrenze
00:11:48: geknackt hat. Also wie mir gefühlt, würde ich sagen vor zwei Jahren, vor drei Jahren, als Elon Musk,
00:11:55: oder Jeff Bezos, ich weiß nicht, wer es glaubt, Jeff Bezos nach ihr. Und auf einmal hat aber ein
00:12:00: Elon Musk über 400 Milliarden. Das geschätzte Vermögen sind aktuell 411 Milliarden und dann
00:12:07: kommt noch Jeff Bezos und Zuckerberg und Allison und so weiter. Und diesen war alle über 200
00:12:12: Milliarden. Das auf einmal scheint ja dann über Reichtum zu explodieren. Ja, weil das ist ja
00:12:20: wie mit dem Reiskon, mit dem Reichtum. Also wenn du, da gibt es Zahlen, mein Gott, jetzt können
00:12:25: wir uns hier verirren, aber so in diesen Dimensionen, wie die Herren da reich sind, das sind ja Steigerungen
00:12:31: nicht wie bei Normalsparern bei irgendwie zwei Prozent plus Gebühren, sondern die haben ja
00:12:38: Investments, die zehn Prozent bringen. Also die sind ja teilweise hoch ist Kante, aber auch
00:12:45: hoch profitable Investments über Private Investoren. Und das sind ja richtig krasse Zahlen dabei. Und
00:12:52: dann multipliziert sich halt so ein Vermögen extrem schnell. Ja, exponentiell. Ja, es wächst nicht
00:13:00: mehr wie beim normalen Sparer mit mal zwei, drei, fünf, sechs Prozent. Also linear vor sich hin und
00:13:05: am Ende des Lebens oder im Rentenalter kommt dann irgendwas im besten Fall dabei raus, von dem
00:13:09: ich ein bisschen besser leben kann. Ja. Sondern es explodiert geradezu. Und jetzt ist doch die
00:13:14: Frage von Wachstum. Ja, wie lange denn noch? Es wird ja nicht mehr lange dauern, haben wir den
00:13:18: ersten Billionär auf der Welt. Ja, gut, die konnten ja auch nur eigentlich so reich werden. Und
00:13:24: der Reichtum ist ja auch verschlüsselt in Investments in deren Firmen. Ja, also das sind ja
00:13:32: spekulative Werte deren Firmen. Aber das ist alles nur möglich gewesen, weil Staaten virtuelles
00:13:41: Geld ohne Ende in den Mike gepumpt haben. Also dieses Geld wurde ja prinzipiell erst mal erschaffen.
00:13:47: Und es ging dann quasi aber nicht in die Realwirtschaft oder hat die nur ganz kurz durchflossen,
00:13:55: um dann irgendwo geparkt zu werden in Investments, also in Immobilien, in Aktien, in irgendwelchen
00:14:04: Staatsanleihen. Und so ergibt sich jetzt ein Gesamtbild, wo man sagen muss, was hat jetzt die
00:14:12: Bankenrettung und danach die Gelddruckerei am Ende gebracht? Höhere Preise, höhere Inflation,
00:14:21: absurden Reichtum einiger Leute und ganz viel Geld, das jetzt irgendwo geparkt ist,
00:14:29: aber nicht mehr der Realwirtschaft zur Verfügung steht. Länder sind pleite, haben aus Gründen
00:14:36: keine Möglichkeit mehr, den Reichtum abzuschöpfen, weil sie an die Reichen auch nicht ran wollen und
00:14:42: an die Konzern vermögen etc. Und das steht jetzt bei unserem Thema zu bleiben, ein Mittelständler
00:14:49: ja auch zwischendrin. Also ein KMU ist in dieser Welt quasi auf der Buhmann-Seite der bösen
00:14:57: Unternehmer. Also es wird ja so getan, wie wenn jeder Unternehmer ein Milliardär wäre, also der
00:15:04: wird dann in den gleichen Topfen L-Masken schnell sein, ein böser Menschen-Schinder,
00:15:09: Kapitalist, aber ich glaube, dass die meisten KMUs sich eher solidarisieren, also ein normales KMU ist
00:15:20: nicht so weit weg von der Einzelperson mit den Herausforderungen wie in den Konzernen. Das ist
00:15:25: der super wichtige Punkt, den wir unbedingt machen müssen, weil da muss ich unbedingt die
00:15:30: Lanze für die KMUs, für die Familienunternehmen, die ganzen Mittelständler, in Deutschland habe
00:15:34: ich einigermaßen Überblick darüber, weltweit weiß ich das nicht, aber wir uns mal brechen, weil
00:15:39: letztendlich sind wir als Unternehmer ja diejenigen, die das Sozialsystem im weitesten aufrecht erhalten,
00:15:48: weil wir nämlich eine Verantwortung übernehmen, weil wir jetzt Unternehmen ja die Verantwortung
00:15:52: übernehmen, eben nicht überreicht zu werden, superreicht zu werden, sondern das Geld, was wir
00:15:58: als Unternehmen verdienen, haben wir die nächsten drei Jahre schon wieder ausgegeben in neue Maschinen,
00:16:02: in neue Formen für unsere Maschinen, für unsere Betongerinnen, in Digitalisierung,
00:16:06: damit genau das nicht passiert, was du sagst, dass das Geld nicht irgendwo hinfließt, wo es
00:16:11: geparkt wird, sondern es kommt direkt der Realwirtschaft wieder zu Gute.
00:16:15: Den Gehältern, also vieles ist ja auch Gehälter bei einem Mittelständler, also das ist ja nicht so,
00:16:20: dass da virtuelle Werte da hin und her geschoben werden.
00:16:22: Das sind Gehälter und natürlich das, was wir an Waren einsatzbrauchen, das heißt das,
00:16:26: was wir wieder kaufen, an Stahl, an Guss, an Beton und dann Kies und dann Sand und so weiter.
00:16:32: Das landet ja wieder irgendwo in der Realwirtschaft und das fließt eben nicht irgendwo auf irgendwelche
00:16:36: virtuellen Konten, das geht nicht in Bitcoins, das geht nicht in irgendwas, sondern das geht
00:16:41: und nur dann kann dieser Kreislauf ja funktionieren. Es bleibt im System, weil wir Dinge davon kaufen
00:16:47: und weil wir Gehälter davon bezahlen.
00:16:50: Und jetzt zurück zum Thema wird das Wachstum durch diese enorme Staubsaugerwirkung, dieses
00:16:58: exponentiellen Reichtumswachstums nicht erhöht. Künstlich müssten wir so stark wachsen, wenn
00:17:06: es da nicht diese Staubsauger gäbe, die das ganze Geld aus der Realwirtschaft sehen.
00:17:12: Da fragt man sich halt, hängt es da tatsächlich am Bankensystem, hängt es an diesem Investmentprofil
00:17:20: von Immobilien und Aktien und so, ist es das?
00:17:24: Ich stelle mir die Frage schon lange, warum sträubt sich und wir wollen gar nicht politisch
00:17:30: werden irgendwie, auch nicht systemkritisch und so was nach, sondern wir reden ja mal
00:17:33: nur so aus unserer Perspektive raus. Warum sträubt sich die Welt in Deutschland, die Welt
00:17:40: in Deutschland, die politische Welt so unglaublich gegen diese Vermögenssteuer. Und das verstehe
00:17:47: ich einfach nicht, denn es gibt in Deutschland, es gibt ja auch ein paar von diesen super Reichen.
00:17:53: Ja, die sind bekannt.
00:17:54: Na ja, teilweise sind die eben gar nicht bekannt, weil die darauf alles daran setzen, unbekannt
00:17:59: zu bleiben. Es gibt ein paar Familien, die sind so, das sind die reichsten Familien sogar,
00:18:02: weil ich hab kein Lust jetzt den Namen zu nennen, sonst hab ich irgendwie einen Anwalt
00:18:05: am Hals drüber, die alles dafür tun, um nicht bekannt zu werden. Und drei dieser Familien
00:18:13: haben zusammengeschätztes Vermögen von ungefähr 120 Milliarden Euro, kann man sich
00:18:18: vorstellen, drei Familien, 120 Milliarden, Elon Musk lacht immer noch, das ist ein
00:18:21: Drittel seines Vermögens, ein Viertel, und das ist ungefähr die Hälfte, so wie die Hälfte
00:18:26: der ärmeren Bevölkerung. Das heißt 42 Millionen Menschen besitzen so viel wie drei Familien.
00:18:33: Ja, und die zehn Prozent, die sind ja jetzt in den letzten 20 Jahren gut über die Hälfte
00:18:41: das Vermögens gerutscht, irgendwo jetzt bei 46 Prozent haben die 90 Prozent. Also, und
00:18:51: das sind halt, das ist glaube ich eine Steigerung von über 10 Prozent in 20 Jahren. Also, wo
00:18:56: kommen wir hin, wenn du das jetzt so exponentiell weiterrechnest, da sind wir in 20 Jahren,
00:19:01: da haben 90 Prozent, dann nur noch 30 oder nur noch 25 Prozent. Und dann ist der Kuchen
00:19:06: so klein, da ist ja die Straßenschlacht vorprogrammiert. Aber warum?
00:19:10: Aber das ist so keine schöne Welt für Reiche. Also, in welcher Welt wohnen die Leben?
00:19:14: Das ist das nicht eine interessante Frage. Was bringt der Reiche?
00:19:18: Man muss nicht so furchtbar klug und studiert haben und so, um zu verstehen, dass das irgendwann
00:19:23: nicht mehr funktioniert. Ja, es funktioniert auch für den Mittelstand irgendwann nicht
00:19:26: mehr, weil diese Realwirtschaft, also auch für Mittelständler, also man kann keiner erzählen,
00:19:34: dass ein Mittelstand überleben kann in einer Welt, die aus zehn Prozent Reichen besteht,
00:19:40: die 80 Prozent der Vermögen haben, so viel konsumieren können die gar nicht. Also, dass
00:19:46: ein Mittelstand Samtbevölkerung, Samternehrung von 25 Prozent der Gesamtmasse überleben
00:19:54: kann, ist undenkbar. Ist unlogisch. Und warum ist das dann so?
00:19:59: Weil ich, das ist eine Frage, die mich echt umtreibt. Als politisch denkender Mensch und
00:20:03: als unternehmerisch handelnder Mensch und verantwortungsvoll handelnder Mensch müssen
00:20:08: wir gucken, und ich muss gucken, dass wir unser Unternehmen hier in die nächste Generation
00:20:13: führen und noch eine darüber hinaus. Wir haben so einen schönen Begriff innerhalb der Gruppe
00:20:17: so Enkeltauglichkeit, das heißt, meine Verantwortung ist es, dafür zu sagen, dass es ein Unternehmen
00:20:21: in der nächsten Generation noch gibt. Und wenn jetzt diese Situation eintritt, wie du sagst,
00:20:27: dass wir eine so an solche Übermacht vom Kapital haben. Und diese Familien, also diese drei
00:20:36: Familien, die können ihre 100 Milliarden nicht ausgeben, die können die nicht verkonsumieren.
00:20:40: Nein, die können investieren. Also die kaufen blockweise Immobilien.
00:20:44: Genau, aber die sind weg. Das Geld ist aus der Realwirtschaft weg, das ist nicht im Umlauf,
00:20:48: sondern es ist irgendwo investiert. Und wenn das immer weitergeht, dann gibt es halt immer
00:20:52: weniger Menschen, die sich leisten können zu konsumieren. Und die unsere Produkte irgendwann
00:20:57: kaufen, aber die, die Produkte von allen dann irgendwann kaufen. Das heißt, warum währt
00:21:02: sich die Welt so gegen ein, zumindest mal ein bisschen, ein klein bisschen der Umverteilung?
00:21:09: Und das ist so ein Ding, das will man nicht irgendwie in der Gruppe.
00:21:12: Also dieses und das immer jetzt bei einem Wachstum, wieso ist es möglich, dass in unserer Welt
00:21:17: zurzeit wenige so stark wachsen. Aber alle wachsen wohl. Also dieses klar wird man manchmal
00:21:26: beneidet, wenn man dann auf der, auf deren Level ist. Aber dieses Wachstum ist ungesund.
00:21:34: Also, du hast vorhin gesagt, ist dieses Wachstum schon wieder ein Krebsgespür, wenn es zu schnell
00:21:38: und zu groß wird. Und dieses Wegsehen und zu sagen, da stecken wir jetzt drin, obwohl
00:21:44: jetzt, wie wir jetzt für uns da rausgearbeitet haben, also wenn die Tendenz so weitergeht,
00:21:49: dann kann es auf den Mittelstand nicht mehr funktionieren. Und die andere Sache ist,
00:21:54: klimatisch wird ja auch ein Mangel entstehen. Also wir werden immer mehr klimatischen Druck
00:22:00: bekommen. Also wir haben ein Druck, das weniger rein finanzielle Mittel da sind, plus den
00:22:05: Druck, dass klimatisch das immer problematische wird. Also weniger Nahrungsmittel, mehr Enteausfälle,
00:22:12: kritischere Wetterbedingungen, das sind dann Lieferketten, die gestört sind, Hitze, Wellen,
00:22:19: Sturmfluten, you name it, da gibt es 1000 Varianten, die klimatisch nicht wirklich Albträume sind,
00:22:27: sondern reale Tatsachen. Ja, und auch nicht irgendwann, sondern wir sind ja schon da.
00:22:31: Und das alles zusammen, da muss man doch auch als eben Strippenzieher, der wachsen kann
00:22:40: in diesem Umfeld, einsehen, dass man am eigenen Wachstum auch was tun muss. Also dass diese
00:22:46: Menschen immer noch bestrebt sind, noch, noch reicher zu sein und auch in ihren öffentlichen
00:22:54: Darstellungen eigentlich ein Wettlauf da ins All machen und weiß, der Kuckuck war es. Das ist
00:22:59: eigentlich lächerlich. Also dass die sich so dermaßen in ihrer Bubble befinden, da muss
00:23:05: man fragen, können die sich überhaupt in ihrem absurden Wachstum noch selbst regulieren? Aber
00:23:11: wann ist so ein Umstand, dass es sich nicht mehr selbst regulieren muss? Und dazu zu gucken und
00:23:18: sagen, ja, das ist halt so, das ist unsere Wirtschaft, das ist schon ein bisschen nage.
00:23:23: Ich erkläre es dir, warum das so ist, warum die es nicht verstehen. Ich habe einen ganz netten
00:23:27: Podcast gehört, den ich jetzt gar nicht weiter erwähne, weil mich eigentlich die Person sehr
00:23:31: genervt hat, aber sie hat ein schönes Beispiel gebracht. Nämlich. Du quälst dich gerne. Manchmal
00:23:37: muss man sich interessieren auch für Dinge, die einem keinen Spaß machen. Nimm dir ein Dienervielblatt,
00:23:41: ich habe hier ein Dienervielblatt vor mir und das ist ungefähr 30 cm hoch. Und jetzt trägst du
00:23:47: darauf, das Vermögen der Deutschen ab ohne die obersten paar Prozent, ich weiß nicht,
00:23:54: ein, zwei Prozent. Dann nimmst du das Blatt und dann hast du so und dann trägst du deine eigenen
00:23:58: Wohlstand da irgendwo drauf ab und dann die untersten und die obersten und irgendwo auf diesen
00:24:04: 30 cm verteilt sich das. Ohne die obersten paar Prozent, wie weit weg von diesem Dienervielblatt
00:24:13: nach oben sind die obersten paar Prozent. Wie weit über das Papier musst du hinausgehen,
00:24:20: um die anderen abzutragen auf dieser Skala? Tip. Sag mal, wie weit? Aus Papiermaßen gedacht.
00:24:28: In Zentimetern, Metern, Kilometern. Ich glaube, das sind, ich glaube, zehn Meter oder so, das ist
00:24:34: unglaublich. Es sind zehn Tausend Meter. Okay. Es sind zehn Kilometer, so hoch wie Flugzeuge fliegen.
00:24:40: Von meinem Dienervielblatt hier, wo ich fast die ganze Bevölkerung drauf habe, aber nur die ganz
00:24:45: reichen nicht. Wie weit sind die weg von uns anderen irgendwie? Zehn Kilometer da oben. Das heißt,
00:24:50: wir sehen die nicht und die sehen uns nicht. Und ich glaube, das ist eine der
00:24:55: Antworten auf die Frage, warum machen die denn immer weiter? Da müssen wir mal ein bisschen
00:25:00: wegkommen von dem Überreichtum. Da wird man in dem zu viel Raum. Aber warum gibt es die
00:25:05: Einsicht nicht? Weil die den Rest der Welt nicht mehr sehen, weil sie zu weit weg sind. Und weil
00:25:10: sie in Bubbles leben und in Sphären leben, die wir nicht mehr verstehen und die die nicht mehr
00:25:14: verstehen. Aber das Thema Wachstum zum normalen Menschen mal wieder zurückkommen, die die Empfinden
00:25:25: so nehme ich das zumindest wahr ist ja alles wird immer teurer. Preise wachsen und wachsen und wachsen
00:25:31: und wir kommen gar nicht hinterher. Wir können uns das nicht mehr leisten. Inflation versus
00:25:37: Preissteigerung. Da hilft ja auch mal ein Blick auf die Realität. Wenn man sich die letzten 40
00:25:44: Jahre anguckt, hat es zwei Jahre gegeben, eigentlich nur so anderthalb Jahre, in denen die
00:25:50: Reallöhne weniger stark gestiegen sind als die Preise. Das war 2021 während der großen Corona
00:25:57: Inflation. Das brennt sich allein, so was. Das waren die einzigen Jahre in denen das mal so war. Und
00:26:01: da hatten wir immer eine Reallohnsteigerung, 40 Jahre lang, ich glaube sogar noch mehr, so weiter
00:26:06: habe ich nicht geguckt. Und es ging immer, Preise sind immer weniger stark gestiegen als Löhne.
00:26:13: Das heißt unser Wohlstand nimmt permanent zu, wächst immer weiter. Aber es fühlt sich nicht so an.
00:26:21: Ja, also es gibt zwei interessante Aspekte an dem Thema. Ist natürlich auch immer ein westliches
00:26:30: Problem. Das hat aber dann auch wieder ein bisschen mit den Überreichen zu tun. Also ein Faktor,
00:26:36: warum sich das nicht so anfühlt, sind natürlich die Immobilien und Mieten. Wenn man sich überlegt,
00:26:42: dass man vor 20 Jahren noch irgendwie für 400 Euro und zwei, drei Zimmerwohnungen in dem Eck
00:26:48: in der Stadt bekommen hat und jetzt für ein WG-Zimmer teilweise 6, 700 Euro zahlt in manchen
00:26:53: Ballungsräumen. Das springt die jegliche Lohnsteigerung. Dann hast du natürlich auch ein
00:26:59: anderes Ausgabenprofil. Damals hat irgendwie in den 70ern ein Fernseher auch viel gekostet. Aber
00:27:07: insgesamt hatten die halt nicht ein Fernseher, Internet, irgendwie Handys. Also was mal ehrlich
00:27:12: ist, wenn ich auf meine Familie gucke, da laufen irgendwie für 1.000 Euro Handys durch. Das Geld
00:27:20: muss ja irgendwo herkommen. Und dann ist wieder eins kaputt. Da denkt man nicht viel darüber nach,
00:27:24: aber das ist ja richtig Geld. Also das sind ja kleine Taschen, Hightech-Teile. Kannst du zum
00:27:30: Mal mitlegen, genau? Ja, und wenn man es überlegt, da geht dann halt mal schnell bis 1.000 Euro durch.
00:27:37: Und manche denken darüber nach, wenn ich es als See bei den Jugendlichen, hat diesen 17, die
00:27:43: verdienen mal Geld, haben aber ein iPhone Pro Max da in der Tasche, hat es rangiert mit 1300 Euro.
00:27:49: Und wenn sie es auch gebraucht gekauft haben, sind sie immer noch 6, 700 Euro. Also ich hatte mit
00:27:53: 17 kein Gegenstand an meinem Körper, der irgendwie 700 Euro wert war. Es ist natürlich auch ein
00:27:58: Bubbleblick auf die Welt. Also es gibt natürlich eine ganze Menge Menschen, die das nicht in der
00:28:05: Tasche haben. Und das sind wir wieder bei der Verteilung, bei Umverteilung. Aber hier wird
00:28:11: ja viel gejammert auf hohem Niveau. Das glaube ich auch. Aber manchmal eben auch zurecht gejammert.
00:28:16: Es ist nicht so, als würde es die Armut nicht geben, würde es auch die Menschen nicht geben,
00:28:21: denen es wirklich schlecht geht. Genau, hier geht es auf vielen Leuten schlecht. Und auch zunehmend mehr.
00:28:27: Das haben wir ja gerade festgestellt, dass wir durch auf der einen Seite das überreichen Wachstum
00:28:31: haben. Und es gibt natürlich eine andere Seite der Normalverteilung von Elend und Armut und
00:28:37: Obdachlosigkeit und so die schon krass und drastisch zunehmend. Aber wie gesagt, für mich ist
00:28:43: da immer ein Punkt, was sind die Sachen, die am meisten Auswirkungen auch auf Menschen haben,
00:28:50: die wenig verdienen. Und ich glaube, da hat viel eben Immobilienkosten und Meter mit zu tun,
00:28:56: weil da wird explizit von großen Konzernen, von sehr reichen Menschen, sehr manipulativ
00:29:04: eingegriffen. Also wenn der ganze Markt verteilt ist und umkämpft und als Investment beliebt,
00:29:09: und Sanierung und Gentrifizierung, da gibt es auch Tausende Begriffe zu. Ich glaube,
00:29:16: das ist ein Unterschied, ob es ein Viertel des Gehalts ist oder tatsächlich die Hälfte oder
00:29:21: bei manchen sogar ein ganzes Gehalt von zwei, nur dass man schlafen kann. Das ist schon schlimm.
00:29:28: Zum Glück philosophieren wir ja nur so ein bisschen rum und müssen die Lösungen nicht
00:29:32: liefern, weil ich habe ich nicht, ich weiß es nicht. Ich glaube, ich habe relativ klare Erkenntnisse,
00:29:37: dass das nicht dauerhaft funktioniert, wie wir es tun, aber ich weiß es nicht. Es gibt eine
00:29:44: Menge Theorien, die ganzen Wirtschaftstheorien, das hat ja schon irgendwie mit Keynes mal irgendwann
00:29:48: angefangen und mit Adam Smith und so weiter. Und dann gibt es die postneoliberale Wachstumstheorie,
00:29:55: alles Mögliche, Schumpe. Da gibt es ja in den Englern, da haben sich viele, viele Gedanken gemacht
00:30:00: dazu. Ich weiß nicht, wie es funktioniert. Ja gut, aber du kommst in deine Entscheidungsfindung,
00:30:06: in deiner Welt, sich nicht drumherum, woher dann auch im Mittelstand ein Druck kommt,
00:30:13: dass Menschen dann höhere Gehälter wollen. Also das betrifft dann wiederum den Mittelstand,
00:30:18: auf dem man ja immer fixiert ist in diesem Podcast. Das betrifft den ja direkt, die Leute kommen und
00:30:25: sagen, also die Klasse ist Chef, wir brauchen mehr Geld. Und dann fragt man sich dann doch,
00:30:32: ist der Mittelstand dann auch Opfer das Ganze? Und unter welchem Druck steht der? Und dann
00:30:40: kommt jetzt ein Punkt dazu, der mich auch immer ein bisschen reitet. Mit wem sollte sich der
00:30:45: Mittelstand tatsächlich solidarisieren? Weil so diese klassische, ja, wir sind jetzt alle irgendwie
00:30:53: Mittelstandsvertretungen und alle harte Konservative, die auf die klassische Art des
00:30:58: Wirtschaftens unterstützend unterwegs sind. Ist das der richtige Platz für kein Mus, oder soll
00:31:06: die sagen, eigentlich haben wir nähere Probleme mit unseren Angestellten. Wir haben weniger zu
00:31:13: schaffen mit irgendwelchen Konzernstrukturen, mit internationalen, wie mit unseren Angestellten.
00:31:16: Aber es wird sich dann halt oft, ja, ich bin ja Unternehmer, ich solidarisiere mich mit diesen
00:31:21: anderen Unternehmern, die sich zwar Mittelstand nennen, aber eigentlich Konzerne sind. Da muss
00:31:26: man sich dann doch fragen, aber löst es euer Problem? Also löst das Problem des Mittelstands
00:31:32: unter Druck? Das würde ich echt hart unterscheiden. Also Konzerne und Mittelstand sind wirklich
00:31:38: unterschiedliche Dinge. Also du hast, also ich erinnere mich an vor 30 Jahren oder noch mehr
00:31:43: als ich angefangen zu arbeiten, da war ja für uns so das Paradigma Shareholder Value. Und ich habe
00:31:50: das nie verstanden, wie mich das motivieren soll, um die Leute reicher zu machen, denen mein
00:31:56: Unternehmen gehört. Also die Aktionäre, das war so, wir müssen Shareholder Value steigern,
00:32:01: also ich muss mich jetzt motiviert fühlen, um reiche Menschen reicher zu machen und denen
00:32:06: mein Unternehmen ohnehin schon gehört als Aktionäre. Das ist der Konzern. Und davon trenne ich den
00:32:13: Mittelstand echt schon heftig ab. Ja, da gibt es schon viele konservative Tenenzen, auch wir
00:32:17: Unternehmer und sind ja auch vereinigt irgendwo und sind irgendwie ganz jede Menge verbendet zu.
00:32:22: Aber ich bin total dankbar und das hört sich irgendwie für den Geschäftsführer Komisch an,
00:32:27: für diese, für die Tarifstruktur, die wir haben und für die Gewerkschaften, die wir haben. Sonst kommt
00:32:32: doch jeder einzelne an und will jeden Tag und jedes Jahr oder jeden halben Jahr mehr Geld haben.
00:32:37: Wir hatten es noch nicht bei einer Einstellung, die wir hatten hier, du erinnerst dich? Die Tarifstruktur,
00:32:42: die wir da haben über die Gewerkschaften, ist ja total stabilisierend für uns,
00:32:46: mit der Ruhe mit sich. Ja, und deswegen haben wir doch überhaupt eine Planungssicherheit,
00:32:51: weil wir wissen, da sind Tarifpartner auf beiden Seiten des Tisches, die wollen,
00:32:55: dass es beiden möglich ist, weiter zu existieren. Dass wir Mitarbeiter haben, die von ihrem Geld,
00:33:03: was sie hier verdienen, leben können und dass beide Parteien so vernünftig sind zu wissen,
00:33:07: die Unternehmer können nicht endlose Gehälter zahlen, sondern das, was sie nicht zahlen,
00:33:12: geht eben nicht sofort in die Tasche des Unternehmens, sondern wird wieder investiert ins
00:33:16: Unternehmen. Und das ist doch genau die Struktur in Deutschland, die wir glücklicherweise haben,
00:33:20: von verantwortungsvollen Menschen, die ein Unternehmen führen, weil sie es weiter führen wollen und nicht
00:33:25: nur, weil sie irgendwann einen schnellen Exit suchen nach fünf Jahren, um es für 100 Millionen
00:33:30: irgendwo zu verkaufen. Und ich würde sagen, das ist überhaupt kein Gejammel. Die Unternehmen
00:33:34: in Deutschland, die einen Unternehmen besitzen, den geht sicherlich gut und die haben sicherlich
00:33:39: eine Menge Geld verdient damit. Aber sie tun auch eine Menge dafür, für sozialen Frieden,
00:33:44: für Wachstum, für auch für qualitatives Wachstum. Das haben wir noch gar nicht angesprochen,
00:33:48: natürlich auch für die Steigerung von Lebensqualität, für Innovationen. Das ist doch genau das,
00:33:54: warum es diese Mittelstadtunternehmen gibt, weil sie Innovation fördern, weil sie den Wohlstand
00:34:02: insgesamt fördern und das auf eine sehr verantwortungsvolle Art. Und das würde ich echt abgegrenzt
00:34:05: wissen von den berühmten Heuschrecken, von den Konzernen, die auch eine Menge Arbeitsplätze
00:34:12: schaffen, aber wo das Geld eben nicht im Unternehmen bleibt, sondern ausgestüttet wird.
00:34:15: Okay, also dann unterscheiden wir zwischen einem mittelständischen Wachstum, das teilweise
00:34:27: erzwungen ist durch Rahmenbedingungen und auch durch eine Sinnstiftung, weil man halt
00:34:35: noch näher am Kern des Problems ist, also an der Realwirtschaft. Also wenn ich als Mittelständler
00:34:42: in Innovation investiere, ist das halt eine ganz andere Nummer wie im Konzern. Im Konzern
00:34:47: ist das ein ganz anderer Stück. Ich mein, du kennst ja hier alle unsere Mitarbeiter. Wir
00:34:51: haben einen Arbeitsmarkt, fast jeder von denen, würde ich mal behaupten, kann in einem großen
00:34:55: Konzern, hier bei uns in die Ecke irgendwie den großen Konzern, da gibt es ja in Baden-Württemberg
00:34:59: genug, irgendwo anders arbeiten und wahrscheinlich zehn Prozent mehr Geld verdienen. Wenn man
00:35:03: das will. Wenn man das will, aber ganz genau. Und warum wollen viele Menschen im mittelständischen
00:35:09: Unternehmen arbeiten, weil es familiärer ist, weil es irgendwie netter ist, weil sie näher
00:35:15: dran sind an der Entscheidung, weil sie Teil eines Schaffenden sind und sehen, was sie tun
00:35:22: und weil sie nicht das anonyme Werkzeug sind eines Konzerns und so schlecht ist es jetzt
00:35:29: nicht, wie ich es mache, aber weil sie näher dabei sind und weil sie Lust haben, etwas
00:35:34: mitzugestalten und mitzumachen. Und das spricht eben dafür, dass es nicht nur um Geld geht.
00:35:38: Viele Menschen nicht nur um Geld, die zehn Prozent mehr zu verdienen, ist doch egal,
00:35:41: was ich den ganzen Tag mache, sondern dass es darum geht, ich bin Teil von etwas, dieses
00:35:45: Gefühl zu haben. Und das mag ich total.
00:35:48: Ja, also das Wachstum des Konzerns ist ja auch manchmal als ein bisschen wir. Also wenn man
00:35:57: so über Lieblingsunternehmen hat, die man so ein bisschen begleitet und sich da mal mit
00:36:02: rein hört und vergleicht mal über die letzten 20 Jahre so die Meldung, was die so durchmachen,
00:36:08: das macht ja gar keinen Sinn. Also man merkt, dass da teilweise Dinge geschehen, die einem
00:36:15: also jegliche Sinnstiftung rauben als Mensch. Also wie man sich das dann noch schön reden
00:36:21: kann, also so so galoppierende Wechsel und Entscheidungen und dann wird wieder in diese
00:36:28: Richtung investiert und dann wird wieder das der Teil abgestoßen und der Teil wieder
00:36:32: gekauft.
00:36:33: Und da wird auch mal eine Milliarde verbrannt.
00:36:35: Ja, und das ist dann völlig okay, weil das war ja eine Entscheidung. Man konnte es ja
00:36:38: nicht wissen und das nächste Mal wird eigentlich gar kein Geld verbrannt, es ist genug Geld
00:36:42: da und dann werden wieder Leute gekündigt. Also es ist also so nicht nachvollziehbar,
00:36:48: sehr artificiell. Also man kann sich das dann schön reden, aber am Schluss weiß keiner,
00:36:55: glaube ich, was ein anderer tut.
00:36:57: Ja, und das Witzige ist doch, die Aktiengesellschaft muss unglaublich transparent sein und trotzdem
00:37:03: haben wir alle das Gefühl, ich versteh nicht, was die da machen irgendwie, na so, das ist
00:37:06: ja so groß, das ist so groß, irgendwie, aber sie müssen ja eigentlich total transparent
00:37:09: sein und wir müssen das gar nicht. Wir sind das aber. Wir erklären alle, wir haben Mitarbeiterveranstaltungen
00:37:15: in alle acht Wochen und erklären jeden Euro, den wir hier investieren, den wir ausgeben,
00:37:20: was passiert jetzt gerade, was in unserer neuen Entwicklung und wollen gerne, dass alle verstehen,
00:37:24: was wir hier tun, dass alle unsere Entscheidungen verstehen und das ist ein Teil des mittelständischen
00:37:29: Gedankens. Ich möchte das mit den Leuten zusammen machen.
00:37:32: Aber das ist nicht gemeinsam, das haben wir jetzt schon oft im Podcast gehört, dass es
00:37:36: so ein Mittelstandsding ist. Also klar gibt es dann auch immer so diese typischen Cununu-Bewertungen,
00:37:41: Kommunikation, der Klassiker, also Kommunikation ist immer schlecht bewerdert.
00:37:45: Das leicht das Mamo so, jetzt kriegst du nie einen Dritt.
00:37:47: Ich glaube, wir könnten live Ticker in der Heine auf dem Schreibtisch haben, das wird
00:37:51: auch nichts bringen. Die Lust der Menschen, dieses Unternehmen zu verstehen, ist im Mittelstand,
00:37:56: glaube ich, noch möglich. Ich glaube, im Konzern wird es gar nicht versucht, weil jeder
00:38:02: weiß, dass man es nicht wirklich verstehen kann, dass so viel passiert und im Mittelstand
00:38:06: irgendwann immer sagen, ja, ich kann doch das bestimmt auch mit verstehen.
00:38:10: Und auch nicht nur verstehen, sondern auch mitmachen. Ich kann eine Frage stellen, ich
00:38:14: kann zur Geschäftsführung gehen, passiert mir jeden Tag und dann fragt mich irgendjemand
00:38:18: irgendetwas, warum machst du das so? Und manchmal nervt es und fast immer freue ich mich darüber,
00:38:26: weil ich irgendwas erklären kann, weil ich jemanden mitnehmen kann und die Chance habe,
00:38:30: das zu erklären und jemanden zu erreichen und ein bisschen motivierter rauszuschicken,
00:38:33: als er reingekommen ist. Und dann geht doch mal jeden Tag in die Vorstandsetage von einem
00:38:39: Konzern und versucht das rauszufinden. Und gibt es das Interesse? Weiß ich nicht. Aber ich
00:38:45: habe echt viele Jahre in Konzernen verbracht. Das ist einfach ein anderer Schlagmensch. Das
00:38:50: ist ein anderer Schlagmensch, der in Konzernen arbeitet und sich da wohl fühlt. Und das sind
00:38:54: im Mittelstand andere Typen, die mehr Lust haben, näher dran zu sein an dem, was wirklich
00:39:00: passiert, an der Entscheidung und mehr mitzumachen.
00:39:03: Wenn jetzt bist du auf die einzelnen Personen gekommen, was bedeutet das jetzt Wachstum für
00:39:09: einzelne Menschen? Also haben wir teilweise ein zu gelerntes Verständnis von persönlichen
00:39:18: Wachstum. Du weißt, die Industrie da draußen, die Coaching-Industrie, die Lebensberatung,
00:39:24: die Motivation, die Motivationssprüchlein. Da könnt man ja denken, mein Gott, wo stehe ich
00:39:31: hier? Wo wachsen die denn alle hin um mich rum? Also die einen machen Fitness und springen
00:39:39: durch Matschhügel und die anderen klettern. Wo wollen sie denn hin? Also sind sie auf
00:39:46: der Flucht oder haben sie ein Ziel? Und wird Wachstum nicht auch oft mit einer Flucht vor
00:39:52: sich selbst verwechselt zur Zeit? Und was bedeutet das für ein Unternehmen? Oder für Unternehmer
00:39:59: an sich?
00:40:00: Ja, jetzt bist du in der Wachstumsindustrie, aber Wachstum zu verkaufen.
00:40:06: Aber Unternehmen sind auch von dieser Industrie getrieben, auch jetzt mit KI. Das ist ein
00:40:12: riesiger Markt der Schalatane, die, sagen wir mal, verantwortungsvolle Menschen vor sich
00:40:21: hertreiben, was man denn jetzt sind. Alles tun muss um in den nächsten zehn Jahren das
00:40:26: erfolgreichste Unternehmer. Da wird ja auch mit Angst gespielt, mit Gier gespielt, mit
00:40:34: Selbstzweifel gespielt, um den letzten Trend jetzt nicht zu verpassen. Das ist ein wunderbarer
00:40:39: Jahrmarktserzeit.
00:40:40: Das ist die große Fomo der Welt, irgendwas verpasst, wenn ich nicht mitwachse bei irgendetwas.
00:40:46: Und was dir ganz spannend, wir haben ja einen Coach und Berater, der uns ja auch begleitet,
00:40:53: der ist ja sehr aktiv, oder gerade nicht aktiv, das habe ich das falsch erwollt, im Zen-Budismus.
00:41:00: Und dem möchte ich noch nicht gesprochen. Und der dachte, genau dazu. Das Wachstum
00:41:07: im Zen-Budismus entsteht durch Rückzug und durch Stille. Und jetzt müssen wir vielleicht
00:41:12: unterscheiden zwischen dem äußeren und dem inneren Wachstum. Das äußere Wachstum
00:41:15: ist mein Autowirt größer, ich habe noch ein größeres Haus und ich kaufe mir noch alle
00:41:19: Nahrungsergänzungsmittel, damit ich anstatt 97, 105 Jahre alt werde. Was weiß ich, ob
00:41:25: das stimmt? Keine Ahnung, kann man so schlecht nachprüfen. Und dieses Getriebensein von
00:41:31: ich muss mich immer weiterentwickeln, persönlich weiterentwickeln. Wenn ich das nicht tue,
00:41:35: bleibe ich stehen. Aber das Gefühl ist ja, alle anderen entwickeln sich ja unglaublich
00:41:39: schnell weiter und ich muss irgendwie hinterher kommen. Ich habe ja eigentlich eine 17-jährige
00:41:43: Tochter und die ist natürlich total getrieben von dem Markt auf Social Media, der ihr vormacht.
00:41:52: Alle anderen entwickeln sich unfassbar schnell weiter und unglaublich schnell. Ich muss
00:41:56: hinterher kommen. Und jetzt sagt der, unser Berater da, liebe Grüße an Joachim. Komm noch
00:42:03: mal zur Ruhe, setz dich doch mal hin und mach mal nix. Wachstum entsteht in der Stille.
00:42:07: Und das ist ja der andere Aspekt. Ja, gibt es ja so dieses, was wurde eigentlich aus
00:42:14: Life-Long-Learning. Also Life-Long-Learning war ja, ja, wir dürfen nichts verpassen.
00:42:19: Aber in vielen Punkten gibt es so Parallelgesellschaften, also die einen sollten noch mehr lernen, auf
00:42:27: der anderen Seite ziehen, da welche hinfort. Wo ich gar nicht weiß, ob die jemals so viel
00:42:34: Learning brauchen, also was zur Hölle lernen da manche und vor allem für was. Also da
00:42:43: denken wir also, hey, mach doch erstmal was gescheites, versuch doch einfach mal, was
00:42:49: mit diesem gelernten zu machen. Und da ist teilweise das Lernen glaube ich selbst Zweck.
00:42:56: Also ich sehe da mal kein Ziel drin. Aber ist das vielleicht sogar die Lösung, das Wachstum?
00:43:04: Und also setz das mal gleich mit persönlicher Entwicklung gar kein Ziel braucht, sondern
00:43:08: dass man das nur für sich selbst macht, ohne reicher und berühmter und schöner und älter
00:43:13: zu werden, sondern ist das nicht eigentlich die schönste Form des Wachstums, die bedingungslos
00:43:17: ist und die ziellos ist, die einfach nur dazu dient, für mich selbst irgendwie mehr Erkenntnis
00:43:26: zu gewinnen und für mich selbst irgendetwas, was auch immer, was gar nicht so nach Außenstrahl
00:43:31: für mich selbst zu wachsen. Das ist doch eigentlich ein schönes Ziegel auch, ne?
00:43:35: Ja, ich frage mich nur immer von wem sprechen wir jetzt gerade. Also wenn das so ein intellektueller
00:43:41: Ansatz ist, gebe ich dir vorhin ganz recht. Also der Bücherwurm oder der Spezialist oder
00:43:46: der Nerd oder der Sammler. Ja, da verstehe ich das. Aber für viele ist es ja irgendwie
00:43:54: die Suche nach dem Glück und die Zahlen zeigen ja, dass viele trotz dieser ganzen Maßnahmen
00:43:59: wirklich glücklich werden. Und es ist eigentlich nicht Glück, die Antwort auf dieses Wachstum.
00:44:06: Was bringt dieses ganze Wachstum, wenn ich am Schluss nicht glücklich bin? Also diese
00:44:12: Form von Unglück trotz Wachstum. Trotz oder wegen vielleicht?
00:44:17: Ja, ist doch verrückt und da frage ich mich dann doch, ist nicht eigentlich Glück das
00:44:26: nächste Gut oder Freude oder Zufriedenheit? Vielleicht Zufriedenheit, ja. Und kann man
00:44:35: dorthin überhaupt wachsen? Das ist die Frage. Also braucht es überhaupt Wachstum, um dorthin
00:44:40: zu kommen? Ja, wir drehen nochmal die ganz große Fliegen ab und machen die ganz große
00:44:45: philosophische Runde. Weil ist Wachstum vielleicht sogar hinderlich für das Finden von Zufriedenheit.
00:44:52: Das ist ja, wenn ich wachse und es muss immer weitergehen, dann bin ich ja permanent in
00:44:58: Bewegung und um nach mehr zu suchen. Und ich bin ja nie angekommen dann. Oder ist das,
00:45:07: es ist viel schöner mal irgendwo angekommen zu sein und zu sagen, jetzt ist es doch mal
00:45:10: gut, jetzt reicht es mal. Jetzt drehen wir ein bisschen runter, den ganzen Pegel hier
00:45:16: und wir freuen uns darüber, was wir haben. Ja, es gibt das so schön, also die deutsche
00:45:20: Sprache ist ja echt ein Philosophensprache. Man sagt auch, da ist jemand über sich hinaus
00:45:24: gewachsen und ist es teilweise sogar der Aussteiger. Also der sagt, ich lasse das alles hinter mir,
00:45:32: euer Zirkus. Also und dann muss man sich fragen, was ist ein Modell für ein KMU, wenn man das
00:45:45: als Mensch versteht, als Person. Ist es die kleine Landbeckerei, die sich nicht wirklich
00:45:52: lohnt, aber jeder so am Ende des Monats zufrieden rausgeht, der sagt, ja, das war jetzt nicht
00:45:58: der beste Monat, aber ich habe kein Geld verloren, alles ist bezahlt.
00:46:03: Ja, der spricht der romantische Michael. Aber es gibt es ihn nicht mehr, weil, ja es gibt
00:46:11: nicht, also hier und da gibt es ihn, aber den Becker, der von seiner eigenen Hände Arbeit
00:46:18: alleine leben kann, den gibt es ja kaum noch, weil da kommt eben der effiziente Großbecker
00:46:23: und bietet das Brötchen für die Hälfte an. Das schmeckt nicht ganz so gut, aber es
00:46:27: ist auch okay. Ja. Und das sind wir im Gesamtsystem wieder, dass wir natürlich Menschen haben,
00:46:32: die möchten gerne ihr Geld oder müssen ihr Geld für die Miete ausgeben und dann bleibt
00:46:40: für das Brötchen dieses Handbeckers nicht mehr so viel über, da drehen wir uns ein bisschen
00:46:44: in den Wirtschaftssystemen. Also ist für mich aber ein Fazit, der Arbeit des Systemes
00:46:48: aber gegen das Glück. Außer in Bhutan. In Bhutan, ich glaube, das einzige Land der Welt,
00:46:56: dass das Glück der Menschen in die Verfassung geschrieben hat und der das auch misst, wirklich.
00:47:02: Verrückt, na und das ist wirklich kein besonders reiches Land. Und die sagen aber, als doch
00:47:07: alles egal, was nützt uns das, wenn die Menschen, für die wir den ganzen Hokus, Pokos hier
00:47:13: machen, aber gar nicht glücklicher werden. Und da kommen wir zu so absurden Themen, dass
00:47:18: Deutschland eines der eher unglücklicheren Länder ist, obwohl die drittgrößte oder
00:47:24: viertegrößte Wirtschaftsnationen und eines der reichsten Länder und trotzdem werden wir
00:47:27: damit nicht glücklicher. Ja, das mit den reichsten Länder ist ja so ein, ja also sagen wir mal
00:47:32: auf dem Papier reichsten Länder. Da sind wir wieder bei diesem, was wir vorhin erwähnt
00:47:36: haben. Wo ist das Vermögen? Wo ist es geprägt? Also wenn ich höre, wie viel Geld angeblich
00:47:41: hier auf Kunden liegt, dann frage ich mich, ja, wer in der Realwirtschaft besser aufgehoben
00:47:49: das arbeitet, denn alle mehr davon. Aber jetzt sind wir, glaube ich, an einem Punkt, wo
00:47:57: man sagen können, wir haben die große Lösung für Wachstum nicht gefunden. Komisch. Aber
00:48:04: wir haben zumindest rausgekriegt, was wesentlich ist für einen einzelnen Menschen, zu wachsen
00:48:13: und am Schluss kann man komischerweise aufs Glück. Und besser können wir die kleine Vorurlaubfolge
00:48:22: hier auch nicht schließen und uns bei all denen bedanken, die es ausgehalten haben, unseren
00:48:27: kleinen philosophischen Exkurs hier sich eine Stunde anzuhören. Aber sei euch versichert,
00:48:33: es ist so wir, weil wir nicht geskript sind, aber das ist ja gerade die große Freude
00:48:38: daran. Und ich hoffe, das ist auch in eurem Geschmack. Und wir hören uns dann wieder
00:48:43: in ein paar Wochen. Bleibt uns treu und teilt uns. Und wenn ihr Fragen und Anregungen habt,
00:48:51: dann gerne auf LinkedIn. Da findet ihr den Dr. Engo Maykraw und meine Wenigkeit Michael Neukirchen.
00:48:58: Und wir wünschen uns allen noch einen wunderbaren Sommer euch und uns, dass das Wetter dann
00:49:03: ganz klein bisschen besser wird als es jetzt gerade ist. Ich fahre am Montag in den Urlaub.
00:49:08: Michael, du glaube ich auch, ne? Ja, im Wochenende. Und dann sehen wir uns, hören uns so Mitte
00:49:15: oder Ende August wieder und wir freuen uns auf euch. Alles klar. In diesem Sinne findet
00:49:21: uns das Glück, wachst nicht so hoch und bleibt tapfer. Alles Liebe, alles Gute, bis bald.
00:49:28: Hallo. Hallo. Nehmen wir nicht auf? Nehmen, Rechner ist gerade ausgegangen. Warum geht
00:49:49: wieder in Stand By um Gottes Willen.
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