Mittelstand Deutschland zwischen Startups und Weltkonzernen - Oliver Brümmer

Shownotes

Märchenland Mittelstand gibt es auf den gängigen Podcast Plattformen. Alle 14 Tage setzten wir unsere Reise in eine spannende Zukunft fort. Mit mutigen Heldinnen und Helden und lehrreichen Erfahrungen aus der Realität.

Michael Neukirchen und Ingo Markgraf begrüßen euch zur siebten Folge von Märchenland Mittelstand. Wir starten gleich zum Jahresanfang 2025 mit einer Sternstunde. Oliver Brümmer gibt uns Einblick in die Unterschiede zwischen Startups, KMU und Konzernen.

Begleitet uns…

Märchenland Mittelstand Seite auf LinkedIn: Schreibt uns gerne eure Meinungen und auch Anregungen. https://www.linkedin.com/company/maerchenland-mittelstand/

Artikel zu KI NZZ (Neue Zürcher Zeitung) https://www.nzz.ch/feuilleton/ki-ist-das-neue-plastik-wie-das-web-unter-digitalem-muell-leidet-ld.1864889

Oliver Brümmer auf LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/oliverbruemmer/

Next Mannheim, Startup Ökosystem https://next-mannheim.de/

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Dr Ingo Markgraf auf LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/dr-ingo-markgraf-02086b8a/

Michael Neukirchen auf LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/neukirchen/

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Märchenland Mittelstand ist ein Corporate Podcast der BIRCO GmbH, Baden-Baden, Datenschutz, Impressum

Transkript anzeigen

00:00:00: Hallo bei "Märchenland Mittelstand" und willkommen im Jahr 2025.

00:00:15: Hallo Ingo.

00:00:16: Hallo Michael, alles Gute fürs Jahr 2025.

00:00:20: Glück, Gesundheit, alles was man sich so wünscht.

00:00:23: Ja, das Märchenland ist wohl in der Zukunft angekommen.

00:00:26: Es klingt ganz toll.

00:00:27: Ich finde 2025 Raumschiffe, fliegende Autos.

00:00:32: Aber Christo, das erste Viertel des Jahrhunderts ist vorbei.

00:00:37: Das geht irgendwie fix, oder?

00:00:40: Ja, gut, jetzt kriege ich schon langsam Trauerflor hier.

00:00:43: Also wir sind motiviert ins neue Jahr gestartet und haben einiges vor.

00:00:48: Ich hoffe, ihr auch.

00:00:50: Und habt unseren Rat aus der letzten Folge befolgt, etwas weniger euch zu stressen.

00:00:56: Einmal das Handy auf die Seite zu legen und damit der Stress gleich wieder anfängt,

00:01:01: haben wir ja heute schon wieder aktuelle News dabei für euch.

00:01:06: Und der Ingo erzählt euch mal eine ganz interessante Sache, die wir auch schon in vergangenen

00:01:13: Folgen immer mal angerissen haben und wir bleiben dem Thema auf der Spur.

00:01:18: Ja, wir hatten ja schon in einer der letzten Folgen mal über das ganze Thema Unternehmensaufgabe

00:01:24: Insolvenzen gesprochen.

00:01:25: Und wenn man die Medien in den letzten 14 Tagen so verfolgt hat, kommt hier immer das

00:01:32: Thema die Zahl der Unternehmensinsolvenzen ist so stark angestiegen im letzten Jahr.

00:01:37: Und es ist natürlich auch so.

00:01:39: Aber jetzt können wir uns ein bisschen über unsere Medien unterhalten.

00:01:42: Wollen wir keine Medienschelche machen?

00:01:43: Klickt sich gut.

00:01:44: Klickt sich gut, auf jeden Fall.

00:01:45: Ist auch so, Unternehmensinsolvenzen sind um 16,8 Prozent angestiegen.

00:01:51: Muss man schon sagen, es ist schon ein Wort.

00:01:53: 22.400 Unternehmensinsolvenzen nach Auskunftsdateik, Kreditreform aus dem letzten Jahr, der

00:02:02: höchste Stand seit 2015.

00:02:05: Also das ist natürlich echt eine Nachricht wert.

00:02:07: Was mich dann interessiert hat ist, naja, was ist denn die Gegenseite, wie viel sind

00:02:12: denn entstanden?

00:02:13: Das fehlt mir dann einfach in der Berichterstattung etwas.

00:02:15: Das ist natürlich die große Zahl und auch ein bisschen unsere Negativberichterstattung,

00:02:20: Achtung, Achtung, viele Insolvenzen.

00:02:21: Die andere Seite ist aber, dass wir auch einen extremen Anstieg an Start-ups haben in Deutschland.

00:02:28: Das wird zum Beispiel 7 Milliarden Euro an Wagniskapital für Start-ups bekommen haben,

00:02:35: eine 1 Milliarde mehr als im Vorjahr.

00:02:37: Und es sind fast 2.800 neue Firmen entstanden und davon auch jede Menge mit Milliardenbewertungen.

00:02:45: Das heißt, wir haben in Deutschland 29 Firmen, die Start-up-Firmen sind, mit Milliardenbewertungen.

00:02:50: Das ist ja schon mal eine Nummer.

00:02:52: Auf Platz 1 in den Bundesländern Bayern hat Berlin bei weitem abgelöst und insbesondere

00:02:58: bei den Themen KI und Digitalisierung sind die Bayern ganz weit vorne.

00:03:01: Und wir entwickeln in Deutschland eben auch gerade Lösungen, die international so wettbewerbsfähig

00:03:07: sind, dass sie sich auf dem Weltmarkt auch durchsetzen können.

00:03:09: Und das finde ich gehört eben auch zur Wahrheit dazu, wenn man sagt, ja ja, viele Insolvenzen,

00:03:13: heißt es eben auch, ja, das ist ein Teil der Marktbereinigung, der auch natürlich noch

00:03:18: zum Teil aus Corona kommt.

00:03:19: Dabei ist es viel Gastronomie, aber auch diese ganzen Ein-Mann-Unternehmen, ein Frauunternehmen.

00:03:26: Aber es entsteht auf der anderen Seite auch was.

00:03:29: Und das finde ich muss man eben auch betonen bei der ganzen Geschichte, wenn man sich darüber

00:03:32: aufregt, dass wir so viele Insolvenzen haben.

00:03:34: Die sind bestimmt kreativ auf dem Oktoberfest.

00:03:36: Da trifft sich ja auch manchmal die Branche, Bits und Pretzels.

00:03:41: Ist interessant, weil Berlin ja über jetzt die letzten Jahrzehnte so kreativer Hotspot

00:03:47: war, dass aber das Fundament dann wahrscheinlich wirtschaftlich dann doch irgendwie im Süden

00:03:53: entsteht.

00:03:54: Ja, das ist dieses Laptop und Lederhose.

00:03:57: Damit haben sich die Bayern ja immer schon gerne geschmückt.

00:03:59: Und wenn es funktioniert, kann uns das allen ja nur recht sein.

00:04:02: Aber was, das gibt eine andere Zahl.

00:04:04: Und die beruhigt mich viel mehr als das mit den Insolvenzen und den Start-ups.

00:04:08: Es geht um die Unternehmensnachfolgen.

00:04:10: Wir hatten das schon mal kurz angesprochen und jetzt vor ein paar Tagen aktuell, hat

00:04:15: es im Spiegel, Quelle, Spiegel und DPA, es finden 231.000 Mittelständische, daneben

00:04:23: keinen Nachfolger in diesem Jahr, im jetzt angefangenen Jahr und stehen vor dem Aus.

00:04:28: 231.000 Unternehmen, das ist eine Zahl, ich hätte nie gedacht, dass das so viele sind.

00:04:34: Und wenn man über die nächsten fünf Jahre guckt, gibt es weitere mehr als 300.000 Unternehmen,

00:04:40: die wahrscheinlich zu machen müssen, was sie keinen Nachfolger finden.

00:04:42: Das heißt, da muss man mal kurz zum Moment über nachdenken.

00:04:46: Bald über 500.000 Unternehmen, kleine mittelständische Unternehmen aus Deutschland, werden in den

00:04:50: nächsten fünf Jahren zumachen, weil sie keinen Nachfolger finden.

00:04:55: Ja, und das trifft ja nicht nur privat Menschen, sondern das heißt ja, viele, auch gerade kleine

00:05:02: Zulieferer fallen weg, der Instandhalter fällt weg, der Blechbiege betrieb fällt

00:05:07: weg, der Elektromonteur fällt weg und 1000 andere Kleinigkeiten, die man im Alltag

00:05:12: für ein laufendes System braucht.

00:05:14: Also ich finde das schon beunruhigend.

00:05:16: Ja, das ist auch der Taxiunternehmer, der keinen mehr findet.

00:05:20: Das ist, kannst du sagen, bei uns zu Hause gerade, wir suchen jemanden, der die Heizung

00:05:23: wartet.

00:05:24: Die Aufragsbücher sind voll bei den Heizungsmonteuren.

00:05:28: Wir finden keinen mehr, der bei mir zu Hause die Heizung wartet.

00:05:30: Wenn das außen irgendjemand ist in Köln, meldet euch bitte Achtung, Achtung, Alarm.

00:05:35: Schornsteinfeger kommt natürlich noch, der muss aber jemand, der den ganzen Mal die

00:05:38: Heizung wartet, das ist echt schwierig zu finden.

00:05:39: Und das sind eben auch genau die ganzen Folgeeffekte, die du auch sagst, dass dir die Zulieferbetriebe

00:05:43: für die kleinen Unternehmen, die dann einfach irgendwann zu machen und nicht mehr da sind

00:05:49: und dann im ländlichen Bereich, musst du dem Blechbieger und den Spengler und all die

00:05:54: erstmal wieder finden.

00:05:55: Das heißt, die Sekundäreffekte daraus werden ja noch viel, viel größer sein.

00:05:59: Das macht mir deutlich mehr Sorgen, wenn ich mir die Zahl angucke als die akuten Insolvenzen.

00:06:05: Das können wir heißen, Leute.

00:06:07: Schickt eure Kinder in die Lehre.

00:06:09: Wir haben viele, viele Abiturierenden, wir haben viele Studenten.

00:06:13: So, dann lieber eine Firma übernehmen.

00:06:15: Ja, eine Firma übernehmen.

00:06:16: Aber wie gesagt, das ist ja ein positiven Aspekt, das entsteht ja auch viel.

00:06:20: Krisen sind ja auch immer ein lodendes Feuer für neue Ideen und neue Firmen.

00:06:24: Und da entsteht ja meistens auch einiges.

00:06:27: Was wir zum Jahresanfang natürlich jetzt alle mal in der Suchmaschine anklicken ist.

00:06:33: Trends für KI 2025.

00:06:36: Was kommt auf uns zu?

00:06:37: Auch ein heißes Klickthema da draußen.

00:06:39: Alles neugierig.

00:06:40: Was gibt es dieses Neues?

00:06:42: So bin ich auf einen interessanten Föhrtonbeitrag in der NZZ gestoßen.

00:06:49: Da geht man mal anders mit dem Thema um.

00:06:53: Und zwar Überschrift.

00:06:56: Das Netz quillt über vor computergenerierte Müll.

00:07:01: KI frei könnte zum neuen Biolabel werden.

00:07:05: Das ist eine geile Überschrift.

00:07:06: Das ist eine coole Überschrift.

00:07:07: Ich bin nicht massiv beeindruckt, dass du das Föhrton der NZZ lief.

00:07:11: Ja, online gibt es vieles.

00:07:13: Und online irgendwo in irgendeinem Alarm.

00:07:15: Genau.

00:07:16: Der ist je nach Browser-Einstellung und Kugie-Einstellung sogar ohne Paywall.

00:07:21: Also ich mach die Verlinkungen natürlich in die Show Notes.

00:07:25: Ein kurzen Abriss geschrieben von einem Adrian Loeb.

00:07:30: War mir nicht bekannt.

00:07:32: Aber super Gedanken für alle, die sich mit Digitalisierung beschäftigen.

00:07:37: Und das ist der erste Artikel, den ich so gelesen habe, der auch mal von der anderen

00:07:40: Seite rangeht.

00:07:41: Also was bedeutet denn das alles?

00:07:42: Und insofern auch für unser Thema wichtig im Mittelstand.

00:07:46: Was mache ich und was ist Trend und was ist langfristig sinnvoll.

00:07:51: Vor allem was ist auch wirtschaftlich nachhaltig.

00:07:53: Und da geht es darum.

00:07:56: Erzieht ein Vergleich zum Plastikabfall vor 50, 60 Jahren.

00:07:59: Und zwar Plastik war aber so in den 60ern ein absolut gehypter Rohstoff.

00:08:07: Um daraus alles zu machen.

00:08:09: Also es gab die wildesten Fantasien, dass die Welt im Jahr 2025 komplett aus Plastik

00:08:15: besteht.

00:08:16: Von Möbel über das Auto, über Küchen.

00:08:18: Alles war aus Plastik.

00:08:19: Und was haben wir geerbt aus dieser Zeit?

00:08:22: Die Horton Plastiktüte im Einkaufsland.

00:08:24: Die so in den 50er/60ern ihren Siegeslauf hatte und bis heute da ist.

00:08:30: Und die Kreditkarte Mikroplastik, die wir alle jede Woche zu uns nehmen.

00:08:33: Genau.

00:08:34: Also es ist wunderbar diesen Artikel zu lesen.

00:08:37: Und es ergeben sich zwischen Plastik und KI wunderbare Analogien, weil es auch eine

00:08:46: Wegwerftechnologie ist in vielen Punkten.

00:08:48: Also es entsteht unheimlich viel billiger, überflüssiger Datenmüll.

00:08:54: Und wir müssen uns kurzfristig oder auch längerfristig Gedanken machen, aha, wo liegt

00:09:00: dieser ganze Datenmüll?

00:09:01: Wird der überhaupt gespeichert?

00:09:03: Ist er wert, das gespeichert zu werden?

00:09:04: Wie überflutet dieser Müll unsere wertvollen Datenbanken?

00:09:10: Und dann zieht er dann den Bogen zu diesem, was ist der Erhaltenswert?

00:09:15: Und wie kennzeichnet man auch Dinge, die nicht von der KI verseucht sind?

00:09:20: Und wunderbare Gedankengang in diesem kurzen Artikel, also es ist eigentlich viel zu viel

00:09:25: für ein Podcast, könnte man jedes Kapitel, könnte man da einzeln durchdiskutieren.

00:09:30: Aber die Biokomponente ist das die Speicherkapazität und die Energie der Speicherkapazität, die

00:09:35: dieser ganze Müll erzeugt.

00:09:37: Ist das das Thema Bio?

00:09:38: Nee, das Bio ist die Analogie zu von Menschen gemacht.

00:09:43: Ohne Filter, ohne Manipulation, ohne automatische Verarbeitung.

00:09:51: Also dieses erzieht auch eine Analogie zum maschinell verarbeiten Lebensmitteln, dass

00:09:57: da nichts Ehrliches mehr herauskommt, weil das alles durchoptimiert ist und immer so

00:10:02: bestimmte Stoffe damit reinkommen, dieses ganze dann verfälschen.

00:10:06: Und insofern wirklich, wirklich lesenswert.

00:10:09: Ich verzeh dem Empfehlen der uns zuhört diesen Artikel zu lesen.

00:10:12: Wirklich ein kleines Sternstunde zum jetzigen Zeitpunkt, wo alle noch in diesem KI-Hype

00:10:18: sind, die ersten Sagen, der Hype ist vorbei.

00:10:20: Passt richtig gut in die Zeit, ist frischer Artikel, läuft so ein bisschen unter dem Radar,

00:10:25: finde ich gut.

00:10:26: Und insofern treibt er uns dann zu unserem heutigen Gast.

00:10:31: Der hat nämlich auch ganz, ganz viel Ahnung von Digitalisierung, von Innovation, von Unternehmen,

00:10:37: von jungen Menschen, von wie entsteht überhaupt neue Technologie.

00:10:42: Und da wollen wir den Oliver Brümer begrüßen.

00:10:45: Ich bin gespannt, gehen wir rüber.

00:10:47: Hallo, Oliver Brümer.

00:10:54: Wir sind beim Du und du bist ein sehr aktiver Mensch in der Rhein-Neckar-Region und hast

00:11:02: eine wahnsinnsumfangreiche Biografie von deinem Werdegang, also Deloitte, Billfinger, Digital,

00:11:10: Egon Zender, du bist Investor und hast Hackathon Company, viel Erfahrung auch mit der Organisation

00:11:16: von Veranstaltungen.

00:11:17: Wahnsinn.

00:11:18: Aber unsere erste Frage ist natürlich wie immer, was ist für dich merchenhaft am Mittelstand?

00:11:24: Also, erstmal hallo ihr beiden.

00:11:27: Ich freue mich sehr, dass wir heute im virtuellen Raum zusammen sind und über den Mittelstand

00:11:31: auf meiner Seite.

00:11:32: Hi Ingof.

00:11:33: Servus an diesem wunderschönen Nachmittag mit viel Sonne in der Rhein-Neckar-Region.

00:11:38: Zum einen ist die Sonne merchenhaft, zum anderen sind es aber auch tatsächlich die nachkommenden

00:11:45: Generationen, die dafür sorgen, dass der Geist des Mittelstandes und ich glaube darüber,

00:11:51: wenn wir sehr, sehr viel sprechen, die ständige Innovationsfähigkeit zu bewahren.

00:11:56: Das ist für mich eigentlich merchenhaft, weil du dich andauernd an unterschiedliche Samenbedingungen

00:12:02: anfassen musst und dementsprechend innovieren musst, da den richtigen Dreh zu finden und

00:12:08: das Vordenkartum zu bewahren, die Anpassungsfähigkeit zu bewahren.

00:12:12: Ich glaube, da ist der deutschen Mittelstand predestiniert dafür auch, wenn die Berichterstattung

00:12:18: gänzlich anders aussieht und immer wieder davon geredet wird, ja, Behaarungsvermögen

00:12:23: und es wird nicht genügend mit StarDubst kooperiert und so weiter und so fort.

00:12:28: Aber ich glaube, viele Mittelständler verstehen das Spiel sehr gut in ihrer Branche Innovationsführer

00:12:36: zu sein und zu bleiben und dafür braucht es den ständigen Willen zur Antassungsfähigkeit.

00:12:42: Auf jeden Fall.

00:12:44: Und man hört schon, du machst dir wirklich bereit, die Gedanken über unseren Mittelstand

00:12:51: auch.

00:12:52: Wie gesagt, du bist ja auch noch Beirat von Next Mannheim und auch noch Regionalleitung

00:12:59: vom Bundesverband Deutsche Start-ups.

00:13:02: Also stellt sich mir die Frage, wie machst du das?

00:13:05: Wie wird man so aktiv und was gibt dir die Energie für so viel Engagement?

00:13:10: Also ich bin da wirklich begeistert.

00:13:12: Ich habe es heute Morgen wieder gemerkt.

00:13:15: Ich habe es ja im Vorabgespräch Ihnen gesagt.

00:13:17: Ich war bei mittelständischen Unternehmen auch der anderen Rheinseite in Rheinand-Pfalz

00:13:22: und die geschäftsführende Gesellschaft, darin hat mich durch die Produktion geführt.

00:13:27: Und wenn ich durch die Produktion von Unternehmen laufe oder insgesamt mit Unternehmerinnen und Unternehmern spreche,

00:13:36: dann geht mir immer das Herz auf und ich fühle mich wie ein Kind im Zuckerladen,

00:13:41: weil da einfach so viel Energie rüber kommt.

00:13:46: Das ist die Energie, die mir wiederum die Energie gibt, um die unterschiedlichen Ämter dann auch auszufüllen

00:13:52: und Zuversicht zu verbreiten in diesem Land.

00:13:57: Und ich glaube, das ist, was wir alle brauchen.

00:14:00: Also Zuversicht brauchen wir ganz sicher.

00:14:02: Gerade in diesen Wochen, in diesen Wochen vor dem 23. Februar, wo wir die nächste Wahl haben,

00:14:07: ist zuversichtlich, glaube ich, ein ganz gutes Mittel.

00:14:11: Was glaubst du, wo kommt das her, dass wir so eine unterschiedliche Wahrnehmung haben da draußen im Markt,

00:14:15: dass wir diese Behäbigkeit, Trägheit, im Vorabthema gesagt, Unternehmensaufgabe, weil es keine Nachfolge gibt,

00:14:22: da ist ja schon eine Miesestimmung.

00:14:24: In den Medien ist eine Miesestimmung, insgesamt im Land ist eine Miesestimmung.

00:14:27: Jetzt zeichnest du gerade ein bisschen anderes Bild, nämlich, nee, so ist das gar nicht,

00:14:30: sondern die sind eigentlich ganz gut drauf und die sind innovativ, die Mittelstandsunternehmen.

00:14:34: Wie kommt dieses Miss-Match irgendwie zustande?

00:14:39: Ja, eine gute Frage und genau zum richtigen Zeitpunkt.

00:14:43: Ich meine, ihr kennt das selbst, ne?

00:14:45: Ihr habt eine Organisation und ihr wollt diese Organisation voranbringen.

00:14:49: Stellen sich strategische Fragestellungen, auf welchem Markt bin ich aktiv?

00:14:53: Wer sind meine Kernkunden, mit denen ich Geld verdiene?

00:14:56: Wie kann ich meine Belegschaft durchfinanzieren?

00:14:59: Wie kann ich Arbeitsplätze sichern?

00:15:01: Und dann sind wir im globalen Kontext jemand wie Birko beispielsweise,

00:15:06: die im globalen Wettbewerb stehen, sind wir als Wirtschaftsstandort Deutschland wettbewerbsfähig.

00:15:13: Und ich glaube, allein an der Fülle der Fragen, die wir jetzt gerade angerissen haben,

00:15:19: ist klar, dass eine Fokussierung bei jedem Unternehmen stattfinden muss,

00:15:23: auf die Bereiche, die eigentlich für die Jahresplanung eben relevant sind und manchmal auch nicht.

00:15:31: Ich glaube, ihr flichtet mir bei, wenn ich sage, die Entscheidungen, die ich mit Stop-Doing beantworte,

00:15:38: also Dinge nicht zu tun, das sind die weit aus schwierigeren Entscheidungen,

00:15:44: wie die Dinge von ihnen, ich sage, ja, wollen, das machen, das angreifen, genau das Richtige.

00:15:49: Und so aus der Portfolioperspektive, wenn ich die Organisation aus einer Fülle an Projekten begreife

00:15:57: und sage auf die Projekte lege ich meinen Fokus und auf die anderen defokussiere ich

00:16:03: und treibe sie nicht voran, das ist für mich Unternehmertum.

00:16:07: Und ich glaube, darin begründet ist auch die Thematik, dass es manchmal, wenn man sicherlich noch drauf zu sprechen kommt,

00:16:15: zu einem Miss-Match, um dein Wort nochmal aufzugreifen, irgendwo zwischen Start-ups und dem Mittelstand kommt,

00:16:22: weil gedanklich nicht in einer Ebene gespielt wird oder strategisch nichts.

00:16:28: Wenn ich ein Mittelstandes Unternehmen habe, was in einem Nischenmarkt extrem erfolgreich ist,

00:16:33: wie sehr sehr viele Unternehmen im Mittelstand und dann ein Start-up daherkommt, was nach einem Pilotprojekt sucht,

00:16:40: was gerade im Begriff ist, zu starten, seinen sogenannten Product Market Fit zu finden,

00:16:46: also sein Produkt, was es am Markt etablieren will.

00:16:49: Und der Mittelstand genau weiß, dass er weiter innovativ in seinem Segment und in seiner Nische sein muss

00:16:57: und sich zwischen den Start-ups auf der einen Seite befindet, und zwar weltweit,

00:17:02: wenn es ein Mittelstandsunternehmen ist, was im globalen Markt agiert.

00:17:06: Also werde ich überholt von den Start-ups aufgrund der höheren Geschwindigkeit

00:17:11: und auf der anderen Seite habe ich die Konzerne, die einfach sehr viel finanzkräftiger sind

00:17:16: und da muss ich mich als Mittelstand beweisen und das kann ich nur durch Hyperfokussierungen,

00:17:21: Nass- und Superfokussierungen.

00:17:23: Und dann gibt es manchmal eine Klatsche für die Start-ups, die da eben nicht in die Roadmap reinpassen

00:17:30: und wo auch große Themen wie PI oder Digitalisierung oder was wir da als Überbegriff auch immer draufschreiben wollen,

00:17:39: halt erstmal nicht zum Zuge kommen, weil die strategische Planung was anderes vorsieht.

00:17:44: Ich glaube, das lässt sich immer mit zwei Brillen betrachten.

00:17:49: Die eine ist, strategische Planung ist gut und jeder Manager oder jeder Unternehmer braucht eine Light-Linie,

00:17:55: an der sich durch Jahr oder durch zwei Jahre, drei Jahre handelt.

00:18:00: Wohl wissen, dass die Zügel kürzer geworden sind, indem ich meine strategische Planung anpassen muss,

00:18:06: aber dass ich einfach mehr Stop-Doing-Entscheidungen oder Not-Responding-Entscheidungen treffen muss,

00:18:13: weil die Welt halt so überbohrend mit Informationen geworden ist.

00:18:18: Ich glaube, dafür gilt es ein Verständnis auch aufzubauen.

00:18:21: Und interessanterweise, wenn ich da nochmal aus der Perspektive eines Gründer, einer Gründerin draufschau,

00:18:27: auch für die ist es sehr, sehr wichtig, den Fokus zu bewahren

00:18:32: und auch die werden von den ganz unterschiedlichen Seiten bombardiert mit Informationen, mit Opportunities

00:18:39: und da zu sagen, okay, das ist keine Möglichkeit, weil ich habe mir folgende Agenda gesetzt

00:18:46: und die möchte ich erfüllen und auch meinen Tag hat nur 24 Stunden.

00:18:50: Ich glaube, da sind wir bei der Schwierigkeit.

00:18:53: Lass uns nochmal ganz kurz auf das Verhältnis oder vielleicht ein paar Einsamkeiten oder Unterschiede von Start.

00:18:57: Da habe ich schon den Mittelstandsunternehmen eingehen.

00:18:59: Du hast es gesagt, irgendwie die strategische Planung, also wer jetzt eine drei-Jahres-Planung macht,

00:19:03: weiß genau, dass die falsch ist.

00:19:05: Ich will mir Mühe geben, wie ich will, aber die Berechenbarkeit für mehrere Jahre haben wir einfach auf den Märkten nicht.

00:19:11: Aber bei einer politischen Konstellation nicht, aber wir haben es auch in den wirtschaftlichen Konstellationen nicht.

00:19:15: Können vielleicht Start-ups einfach ganz generisch schon besser mit Unsicherheit auch im kurzfristigen Umgehen,

00:19:24: als die Mittelstandsunternehmen, die es ja oft über Generationen gewohnt sind, Planbarkeit zu haben und eine gewisse Sicherheit zu haben?

00:19:31: Das ist einfach in der DNA von Start-ups, dass sie sich leichter tun mit einem unsicherer Umfeld,

00:19:38: weil da sind sie sofort reingeboren.

00:19:40: Also wenn ich ein Start-up gründlich weiß, das ist unsicher.

00:19:43: Und ist es das, was Mittelstandsunternehmen einfach mehr lernen müssen?

00:19:46: Zu verstehen, die Welt ist nicht mehr so berechenbar, wie sie das vielleicht über viele Jahrzehnte war.

00:19:52: Und wir müssen lernen, damit umzugehen, dass wir schneller, und Agila, Agila mag ich gar nicht das Wort, das habe ich selbst gesagt,

00:19:58: dass wir schneller, vielleicht flexibler damit umgehen müssen, Entscheidungen unter Unsicherheit zu treffen?

00:20:04: Ich weiß es nicht. Wir sprechen natürlich schon unterschiedlichen Fallhöhen.

00:20:08: Wenn ich als Unternehmer einen Markt betrete, dann habe ich ein sehr, sehr hohes Risikoprofil oder eine sehr hohe Risikopereitschaft.

00:20:19: Weil ich weiß, die Opportunitätskosten, keine Ahnung, ich könnte mich anstellen lassen in der Festanstaltung bei einem großen Unternehmen

00:20:27: oder eben auch im Mittelstand, und es schlägt eigentlich ganz schön die Brücke zu dem, was mein Punkt ist.

00:20:33: Dann ist meine Risikopereitschaft schon sehr, sehr weit oben während.

00:20:38: Wenn ich neben meinen Familienunternehmen, was über die Jahre gewachsen ist, oder über die Jahrzehnte

00:20:45: und Hunderte von Mitarbeitern beschäftigt in einem Markt sehr aktiv, sehr verboben, sehr verstrickt ist,

00:20:52: da ist die Fallhöhe eine ganz andere, wenn ich einen Risikofalsch einschätze

00:20:57: und irgendwann die falschen Entscheidungen dazu führen, dass das Unternehmen aufgelöst werden muss

00:21:04: oder nicht mehr weiter bestehen kann, weil kein Indikwidität mehr da ist oder weil ich überschuldet bin.

00:21:10: Genau, der Punkt ist ja nicht mal, die Fallhöhe natürlich, wir haben knapp 170 Mitarbeiter.

00:21:16: Da eine Entscheidung zu treffen, ist schon eine andere Nummer als wenn ich sie vielleicht nur für mich und zwei Gründerpartner mit treffe

00:21:23: und da sind ein paar 10.000 Euro eigenes Kapital drin, aber hier geht es um Familien, um Existenzen.

00:21:29: Aber es ist nicht genau das der Punkt, dass ich dann nach so einer Sicherheitssuche, die es einfach nicht mehr gibt,

00:21:34: auch in den Familienunternehmen, in den Mittelstandsunternehmen,

00:21:37: und dann lieber vielleicht mal eine zögerliche Entscheidung treffe, das ist das, was ich so beobachte, wenn ich mich mal so in der Branche umgucke.

00:21:44: Da wird eher meine Entscheidung nicht getroffen, eher mal irgendwas zurückgehalten,

00:21:48: weil ich darauf warte, dass sich diese vermeintliche Sicherheit irgendwann wieder einstellt,

00:21:51: dass ich wieder eine klare Erwartung für den Markt habe.

00:21:54: Das ist immer die Baubranche für dieses Jahr nehmen.

00:21:56: Völlige Glaskugel, wir haben alle keine Ahnung, wir haben zwei schlechte Jahre hinter uns.

00:22:00: Wird jetzt das alles gebaut, die ganzen Wohnungen oder nicht?

00:22:02: Und kommen jetzt die ganzen Infrastrukturmaßnahmen oder nicht?

00:22:05: Wir wissen es einfach nicht, wir müssen aber trotzdem unsere Entscheidung, unsere Personalentscheidung, Investitionsentscheidung und alle treffen.

00:22:11: Um da mal einzuhagen, ich sehe da aber auch die positiven Seiten.

00:22:17: Ich habe manchmal das Gefühl, unterschätzen KMU die Chancen,

00:22:23: und tendiert man nicht auch notorisch in Deutschland dazu, eben auch solche Chancen zu verpassen als Mittelstand,

00:22:31: weil wenn man sich so anguckt, mit was ausländische Firmen in den letzten Jahrzehnten auch erfolgreich waren,

00:22:38: die Grundideen kommen nicht selten aus Deutschland, von irgendwelchen Frauenhofern oder sonst irgendwie,

00:22:45: die wandern dann einmal um den Erdball mit irgendwelchen Studenten oder irgendwelchen interessierten Investoren

00:22:51: und entstehen dort auf eine sehr risikoreiche und innovative Art und erobern dann wieder unseren Markt.

00:23:00: Wo ich mir dann immer denke, warum müssen diese ganzen Innovationen erst raus?

00:23:04: Weil wir hätten ja auch Mittelständler, die die Sachen herstellen können.

00:23:07: Und es ist ja nur so ein Hilfsargument, dass die Arbeitskraft dort billiger ist und so.

00:23:12: Da entstehen auch im Ausland hochprofitable Produkte, die im Projektor angesiedelt sind.

00:23:18: Also nicht so, dass das alles nur auf günstige Arbeitskraft in einem Sweatshop entsteht.

00:23:23: Also wir verpassen da ja oft Chancen von Innovationen, die eigentlich hier entstehen aufgrund unseres Bildungssystems.

00:23:30: Also was ist so auch bei diesen Start-ups so?

00:23:33: Das Mindset, dass die sagen, ich wachs trotzdem hier, weil oft entstehen also Start-ups eben aus diesem

00:23:39: universitären Umfeld und wird ja inzwischen auch gefördert von den Unis oder Hochschulen.

00:23:44: Wie siehst du das? Was kann man sich davon diesen jungen Menschen, die dann doch sonst bin, aufmachen,

00:23:49: abgucken als Mittelständler? Da haben wir mal gesagt, ah, genau so gehen die ran.

00:23:54: Ich glaube, die Frage hat unterschiedliche Dimensionen.

00:23:57: Ich meine, lass uns zunächst mal das Thema Fachkräftemangel oder auch Produktionsfertigung zu günstigeren Preisen im Ausland betrachten.

00:24:07: Wenn wir uns jetzt mal das Thema KI anschauen und auch die Querverbindung hinziehen zu,

00:24:13: wer hat es erfunden oder wer war jahrelang eigentlich an der Spärspitze der Forschung?

00:24:18: Da könnte man schon Deutschland auch an die Spärspitze schreiben, ganz sicherlich,

00:24:24: weil wir an den unterschiedlichen Nährstühlen schon sehr lange Forschung zu large language Models betrieben haben.

00:24:31: Auf der anderen Seite hast du natürlich mit einer Facebook, mit einer OpenAI, mit einer Microsoft jetzt

00:24:38: Großkonzerne, die auf Datenschätzen sitzen, die es eben benötigt, um large language Modelle dann auch zu trainieren.

00:24:45: Und jetzt komme ich zu meinem Punkt der Personalkosten.

00:24:49: Ich glaube nicht, dass wir bei den White-Colors oder bei den IT-Kräften,

00:24:54: nennen sie KI-Ingenieur oder wie auch immer, geringere Lohnkosten in den USA haben beispielsweise.

00:25:02: Das haben wir definitiv nichts, sondern wenn wir über Swelli sprechen, dann schlackern uns alle hier die Ohren.

00:25:07: Welche Gehälter gezahlt werden.

00:25:10: Das ist Punkt 1, dass wir, glaube ich, sehr stark differenzieren müssen über welche Lohnkosten sprechen wir hier und über welches Produkt.

00:25:17: Punkt Nummer 2 zum Start-up Mindset. Einfach mal machen, einfach mal vorangehen.

00:25:24: Ich glaube, das Alter spielt eine sehr große Rolle.

00:25:27: Das habe ich auch gemerkt in meinem Journey.

00:25:30: Von der Universität Commons, die Welt wirkt allen zu Füßen. Start-up ist ein Riesenheibthema.

00:25:37: Früher war es Investmentbanklinge und Beratung.

00:25:40: Heute ist es, ich will mein eigenes Unternehmen, will möglichstelle ein VC-Investor und brauchen hohes Funding.

00:25:48: Und dann geht es richtig ab, dann habe ich Bock.

00:25:50: Macht sich da jemand Gedanken über die Risiken wahrscheinlich weniger, weil noch keine Familie, noch keine Kinder.

00:25:56: Das Risikoprofil ist einfach nicht, selbst wenn du scheiterst, wirst du im Anschluss in der Anstellung finden.

00:26:02: Und ich glaube, um nochmal auf den Punkt zu sprechen zu kommen, wie ist so eine Durchschnittskarakteristik von einem Mittelstand auch bei der Belegschaft.

00:26:13: Meine Behauptung wäre, dass natürlich auch die Altersstruktur eine ganz andere ist, wie bei einer Aleph Alpha, wie bei einer Osapiens, wie bei einer HelloFresh.

00:26:24: Wie die ganzen Scale-Ups in Deutschland auch immer heißen.

00:26:27: Wo du halt maximal wahrscheinlich noch junge Eltern hast, die sich auch diese Mühle antun.

00:26:34: Weil es ist halt auch nicht von 9-5, sondern es ist sehr viel härter.

00:26:41: Und das auch nicht nur als Leitender Angestellter, sondern auch als Angestellter.

00:26:46: Und ich glaube, sich dann zu fragen, und da sind wir dann wieder im Benchmark hin drin, sich dann zu fragen, was können wir uns überhaupt leisten als Gesellschaft.

00:26:56: Also Stichwort 9-5 Mentalität.

00:26:59: Das ist das Wichtig im internationalen Vergleich.

00:27:03: Also wenn wir jetzt die Rubrik Mittelstand nehmen und rübergehen, keine Ahnung, nach Frankreich, da habt ihr sicherlich gute Insights.

00:27:11: Oder rübergehen in die USA, wo es ja nicht nur die Globels gibt, sondern auch im Mittelstand oder uns auch mal Benchmark, ein chinesischen Mittelstand.

00:27:20: Also was wird da gespielt? Was sind eigentlich unsere Wettbewerber international?

00:27:24: Und diese Lohnstruktur haben wir da Wettbewerbsvor- oder Nachteile.

00:27:30: So weit, vielleicht zu.

00:27:32: Das ist ja, wir haben das Thema Arbeitszeit angesprochen.

00:27:35: Ganz heikles Thema, ne?

00:27:38: Alle Themen, die da so kommen, Krankheiten, von Mental load, und da muss man Rücksicht nehmen.

00:27:44: Und es gibt ja unabhängig viele Themen, die alle dazu führen, dass Menschen mehr Schutz bekommen und weniger arbeiten.

00:27:53: Wenn man sich das auf Link enttummelt und so, dann wird immer sehr stark gefeiert.

00:27:57: Jedes Thema kann ich verstehen, aber insgesamt arbeiten wir doch immer weniger.

00:28:03: Wenn man das mal irgendwie sagt, dann kommt sofort, ja geht nicht, und wie kannst du das sagen?

00:28:07: Und wir müssen doch die Leute schützen und die haben Burnout und alles Mögliche.

00:28:11: Arbeiten wir zu wenig? Glaubst du, wir arbeiten zu wenig in Deutschland?

00:28:14: Das ist hier so eine FDP-Position, die wir noch nicht mal hatten.

00:28:19: Aber ich würde sagen, ja, ich würde sagen, ja, ehrlich gesagt.

00:28:23: Aber wenn wir sind, ja, wir ganz in einer Schweizer Muttergesellschaft, und die arbeiten

00:28:30: 42 Stunden in einer Woche, und die Diskussionen um eine Viertagewoche, die treibt mir den

00:28:39: Angstschweiß auf die Stirn, weil ehrlich gesagt, wie soll das gehen?

00:28:43: Wir haben das mal auch schon mal diskutiert, eine Viertagewoche.

00:28:45: Okay, das heißt, 20 % weniger Maschinelaufzeiten, 20 % weniger Umsatz irgendwann.

00:28:52: Das heißt, wir werden unsere Kostenstruktur um deutlich mehr als 20 % nach unten anpassen

00:28:57: müssen.

00:28:58: Außer die Scales, die Zeit entsprechend, damit du in der gleichen Zeit das und noch mehr

00:29:04: rausholen kannst.

00:29:05: Genau, also dann müssen wir die Arbeitszeiten irgendwie der, unsere 37 Stunden irgendwie

00:29:09: auf Viertage verteilen, das will aber auch keiner.

00:29:11: Sehr, sehr kontroverse Diskussionen.

00:29:14: Aber wenn ich ins Ausland gucke, wo kommt denn unsere teuren oder hohen Leungelonenkosten

00:29:19: her?

00:29:20: Das ist deswegen, weil wir einfach weniger arbeiten.

00:29:22: Aber du wolltest mir gerade irgendwie zur Seite springen, deshalb lass ich dich ja keine

00:29:25: mehr eingehen.

00:29:26: Ich wollte dir insofern zur Seite springen, als dass ich auch die Schweiz angeführt

00:29:30: hätte als Beispiel.

00:29:31: Er hatte tatsächlich gar nicht mehr einen Gesellschaft im Hinterkopf, aber trifft sich ja perfekt.

00:29:38: Ich habe nämlich auch vor den Feiertagen mit unterschiedlichen Schweizer Kollegen nochmal

00:29:42: gesprochen und wir sind davon immer die Voraussetzungen in der Schweiz, Arbeitnehmer, Arbeitgeber

00:29:48: durch, weil ich natürlich auch eher dem Team wir müssen mehr arbeiten angehörbar als

00:29:54: Unternehmer.

00:29:55: Ich kann natürlich nicht von meinen Angestellten erwarten, dass sie ähnlichen Inputs an Feiertagen

00:30:01: in Wochenenden im Urlaub etc.

00:30:04: da gehen wie ich.

00:30:05: Das ist mir völlig klar.

00:30:06: Deswegen habe ich auch ein anderes Risikoprofil, so wie wir wieder beim Risikoprofil.

00:30:12: Aber ich glaube schon, dass wir, was die soziale Marktwirtschaft und die sozialen Sicherungssysteme

00:30:19: am Rande der Belastung sind in Deutschland, das zum einen und nicht nur nach innen gerichtet

00:30:25: betrachtet, sondern auch nach außen gerichtet, welche Sicherheit bieten wir im Vergleich

00:30:31: zu anderen Ländern, mit denen wir im Wettbewerb stehen oder mit deren Unternehmen wir im Wettbewerb

00:30:37: stehen.

00:30:38: Ja, ich meine, wir brauchen uns nur durchzurechnen.

00:30:41: Ihr habt X100 Mitarbeiter, wenn jeder von 20 Prozent weniger arbeitet, dann Produktivität

00:30:48: und so weiter.

00:30:49: Und ich meine, machen wir uns nichts vor, selbst wenn wir über Automatisierung und künstliche

00:30:54: Integrenz sprechen, dann muss das erstmal finanziert werden.

00:30:58: Das heißt, das ist eine Investition, die getätigt werden muss, bis wir daraus erstmal Produktivität

00:31:04: schätzen können für unser Geschäft.

00:31:06: Wir reden jetzt gerade davon bei vollem Lohnausgleich.

00:31:09: Das müssen wir immer dazusagen, 20 Prozent weniger Arbeit, vier Tage pro Woche.

00:31:13: Die Forderung ist ja, und ich hoffe, es kommt nicht so schnell, bei vollem Lohnausgleich.

00:31:17: Das heißt, was musste für einen unglaublichen Produktivitätssprung machen, um das irgendwie

00:31:21: ausgleichen zu können?

00:31:22: Und ich kann mir gar nicht vorstellen, wie das funktionieren soll.

00:31:25: Ja, Weinwill ist auch an Weg.

00:31:28: Auf der anderen Seite die Strukturen widersprechen dem in Deutschland.

00:31:32: Ich glaube, die Forderung ist die eine.

00:31:35: Aber vom Gesellschaftsvertrag sind wir jetzt halt an so einer Bruchkante, weil es ist ja

00:31:42: nicht nur die Forderung, sondern da müssten ja auch die Arbeitsmodelle sich verändern,

00:31:49: um das zu refinanzieren.

00:31:50: Also es ist ja nicht nur diese Arbeitszeiten an sich, netto so zu gucken, wie viele Stunden,

00:31:56: sondern wann finden diese Zeiten statt, wie finden die Zeiten statt?

00:32:01: Welche Entlohnungsmodelle gibt es für welche Zeiten?

00:32:04: Da ist halt sehr auch im Tarifsystem viel Vorgabe, so was als so Leid.

00:32:08: Leidstein immer so, die Tarife sind so, also passen sich dann Mittelständler und kleinere Firmen eben so an, so gut sie können.

00:32:16: Ja, aber es gibt ja nicht nur die Modelle, es gibt ja noch ganz andere Modelle.

00:32:20: Und man darf auch nicht vergessen, dass Deutschland die letzten 20, 30 Jahre von einem Niedriglohnsektor profitiert hat.

00:32:26: Und der war ich jetzt halt auch auflangsam und funktioniert so nicht mehr, wie er funktioniert hat.

00:32:32: Und gerade so Gehalt sei, das ist superkomplex, aber ich glaube, es liegt im Kern an den Geschäftsmodellen.

00:32:39: Ich glaube, die Geschäftsmodelle geben in vielen Punkten eben so fixe Gehaltsstrukturen nicht her, wo man sagen könnte, hey, wir verändern uns da.

00:32:47: Also auch die Gehaltsmodelle, ja, weil so betrachtet würden ja die Startups nicht existieren, wenn es keine Menschen gibt, die das freiwillig tun.

00:32:57: Die könnten ja jetzt alle in ein Tarifmodell zu Beister Kuguck, da werden ja auch Mitarbeiter gesucht.

00:33:01: Nein, sie entscheiden sich dann für ein x-beliebiges Startup, es sind hunderttausende Menschen, die jung, wirklich intelligent, die haben was auf der Pfanne,

00:33:10: die gehen in einen risikoreichen Job, weil sie nicht wissen, ob es nächstes Jahr dieses Startup noch existiert, zu nicht so allzu viel Geld anreizt,

00:33:20: vielleicht, Unternehmensanteile, gibt es ja verschiedene Modelle, aber sie tun es.

00:33:25: So, und jetzt kommt mittelschneidend, dann sage ich, ich finde keine Leute, obwohl besser bezahlt, sicherer Job, stabilere Umgebung, alles schon durchgekaut,

00:33:32: unternehmerrechte Betriebsrate, es gibt ja tausende Aspekte, die das eigentlich sicher machen, aber sie kriegen keine Leute,

00:33:40: vielleicht auch keine junge Leute, obwohl alles viel sicherer ist.

00:33:43: Das verblüfft mich immer bei der Diskussion.

00:33:45: Und was reizt die Leute an diesem Risiko? Was meinst du? Also du kennst ja viele von solchen jungen.

00:33:53: Im Prinzip genau das Gleiche, was uns gereist hat beim Berufsstart.

00:33:57: Ich glaube, dass es zukunftsorientierte Fähigkeiten zu entwickeln quasi im Kern der Berufswahl steht, dass du sagst, okay,

00:34:09: wenn ich mich für die Zukunft aufstellen will, welche Berufswahl ist opportun?

00:34:14: Also wenn wir jetzt mal von dem opportunistischen Berufswähler ausgehen, der Heil sagt, na ja, im Startup,

00:34:22: das ist an der Spitze der Entwicklung, das setzt ganz vorne an und selbst wenn das scheitert, habe ich relevante Skills akquiriert für zukünftige Jobs.

00:34:33: Während, wenn ich jetzt, Stichwort Baubranche, was ihr genannt habt, wenn ich genau weiß, ich will in die Baubranche

00:34:41: und will mir in der Baubranche eher ein funktionales Fist aufbauen, ich glaube dann und legt den Schwerpunkt nicht so stark

00:34:51: auf die technologische Seite, dann bin ich auch für den Mittelstand zu haben, wenn er ein flexibles Modell anbietet.

00:34:59: Da kommen wir gleich nochmal drauf, flexibles Arbeitszeitmodell, aber ich glaube diejenigen, die halt sagen,

00:35:06: Mensch, ich will wirklich an der technologischen Spitze arbeiten und will das, was momentan state of the art ist,

00:35:15: in diesem Markt mitbekommen, diejenigen würde ich vermuten A. Startup oder B. Wahrscheinlich auch globale Unternehmensberatung,

00:35:25: weil das natürlich auch relativ dynamisch ist und sie dann nochmal einen guten Abschrumpunkt haben, aber da wird es dann schon schwer,

00:35:35: wenn man eben davon auskennt, okay, der Mittel stammt und Ingo, du hast das vorhin gesagt, zögert auch die einen oder andere Entscheidung einfach ein bisschen raus.

00:35:44: Was dann eben nicht dafür spricht, dass du immer First Mover bist, sondern halt auch mal Second Mover.

00:35:51: Was ja gar nicht verkehrt ist.

00:35:53: The late adopter, das sind wir schon ganz schön spät dran.

00:35:56: Aber ich glaube, dass wir den McKinseyberater, den Investmentbänker, ich nennen sie mal Karrieretypen,

00:36:06: dass wir die nicht direkt nach dem Studium in den kleinen Mittelstand kriegen, das können wir uns abschminken, die werden wir nicht kriegen.

00:36:14: Dafür haben die andere Pläne, die wollen tatsächlich globale Unternehmen, die gehen zu Mercedes, zu Siemens, zu irgendwo hin oder ins Investmentbanking.

00:36:22: Gut, es macht ja auch was mit dem Unternehmen.

00:36:24: Also man darf ja nicht vergessen, kann ja auch durchaus negativ stören.

00:36:28: Natürlich, natürlich.

00:36:30: Also so Karrieristen, die dann quasi in so gewachsene Strukturen, die relativ stabil aus solide arbeiten, das darf man nicht vergessen.

00:36:38: Und Mercedes ist ja beim Mittelstand auch wirklich, wirklich wichtiger Aspekt, warum der auch so unsere Wirtschaft trägt.

00:36:45: Also während die alles so spontan und flexibel und uns stabil, dann wäre unsere deutsche Wirtschaft eigentlich nicht so.

00:36:50: Aber das ist genau das.

00:36:52: Wir suchen gerade einen relativ hochkarätige Führungskraft.

00:36:55: Und der Großteil des Fokus, den wir darauf legen, da haben wir natürlich die Skills, was bringt jemand mit,

00:37:00: eine Erfahrung und Kompetenz, aber Cultural Fit ist eigentlich der wichtigste Aspekt.

00:37:06: Und der bringt uns jemand das ganze Unternehmen und durcheinander trägt jemand die Unternehmenswerte mit.

00:37:09: Und wie passt er in die Struktur rein?

00:37:12: Und das ist genau, der darf nicht so gut reinpassen, von dem haben wir dann ja schon ganz viele ohnehin schon, der darf aber nicht zu schlecht reinpassen,

00:37:18: er muss ein bisschen was Neues mitbringen, muss da uns aber auch nicht die ganzen Leute verrückt machen irgendwie, indem er jeden Tag irgendwas Neues hat.

00:37:24: Gar nicht so einfach.

00:37:26: Aber ich würde gerade auf den Punkt kommen, den wir mal ganz am Anfang hatten.

00:37:29: Und dann jetzt dieses Mindset von Innovation, was diese Startups natürlich in der DNA haben.

00:37:36: Wie kriegen wir das denn verstärkt irgendwie in unseren deutschen Mittelständen?

00:37:39: Was kann ich denn als Mittelständler machen, um meine Innovationskraft zu stärken, um diesen Funken zu entzünden bei den Mitarbeitern,

00:37:48: die vielleicht eher ein bisschen bewahren da sind und dann irgendwie trotzdem Lust haben, sich mit neuen Themen auseinanderzusetzen.

00:37:55: Du kannst Lerbuch reinschauen und können sagen, da gibt es unterschiedliche Instrumente.

00:37:58: Du kannst ein Corporate Venture Capital arm gründen, wo du Investments machst mit deinem Familienunternehmen,

00:38:05: mittelständischen Unternehmen.

00:38:08: Du kannst sagen, ich könnte eine kleine Innovationseinheit oder Mannschaft mit zwei, drei Personen, die sich mit bestimmten brorgenrelevanten Themen befassen.

00:38:20: Du kannst sagen, ich mache einen Inkubator, wo eigene Mitarbeiter entstand werden, um neue Geschäftsideen auszubrücken und dann aufzubauen

00:38:31: und eventuell auch wieder Michael, was du vorhin nannst, schon Universitäten auszuspinnen, in dem Fall dann von der eigenen Organisation auszugründen.

00:38:41: Also es gibt unterschiedliche Vehikel.

00:38:44: Es kann aber auch sein, dass du einfach sagst, okay, just stay by your own Leisten.

00:38:49: Ich habe Dirkot als mittelständisches Unternehmen und entweder ich gründe eine Gesellschaft, die sich mit den neuen Themen, die sozusagen

00:39:02: brorgenrelevant oder brorgen, im Falle gerade das deutsche Wort, nicht ein Adjacent sind, also brorgennah.

00:39:11: Du sagst, du identifizierst Köpfe in deiner Organisation, die das Thema dann auch treiben, dann aber auch nicht nur opportunistisch, sondern in einem bestimmten Spektrum.

00:39:21: Und ich glaube, da ist es wichtig, bestimmte Themenfelder zu definieren, die einfach relevant sind, weil, keine Ahnung,

00:39:31: lass mal ein Beispiel finden, wenn ich jetzt mit Virtual Reality zu tun habe oder mit Blockchain, dann ist es in euren Geschäftsmodellen vielleicht nicht so relevant, wie wenn ich mich mit KI auseinandersetze, was einen sehr großen Impact hat.

00:39:46: Und da einfach auch wieder eine klare Roadmap drauf zu packen, was ich überhaupt lernen möchte von diesem Mindset der jungen Unternehmen.

00:39:56: Ich gehe mal auf die Toolbox zurück, eher kleine Zellen erstmal definieren, die sich wissen anreignen, die was erfinden, die irgendwie einen Impuls generieren und von dieser Zelle wachsen ins Unternehmen.

00:40:12: Oder würdest du versuchen, breit übers Unternehmen Initiativen zu starten und das ganze Thema KI, mal so langsam in die Köpfe reinzubringen und diesen Funken und diesen Geist von Innovation übers ganze Unternehmen zu streuen.

00:40:27: Weil dir so ein bisschen rausgeht, du bist eher für die kleine Guerillazelle, die dann von da aus ausstrahlt ins gesamte Unternehmen.

00:40:36: Kommt drauf an, über welche Art der Innovation wir sprechen. Ich glaube, wenn wir jetzt über Automatisierung im Backoffice beispielsweise sprechen, wo KI sicherlich jetzt einschlagen wird, dann ist das ein Thema, was alle Mitarbeitenden gleichermaßen betrifft.

00:40:52: Und das ist ein Thema, das hat Relevanz, das muss ausgerollt werden und ist für mich eine Kerninnovation für die gesamte Organisation.

00:41:02: Wenn du jetzt über Disruption sprichst oder disruptive Innovation, dann zu sagen, KI in der Produktion bei uns, wo es wirklich auch um das Thema sensible Daten geht und Datenschutz etc. war, dann ist es wahrscheinlich nur ein Thema, mit dem man sich ein bisschen langfristiger auseinander setzen muss.

00:41:21: Also ist immer die Frage, welche Art von Innovation und wie viel Zeit und wie viel Budget steckt vor allem auch dahinter.

00:41:28: Das ist nochmal eine gute Differenzierung.

00:41:31: Wenn jetzt ein Mittelständler in Kontakt kommen will, sagen wir mal, da ist jetzt einer, der interessiert sich dafür, der hat keine Mitarbeiter, die in die Richtung gehen.

00:41:41: Du bist ja auch in diesen Themenveranstaltungen, Netzwerken sehr, sehr aktiv.

00:41:47: Was ist der erste Schritt für ein Unternehmer oder ein Verantwortlichen in dem Bereich, wo sagt, gut, ich muss jetzt da was tun in meinem Unternehmen.

00:41:58: Was ist so ein erster Schritt? Wo geht man bestens hin, um da Tuchfühlung zu kriegen, um die Organisation irgendwie aufzufrischen?

00:42:05: Ja, vermutlich immer Unternehmenssitz abhängig, dass, wenn du jetzt eine Organisation hast, die in Baden-Baden ihren Unternehmenssitz hat, beispielsweise, dass du sagst, so, jetzt schau ich mal in Richtung Karlsruhe oder in Richtung Wannheim-Heidelberg, wo ja sehr viel unterwegs ist, wo auch sehr viel angeboten wird, wo du ein industrial backbone hast oder sehr viel in die Richtung.

00:42:27: Oder sehr viel Industrie und Mittelstand in der Industrie, dass man sich da bei den unterschiedlichen Initiativen mal tummelt und sagt, welche Veranstaltung gibt es da, auf die ich gehen kann.

00:42:39: Dieses Netzwerk, zumindest nach meiner Erfahrung, ist mein relativ klein, also gerade regional, ne?

00:42:45: Wenn man sich da mal auf ein, zwei Veranstaltungen tummelt und mit den Leuten ins Gespräch kommt, dann merkst du relativ schnell, wie kann ich mein Jahreskalender füllen?

00:42:54: Und worum muss ich da sein und was ist eher Zeitverschwendung?

00:42:57: Und dann natürlich überregional, da sprechen wir dann über Leitmessen weltweit, wenn ich Mittelstandler bin, der weltweit unterwegs ist.

00:43:07: Ich glaube, die größte Frage auf da wieder aus der eigenen Erfahrung, ne?

00:43:12: Das ist so eine Messe oder so eine Veranstaltung, einfach nur Zeitverschwendung und wie viel Vertriebsorientierung habe ich eigentlich auch, ne?

00:43:19: Oder geht es wirklich nur um F und E, um Kontakteknüpfen in Startup-Context?

00:43:25: Also was ist so ein bisschen meine Zielsetzung?

00:43:27: Okay, also Ziel ist wichtig und dann mal rausgehen und gucken, was so auf dieser Roadmap in Richtung Ziel so passieren kann.

00:43:36: Und auf allem regional dann, ne? Wenn ich sage, okay, ich bin da fest verankert, was die meisten Mittelstandler wahrscheinlich bejahen würden,

00:43:42: egal ob ich jetzt auf der schwerbischen Alp oder Baden-Baden oder Mannheim bin, zu sagen, okay, ich gehe da jetzt mal ins Ökosystem rein.

00:43:49: Und was ich sehr häufig in Baden-Württemberg sehe, ist natürlich auch Mittelstandler, die sich dann bewusst auf Fläche mieten in einem Co-working-Space,

00:44:01: wo auch Startups dann Büros zu günstigen Mieten bekommen, um da einfach dabei zu sein, ne?

00:44:08: Und beim Kaffee ins Gespräch zu kommen, mit den Startups ins Gespräch zu kommen.

00:44:13: Aber das birgt natürlich immer die Gefahr, dass man sich auch ein bisschen verzettelt und da ist eben diese Ambition

00:44:20: und diese Startup-Strategie oder Technologie-Strategie so wichtig im Vorfeld, man zu definieren, okay, was sind eigentlich meine Korridore, ne?

00:44:30: In denen wir uns bewegen und wo müssen wir uns aufschlauen?

00:44:34: Ja, aber gib uns nochmal, wenn wir uns auf die Zeit gucken, wir möchten immer positiv schließen.

00:44:40: Also gib uns doch mal eine Idee, gibt es irgendwann ein deutsches Nvidia, oder gibt es irgendwann einen deutschen echten Anbieter,

00:44:47: der mit den KI-Modellen mithalten kann, gibt es irgendwann mal wieder einen deutschen, der nicht Automobilbauer ist oder nicht Maschinenbauer, nicht Siemens und so weiter.

00:44:56: Ist irgendwas in der Pipeline, was du siehst, wo wir sagen können, oh, das ist echt mal wieder ein richtiges, also ein Startup-Nemes,

00:45:02: irgendwann Unicorn, wenn es die Milliardenbewertung hat, wo wir sagen, das ist mal wieder ein deutscher Kracher, den wir hier raushauen.

00:45:09: Glaubst du, das gibt es aus Deutschland irgendwann wieder?

00:45:13: Ich glaube schon, ich würde aber gerne Europa als Überschrift nehmen, dass wir sagen, okay, wir haben ein europäisches Scale-Up,

00:45:24: wo es dann auch Nvidia-Like oder Open AI-Like an den Markt geht.

00:45:29: Wenn wir uns, schauen wir uns da an, Milo C. Lones Process Mining aus München, die es ja geschafft hat, als noch nicht am öffentlichen Marktgeliste so unternehmen,

00:45:44: dass wir dann einen DECA, mir heißt das dann nicht mehr Unicorn, sondern DECA Horn zu sein, genau solche Success Stories brauchen wir,

00:45:54: oder einen Spotify oder Sky-App damals aus Estland.

00:45:59: Und was wir, glaube ich, ganz klar konstatieren müssen, ist, dass wir noch nicht beim europäischen Binnenmarkt angekommen sind.

00:46:08: Mit unseren französischen Partnernsprecher oder in die Station F in Balevisky,

00:46:17: wer die unterschreiben können, es ist ein anderer Markt mit anderen Gesetzmäßigkeiten, mit Menschen, die französisch sprechen müssen,

00:46:26: mit Menschen, die den Markt verstehen müssen und dass du da als Berliner Start-up oder als Windigner Start-up auftauchst und sagst,

00:46:35: ich bin jetzt hier und das gerade so weitermachen wie in Deutschland, das wird halt nicht passieren.

00:46:39: Da musst du erstmal Geld in die Hand nehmen, um wieder Fuß zu fassen.

00:46:42: Und ich glaube, bevor wir dieses Binnenmarkt-Thema nicht geklärt haben, ist natürlich auch der deutsche Markt im Vergleich zum US-amerikanischen Markt,

00:46:52: weil ohne Historie, dass Microsoft oder die Großen natürlich schon mehr Daten auch gesammelt haben,

00:47:00: und man hat die Lösungen, wie sie auch immer heißen, aufbauen können, ist der Inlanden-Shiping-Mark einfach zu kleiden und damit zu konkurrieren.

00:47:09: Solange wir Fernsehsendungen synchronisieren, werden wir nicht erfolgreich sein, weil wir werden einfach die Englischkompetenz durch unser Schulenglisch nie so erwerben,

00:47:21: dass wir wirklich international absolut Verhandlungen sicher mithalten können.

00:47:26: Und der ganz, ganz große Nachzahl, die Franzosen, die Spanier, die Italiener, haben alle das gleiche Problem.

00:47:32: Wir sprechen in Europa einfach zu schlechtes Englisch, um im internationalen Business wirklich auf Augenhöhe mithalten zu können.

00:47:39: Skandinavier können das, die Holländer können das.

00:47:42: All die, die ihre Serien irgendwie nicht synchronisieren wurden, wo irgendwann Englisch verstehen muss, schon von Kindesbeinen an, haben einfach einen riesengroßen Vorteil.

00:47:50: Und ich glaube, das ist ein so unterschätzter Nachteil, den wir in Deutschland haben.

00:47:55: Das ist auch noch schlimmer. Aber wir sprechen einfach nicht gut genug Englisch.

00:47:58: Hab ich nur nicht drüber nachgedacht, tatsächlich will ich das aus dem Disadventures?

00:48:02: Bist du ein Top-Politiker? Das finde ich immer faszinierend, wenn man denkt, ja, ist es nicht zu viel verlangt, einfach mal nochmal so Englischkost zu machen, so richtig Business-Englisch.

00:48:11: Mal vier Wochen irgendwo richtig zu investieren, um dann ein bisschen weniger zu plenieren.

00:48:18: Was mir jetzt in der Vergangenheit öfter mal aufgefallen ist, wenn man so Start-up-Monitore sieht über die europäischen Einzelländer, das ist natürlich auch spannend.

00:48:27: Da gibt es ja auch immer so Cluster. Also, wo man sagt, die einen sind Biotec und Pharma-Richtung und die anderen gehen eher so Richtung Verwaltung, Logistik.

00:48:36: Also, es ist schon spannend, wie unterschiedlich in Europa die Themen sind.

00:48:39: Aber, und das wollte ich damit betonen, wie wenig da über die Grenzen kommt.

00:48:44: Also, die dümpeln dann in ihren von Estland über Frankreich über UK, wenn man das jetzt noch dazu nimmt, ist faszinierend.

00:48:51: Und dann haben die aber alle so ihre eigene Szene. Das finde ich als schade.

00:48:55: Und die Grenzen sind ja trotzdem noch stark in Europa. Also, es sind keine Bundesländer.

00:49:02: Dann ist dann tatsächlich hatte nationale Grenzen.

00:49:05: Wo man denkt, ja, kommt wenig rüber so in unsere Medien.

00:49:09: Arbeitsrecht, andere Arbeitszeiten und als man die mehr französische Kolleginnen und Kollegen, völlig anderes Rechtssystem.

00:49:15: Denkt man sich, das ist doch EU, das ist doch direkt nebenan.

00:49:18: Ja, völlig unterschiedliche Arbeitsverträge alles.

00:49:21: Und wenn wir jetzt mal kurz auf die Schweiz kommen, wahrscheinlich haben wir mit Uganda mehr gemeinsam als im Arbeitsrecht mit der Schweiz.

00:49:28: Es ist kaum irgendwas so weit weg aus dem europäischen Binnenraum, wie zum Beispiel ein Nachbarland.

00:49:35: Also, da haben wir in Europa einfach auch da in den rechtlichen Rahmenbedingungen wirklich große Hemmschuhe, die wir haben.

00:49:43: Also, im Gegensatz zu den Amerikanern, mit ihrem großen Wirtschaftsraum eben einheitlich haben.

00:49:47: Mir fällt da gerade noch was ein zu dem Thema, was kommt aus Deutschland, um auch mal die Negativstimmung da nochmal mit Lauf zu greifen.

00:49:54: Also, Technologie sind die Deutschen als ganz schlecht in diesem Markt durchdringen am Anfang.

00:50:01: Also, das war der Fort.

00:50:04: Und wenn man auf die Autoindustrie guckt, netugend hierzulande ist es dann doch ein bisschen besser zu machen und dann halt auch stabil, dauerhaft was richtiges draus zu machen.

00:50:14: Und so ist es ja auch mit diesen Elektroautos gewesen.

00:50:17: Jetzt, wo so ein bisschen die Kritik wächst, kam ja auch raus, dass ganz viel Technologie von Mercedes zu Tesla geflossen ist, was hier eigentlich nicht wirklich marktreif gemacht wurde.

00:50:27: Dann ist es da reingefloh, geflossener, also die Anteile hatten, um da zu helfen.

00:50:33: Jetzt kommt es die Technologie als Wettbewerb wieder zurück.

00:50:36: Aber ich habe es noch nicht ganz aufgegeben zu sagen, ob die sich da teilweise in China und USA nicht so früh freuen.

00:50:42: Also, wenn dann der deutsche Markt sich da wieder darauf spezialisiert und das, was jetzt im Moment bei den E-Autos noch nicht gut ist, in ein, zwei Generationen halt dann so macht, dass die vielleicht dann wieder nicht hinherkommen.

00:50:53: Also, ich glaube da, ich habe immer die Hoffnung, dass die alten Tugenden da trotzdem wieder kommen irgendwann.

00:51:02: Und dann schauen auf Dinge doch ein bisschen anders dann wieder, wie US-Amerikaner oder Asiaten.

00:51:06: Also, das muss man einfach so kulturell sein.

00:51:09: Absolut schöner Punkt.

00:51:11: Das Bild hatte ich tatsächlich noch gar nicht vor Augen mit einem Ford-Craft-Set und dann den deutschen OEMs.

00:51:19: Das ist schön, hoffentlich hält die Analogie.

00:51:23: Man muss ja ein bisschen optimistisch sein.

00:51:26: Ja, genau.

00:51:29: Und ich meine, das ist immer beim Thema Datenschutz.

00:51:32: Ist es prinzipiell schlecht, Daten zu schützen?

00:51:35: Nein, sicherlich nicht.

00:51:37: Es wünschenswert, indem Regulierungswahlen, indem wir aktuell sind, sicherlich nicht oder mit den Rahmenbedingungen.

00:51:44: Aber sollten wir einen geschützten Rahmen, einen geschützten Rechtsrahmen hinbekommen, der solide und der auch noch managbar ist für junge innovative Unternehmen, dann ist das definitiv ein Wettbewerbsvorteil.

00:51:58: Ja, und vielleicht muss man auch nicht immer ein US-Amerikaner verkaufen.

00:52:02: Es gibt ja noch andere Märkte und ich muss da immer wieder an unterschiedliche Israel-Besucher zurückdenken, wo du halt einen Land hast, was im Wassensehnswort ist, in der geografischen Klemme sitzt, ein kleines Land an sich ist und sich eigentlich beim Markt statt schon überlegen muss, wo man mal ein Goal life.

00:52:24: In externen Märkten.

00:52:27: Weil man ein Heimatmarkt einfach so klein ist.

00:52:29: So, und warum muss es immer die US-A sein, die dann im Markt aufräumt?

00:52:35: Genau.

00:52:36: Schauen wir mal nach Afrika, das sind Milliardenstädte am Wachsen.

00:52:40: Riesenmarkt, da ist nicht nur Bürgerkrieg, sondern da gibt es auch ganz viele Ecken, wo es eigentlich relativ stabil läuft.

00:52:45: Man unterschätzt die Größe und die Komplexität von dem Kontinent, der kommt hier gar nicht an, obwohl er vor der Haustür ist.

00:52:50: Gut.

00:52:52: Oliver, es ist ein Riesenthema, ich finde es aber auch gut, dass du uns da ein bisschen weiter durchgelotst hast.

00:52:58: Was sind so deine nächsten Veranstaltungen, was liegt bei dir an?

00:53:02: Ich freue mich jetzt erstmal auf ein hoffentlich positiveres 2025/2024.

00:53:10: 2024 hatte schon sehr, sehr viele Krisen und sehr, sehr viele unschwüne Dinge und ich hoffe, dass wir diese Zuversicht, die wir jetzt auch aufgegriffen haben, einfach bewahren.

00:53:21: Und ich werde weiterhin sehr stark im B2B-Umfeld tätig sein, weil ich immer an die Magie und an das Gestaltungswesen von größeren Unternehmungen glauge.

00:53:38: Und da meine Stärke habe, wo ich jetzt als nächstes hingehe, ah, Ende des Monats nach Berlin, tatsächlich, wo die Landesprechende sich treffen, also auch immer ein sehr, sehr schöner Austausch beim Start-up-Verband,

00:53:51: weil da Länder übergreifen im Sinne, der Bundesländer gesprochen wird, best practices ausgetauscht werden.

00:53:59: Gerade gestern von der Veranstaltung in Karlsruhe, wo noch Minister Habeck gesprochen hat und Daniel Bayer, unser Finanzminister, auch dabei war.

00:54:08: Und das war ein sehr, sehr schöner Jahr, das Auftakt.

00:54:11: Da bin ich mit keiner Erwartung hingefahren und eigentlich sehr happy in der Hause gekommen, weil ich jetzt einfach positiv war.

00:54:18: Ich hoffe, das bleibt so.

00:54:20: Cool. Was für ein interessantes Gespräch mal wieder.

00:54:22: Freu mich sehr.

00:54:24: Wir konnten viele Themen natürlich nur anreißen, wie wir das so aufzukönnen.

00:54:28: Was aber nur bedeuten kann, dass wir Oliver nochmal wieder einladen müssen.

00:54:32: Wir laufen das Jahr um das eine oder andere Abteilung nochmal zu vertiefen.

00:54:36: Okay, Olli.

00:54:38: Danke euch.

00:54:40: Vielen Dank.

00:54:42: Einen erfolgreiches Jahr. Bis demnächst.

00:54:44: Tschüss.

00:54:46: Michael, was für ein cooler Start in das Jahr.

00:54:53: Also, ein cooler Typ, Olli, wirklich.

00:54:56: Ich merke schon, dass mit einer rumkommenden Netzwerke und einfach eine Menge Erfahrung in den Themen hat.

00:55:01: Ja, es sind Spann dabei.

00:55:03: Er spricht über Themen, die viele Entscheidungen aktuell sehr nervös machen.

00:55:09: Ja, auch ganz zu Recht.

00:55:11: Ich war ja auch, hatte aber auch so ein bisschen auf Krawall.

00:55:14: Ich muss mich, glaube ich, bei dem Nachgang wahrscheinlich 120 Leuten entschuldigen,

00:55:18: weil ich die Schweiz mit Uganda verglichen und die Arbeitszeitverlängerung und besprechen alle kein Englisch.

00:55:22: Okay.

00:55:25: Ich war heute ganz entspannt.

00:55:26: Ja, ein bisschen auf Krawall.

00:55:28: Ich habe heute nur das Positive gesehen.

00:55:30: Muss auch immer sein.

00:55:32: Ich hatte die Negativbrille auf.

00:55:34: Gutkop, badkop.

00:55:36: Ja, also Queen Descent ist ja, klar, das wissen wir aus vergangenen Podcasts auch schon.

00:55:41: Es ist ein super Riesen-Thema.

00:55:44: Aber was ich gelernt habe, das auch eher bestätigt.

00:55:48: Wir haben ja auch da unsere Erfahrungen dabei.

00:55:52: Wir haben uns auch gescheitert, was wir uns entscheiden, welche Innovationsthemen breitig über das ganze Unternehmen aus.

00:55:57: Also was ist wirklich für alle wichtig und welche speziellen Themen haben so im Tagesgeschäft nichts zu suchen und brauchen ihren,

00:56:06: vielleicht auch geschützten Raum, in dem sie Blühen entstehen und auch vielleicht scheitern können.

00:56:11: Das weiß man ja nie, wenn man was anfängt, gerade in dem Thema.

00:56:15: Das ist doch schön, wie er das dann umschrieben hat, im Vergleich mit den Mittelständlern, Konzerne, die da mit anderer Wucht reingehen,

00:56:21: die aber auch viel mehr Sachen scheitern lassen können.

00:56:23: Und macht ja auch was mit den Beteiligten.

00:56:26: Da habe ich auch schon mitgekriegt, dass Konzerne irgendwelche Laps aufziehen und drei, vier Jahre später wieder zumachen, samt den Beteiligten.

00:56:35: Das ist dann auch hart.

00:56:37: Also ist auch nicht mein Set von Mittelständlern, einfach mal so Test zu fahren.

00:56:42: Da ist dann, ah ja, hat sich nicht belohnt dieses Jahr, stoßen mal wieder ab oder kaufen uns ein und verkaufen.

00:56:46: Wir sind ja gerade auch genau in beiden Strategien unterwegs.

00:56:49: Wir haben ja auch unser Thema, was wir so als so im Verborgenen ein bisschen aufbauen.

00:56:56: Nicht verborgen, wenn nicht, aber wo es mal ungestört machen können.

00:57:00: Aber merken ja auch, wir müssen gerade die digitalen Themen, KI-Themen, Prozessthemen einfach breit über das Unternehmen streuen,

00:57:08: sonst entfalten sie einfach ihre Wirkung nicht.

00:57:11: Was mich total umtreibt, ist ja wirklich der Gedanke, warum kriegen wir es in Deutschland aktuell nicht hin?

00:57:16: Die klugen Ideen und die Erfindungen und all das, was in den Max-Planck-Instituten und Fraunhofer-Instituten und was da entsteht,

00:57:25: warum kriegen wir es nicht hin, das weltweit so zu skalieren, dass wir echt auch bei den Top-Tech-Unternehmen irgendwie mitspielen können.

00:57:32: Es kann doch nicht sein, dass wir nicht klug gedocken sind.

00:57:35: Ja, ich glaube, also Kultur ist es so, man sagt auch Unternehmensdiener.

00:57:40: Jetzt kommt auch was ketzeliges, bitte weghören, wer es nicht gefällt.

00:57:43: Ich glaube, das liegt in den Leiden des jungen Werter.

00:57:46: Und zwar diese melancholische depressive deutsche Art.

00:57:51: Und wir sehen alles erst mal, Fakt ist, auch die deutsche Industrialisierung war geklaut aus England.

00:57:59: Also wir wären diese deutsche Lokomotive der europäischen Wirtschaft, die gäbe es nicht, hätten wir nicht irgendwann mal angefangen,

00:58:08: Wirtschaftsspionage in England zu betreiben.

00:58:10: Also wir waren da auch nicht immer die Ersten.

00:58:13: Und es bedarf schon einem geschickten Umgang mit dem Zeitpunkt.

00:58:19: Und vielleicht ist die deutsche Mentalität, gerade was diese Digital-Themen, diese harten Innovationsthemen im Moment angeht,

00:58:28: in einem Zyklus, der vielleicht gerade nicht oben ist wie andere, sondern eher unten,

00:58:34: aber aus diesem unten sein dann doch wieder vielleicht auch der richtige Zeitpunkt erkannt wird, Dinge auf die Art anders zu machen.

00:58:43: Vielleicht ist er noch nicht da, vielleicht ist es jetzt aber auch dieser Aufschwung, der vielleicht kommen könnte.

00:58:48: Hoffentlich, wir können nur darauf hoffen, weil es sind schon viele dran.

00:58:52: Das sind vielleicht so zu überanständig, weil mittlerweile völlig unverholen, ja natürlich Industrie-Spionage auf allen Ebenen betrieben wird,

00:59:03: aber wir sind uns übrigens nicht mit, sind wir da irgendwie auch zu brav und trauen uns nicht so richtig?

00:59:08: Oder sind wir zu satt und so, fast schon dekadent?

00:59:12: Wir glauben ja immer, dass die Autoindustrie uns alle wieder retten wird.

00:59:16: Vielleicht ist das total akfatsch.

00:59:18: Nee, ich glaube auch, wir sind, gut, das sind aber so Stereotypen, das ist blöd, aber hierzulande ist halt oft zu pingelig.

00:59:24: Wir sind zu pingelig.

00:59:27: Aber das ist auch wiederum eine Stärke, wenn du jetzt Produkte, was zum Beispiel die Autobau in China dann ganz gut gelernt haben,

00:59:33: so mit diesen Spaltmaßen, die berühmte Grad-Autodindustrie, die Spaltmaße, jetzt können die jetzt inzwischen auch.

00:59:38: Die Frage ist, was können die im Moment nicht und wo kommen die auch nicht voran?

00:59:44: Da gibt es auch Punkte, die ich schon gehört habe, wo diese Hersteller dort nicht vorankommen.

00:59:49: Und dann ist die große Frage, was ist die Stärke?

00:59:53: Die viel Originale kommen halt von hier, die sind jetzt so erfolgreich.

00:59:58: Und dann werden sie billig kopiert und millionenfach über Timo in die Welt geschickt.

01:00:03: Aber bei Dingen, wo ich wüsste, es kommt drauf an, es wird heiß, es wird kalt, es kann brechen, mein Leben hängt dran,

01:00:10: dann würde ich halt doch lieber den originalen deutschen Hersteller kaufen, weil ich weiß, dass es da...

01:00:15: Hoffentlich ist das so, hoffentlich, hoffentlich ist das tatsächlich unsere Welt rum immer noch.

01:00:21: Zum Beispiel Tesla hat riesen Probleme mit Achsaufhängungen und so.

01:00:24: Die Autos sind jetzt halt auch ein bisschen älter.

01:00:27: Aber du fährst dann irgendwie in 15 Jahren alten Audi, der fährt immer noch mit seiner ersten Aufhängung.

01:00:32: Und die Teslas waren dann nicht so nach und nach so in die Werkstätten, weil das halt irgendwie so blech ist.

01:00:37: Also die haben richtig Probleme an Stellen, wo halt klar können wir sagen, gut, das wissen die jetzt,

01:00:42: wenn die nächste Modelle machen, die ist auch besser.

01:00:46: Aber ich weiß nicht, ob das alles wirklich immer ein Nachteil von Hersteller ist in Deutschland.

01:00:52: Wir kommen zu der Idee. Oli hat ja gerade nochmal über ein Startup-Verband gesprochen.

01:00:56: Warum gibt es nicht eigentlich den Startup-Verband für Mittelstadt?

01:01:01: Der Spin-off-Mittel-Städte-Verband.

01:01:03: Aber wir machen ja nichts anderes.

01:01:05: Wir erfinden auch permanent irgendwelche Dinge aus der bestehenden Organisation heraus.

01:01:10: Aber es gibt keine Organisation dafür, die Innovation und diesen Startup-Gedanken innerhalb von bestehenden Organisationen von alten,

01:01:19: wir sind fast 100 Jahre alt von Organisationen irgendwie bündelt.

01:01:23: Dieses Startup hat eine unglaubliche Lobby und das ist auch total gut so und das ist auch richtig so.

01:01:26: Und ich bewundere das wirklich, was die da machen.

01:01:28: Aber wir als Mittelstand haben diese, oder unsere Lobby ist schon ganz schön verstaubt und das ist da hängen.

01:01:36: Und das ist das, was ich eigentlich noch nicht ganz aus unserem Gespräch mit Oli rausgehört habe, welche Rolle da wer hat.

01:01:43: Weil ein Startup ist jung, fordernd, muss nach vorne, allein der Existenzhalber und der präsentiert sich dann auch.

01:01:53: Und wenn die sich dann in so einem Startup-Verband organisieren, sind ja in der Masse ganz viele, die sich präsentieren,

01:02:00: die sich zeigen wollen, die auch diesen Verband an sich sehr dynamisch machen.

01:02:05: Hast du jetzt aber, sagen wir mal, so ein Spin-off oder ein Teilprojekt aus einem Mittelständler,

01:02:11: dann haben ja die Beteiligten ja oft nicht die Berechtigungen so an den Markt zu gehen, so aggressiv.

01:02:19: Weil es läuft immer über die Führungskrifte, es läuft immer über die Geschäftsführung, also gerade PR und Werbung und Messe, Entscheidungen.

01:02:29: Also hat ja nicht jeder die Leine so in Szene zu treten wie jetzt ein Startup.

01:02:36: Und deswegen ist eine Organisation dieser ganzen Projektteams und dieser Spin-off-Star aus dem Mittelstand sehr, sehr schwierig.

01:02:44: Weil ich kann mir das nicht vorstellen, dass sie sich autark jetzt untereinander organisieren können.

01:02:50: Aber den Gedanken nehme ich mal irgendwie mit.

01:02:55: Na gut, so, lass uns zum Ende kommen, heute eine Sendung mit hohen und tiefen.

01:03:01: Mit unendlich fiesen, vielen Fragen und losen Enden, mit keiner einzigen Antwort auf irgendwas, aber hoffentlich mit ein bisschen Inspiration und ein paar Gedanken, die da draußen auch vielleicht hier und da aufgenommen werden.

01:03:12: Reibt euch gerne auch daran, schreibt uns all das, was ihr gut und was ihr schlecht findet.

01:03:16: Wir freuen uns über jede Rückmeldung.

01:03:19: Da haben wir jetzt einen Bogen aufgemacht zum Neujahrsempfang und ihr könnt uns Feedback geben, ob da ein paar Gedanken dabei waren, die wir dieses Jahr irgendwie vertiefen können oder wenn ihr diese Themen mit uns vertiefen wollt, auch gerne melden.

01:03:32: Wir sind da immer neugierig, wer uns da was zu sagen hat.

01:03:36: Alle Informationen wie man in den Show-Notes und uns findet ihr auf LinkedIn und uns findet ihr auch auf Blue Sky Märchenland Mittelstand, den Ingoo-Marchraft findet ihr auf LinkedIn mich, den Michael Neugierchen findet ihr auf LinkedIn und wir hoffen, wir finden euch auch auf LinkedIn und im Internet.

01:03:52: In diesem Sinne, bis zum nächsten Mal bei eurem Märchenland Mittelstand.

01:03:57: Ja, das liebe alles Gute, bis bald.

01:03:59: So, jetzt drücke ich ganz entspannt hier auf Stopp.

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