Ist das System Mittelstand kaputt? - Nerd Talk als Hilfestellung für schwierige Entscheidungen.

Shownotes

Märchenland Mittelstand gibt es auf den gängigen Podcast Plattformen. Alle 14 Tage setzten wir unsere Reise in eine spannende Zukunft fort. Mit mutigen Heldinnen und Helden und lehrreichen Erfahrungen aus der Realität.

Michael Neukirchen und Ingo Markgraf begrüßen euch zur neunten Folge von Märchenland Mittelstand. Anhand der Systemtheorie machen wir uns Gedanken welche Zusammenhänge sich daraus für Unternehmen ergeben. Wir suchen Beispiele und ziehen Schlussfolgerungen.

Unser Nerd Talk nimmt sich mehr Zeit für fließende Gedanken. Wir nehmen uns Raum, spontan über ein Thema zu sprechen.

Begleitet uns…

Märchenland Mittelstand Seite auf LinkedIn: Schreibt uns gerne eure Meinungen und auch Anregungen. https://www.linkedin.com/company/maerchenland-mittelstand/

Systemtheorie: https://de.wikipedia.org/wiki/Systemtheorie_(Luhmann)

Was ist Kybernetik? https://www.youtube.com/watch?v=QBKC9mM8-so

Niklas Luhmann: https://de.wikipedia.org/wiki/Niklas_Luhmann

Elon Musk, First Principle Thinking: https://en.wikipedia.org/wiki/First_principle#:~:text=%22First%20principles%20thinking%22%20consists%20of,not%20violate%20any%20fundamental%20laws.

Märchenland Mittelstand auf Bluesky: https://bsky.app/profile/maerchenland.bsky.social

Märchenland Mittelstand ist ein Corporate Podcast der BIRCO GmbH, Baden-Baden, Datenschutz, Impressum

Transkript anzeigen

00:00:00: Hallo zum Märchenland Mittelstand. Wir sind wieder da mit einer neuen Folge, also ich,

00:00:17: Michael Neukerchen und Dr. Ingo Maikraff hier bei mir.

00:00:21: Hallo Michael, hallo an alle da draußen. Wir haben heute ein Special für euch und zwar

00:00:28: unseren NerdTalk. Das ist ein Format, das haben wir uns schon eine Weile überlegt, dass

00:00:34: wir uns einfach mal zu zweit über ganz spannende Dinge unterhalten möchten, die ein normales

00:00:41: Gastgespräch sprengen würde. Wir hoffen, euch wird es gefallen, Ingo.

00:00:48: Wird eine besondere Folge. Wir tauchen heute mal, wir können das fast schon sagen, so

00:00:55: die "Deep Shit NerdTalk" irgendwie in so Themen ein, über die man sonst nicht so stolpert.

00:01:00: Also heute soll es mal gehen um das ganze Thema so Change und Transformation. Das haben

00:01:05: wir ja die ganze Zeit vor dem Hintergrund. Aber wir steigen heute ein bisschen ab in

00:01:10: die, da kann ich so richtig in die Tiefen, wir steigen mal ab in die Systemtheorie, in die

00:01:15: Kubernetik, so ein bisschen Psychologie, bisschen Soziologie, aber wir wollen uns mal etwas damit

00:01:20: beschäftigen, was ist eigentlich ein System und wie verändern sich Systeme? Weil wir ja

00:01:26: erleben, dass sich die Bilder draußen sehr stark verändert, politische Systeme und unsere

00:01:30: Unternehmen verändern sich. Und mal gucken, was sagt eigentlich so die Wissenschaft aus

00:01:33: der Theorie und kriegen das hoffentlich ein bisschen in die Praxis transformiert?

00:01:39: Ja, also ein System für die Zuhörerinnen und Zuhörer, die damit nicht betraut sind.

00:01:45: Das System ist grundsätzlich das, was wir so ne miteinander verknüpft Gruppe nähen,

00:01:52: so mal grob auf einfach Deutsch.

00:01:55: Das System ist, es grundsätzlich erstmal was, was sich von anderen Systemen unterscheidet.

00:02:00: Das heißt, es muss irgendwie eine Abgrenzung zur Umwelt stattfinden und ja, vielleicht

00:02:07: haben die anderen schon mal den Namen Luhmann gehört, irgendwie wenn man über Systemtheorie

00:02:10: spricht, kann man relativ schnell auf den Namen Niklas Luhmann. Tipp von mir lest ihn

00:02:15: auf gar keinen Fall im Original, nicht auszuhalten und nach drei Seiten gibt man nach auf. Es

00:02:20: gibt ganz gute, für wer sich so ein bisschen inspiriert fühlt hier durch uns, es gibt

00:02:24: ganz gute ...

00:02:25: Lektürenhilfe.

00:02:26: Luhmann für Dummies oder irgendwie sowas oder Erläuterung dazu, die sind deutlich leichtgängiger

00:02:32: als der Luhmann selbst. Und dann haben Systeme halt Regelungen, Rückkopplungen, ein Austausch

00:02:37: mit der Umwelt, ein Input, ein Output und das kann ... also eine Klimaanlage ist ein System.

00:02:45: Ja gut.

00:02:46: Aber heute wollten wir ja über Menschen erst sprechen.

00:02:48: Heute sprechen wir über soziale Systeme.

00:02:50: Genau.

00:02:51: Aber das Verrückte ist, dass diese Systeme, obwohl nehmen wir mal eine Gesellschaft, ein

00:02:58: soziale System und eine Klimaanlage, ein technisches System unter ähnlichen Bedingungen und mit

00:03:04: ähnlichen Regeln funktionieren.

00:03:06: Und diese wird es heute mal gehen.

00:03:08: Also hat auch gewisse aktuelle Züge, wir gehen heute nicht näher drauf ein, nur als Sidekick.

00:03:17: Gewisse Dinge, die vor sich gehen auch politisch mit unserem lieben Elon Musk, haben damit

00:03:24: zu tun, dass er Physiker ist. Und er sieht es natürlich als Systemiker. Also der hat da

00:03:32: keine Sichtweise im emotional-moralischen Punkt, sondern der sieht es als rein funktionale

00:03:38: Systeme. Es ist ein Hintergrund, wie manche aktuell sich erklären, was da passiert.

00:03:43: Also nur mal so als Hintergrund.

00:03:44: Vielleicht kommen wir dem ja so ein bisschen näher auch jetzt in der nächsten halben,

00:03:48: dreiviertel Stunde.

00:03:49: Vielleicht.

00:03:50: Was so die spannende Frage hinter dem, was wir so gesellschaftlichen, unternehmerischen

00:03:58: Bewegungen sehen, ist ja, wir wissen das doch alles. Wir wissen doch eigentlich, was wir

00:04:03: da gerade tun.

00:04:04: Natürlich wissen wir, dass ein Tempolimit vernünftig wäre.

00:04:07: Reinhardtional, klar, machen wir aber nicht.

00:04:12: Natürlich wissen wir auch, dass weniger Fleisch essen besser wäre, gesundheitlich, Tierwoll

00:04:15: und so weiter.

00:04:16: Machen wir aber nicht.

00:04:17: Oder ganz wenige.

00:04:18: Natürlich wissen wir, dass Fliegen ein Klimakiller ist, machen es aber trotzdem.

00:04:22: Wir wissen auch so viele Themen aus der Klimadiskussion und die Klimadiskussion ist für

00:04:27: mich das allerbeste Beispiel, das uns zeigt, wir sind einfach keine rationalen Wesen.

00:04:32: Nein.

00:04:33: Und das, das man sagt, das liegt ja nicht an Dummheit.

00:04:35: Wir sind ja nicht alle so dumm, um das zu kapieren.

00:04:38: Aber es muss irgendetwas geben, tief in uns begründet, warum wir trotzdem und so verhalten,

00:04:43: wie wir uns verhalten.

00:04:44: Und das doch mal ganz spannend drüber zu sprechen.

00:04:46: Die Thematik ist, mit welchem Thema gehen wir denn jetzt rein?

00:04:56: Was liegt denn auf dem Herzen?

00:04:58: Ja, lass uns mal drüber sprechen.

00:05:00: Also wir wollen ja immer unseren Mittelstandsbezug, unseren Unternehmensbezug behalten.

00:05:06: Aber wenn wir über unsere Unternehmen sprechen und es gibt ja wirklich viele, viele Gründe,

00:05:14: warum sich was verändern muss und warum wir irgendwie uns was anpassen müssen, ob es

00:05:18: KI ist oder Klima oder was auch immer irgendwie.

00:05:23: Wir müssen ja offensichtlich oder offensichtlich, sind wir in einer Zeit der Transformation,

00:05:28: wie wir sie so wahrscheinlich selten mal in der Menschheitsgeschichte erlebt haben.

00:05:32: Und jetzt sind wir in diesem Konflikt, dass wir auf der einen Seite nach totaler Stabilität

00:05:38: städtstreben.

00:05:39: Das haben wir ja eigentlich alle ganz gerne.

00:05:41: Dass es irgendwie so bleibt, wie es ist.

00:05:43: Und gleichzeitig eine Notwendigkeit haben, dass sich da irgendetwas anpassen muss.

00:05:48: Und in diesem Konflikt leben wir ja permanent.

00:05:51: Und da vielleicht mal, wenn man so den Begriff der Kibernetik mal einführen hier.

00:05:57: Und Kibernetik ist halt sich Steuerung von komplexen Systemen.

00:06:01: Und die können ganz unterschiedliche Systeme sein.

00:06:04: Oder irgendwo habe ich gelesen die Kunst des Steuerns.

00:06:07: Und nehmen wir mal, bleiben wir mal kurz bei dem, was am Beispiel war es ganz plakativ

00:06:14: ist, dieser Klimaanlage.

00:06:15: Und der Klimaanlage ist, hat eine gewisse Regel nachdem sie funktioniert und sie hat

00:06:21: gewisse Inputs und Outputs und muss irgendwie mit ihrer Umwelt interagieren.

00:06:26: Also in meinem lumanschen Sinne ist das relativ klassisch ein System.

00:06:28: Und jetzt ist die für eine bestimmte Reaktion und für eine bestimmte Umwelt ausgerichtet.

00:06:36: Vielleicht zwischen minus 20 Grad und plus 40 Grad.

00:06:40: Und jetzt macht die Umwelt irgendwas, was dieses System überfordert.

00:06:46: Die Umwelt ist jetzt vielleicht im ICE, an einem heißen Sommertag bei plus 45 Grad.

00:06:54: Und jetzt haben wir ein System Klimaanlage und wir haben eine Umweltanforderung von

00:06:58: 45 Grad.

00:06:59: Und jetzt hat das System ja verschiedene Möglichkeiten.

00:07:03: Eigentlich nur zwei.

00:07:04: Es passt sich an oder und es hört auf.

00:07:08: Es hört auf.

00:07:09: Es geht kaputt.

00:07:10: Es funktioniert nicht mehr.

00:07:11: Und das ist ja das genau, was wir also diese Klimaanlage, ich überstrahlpaziert das Beispiel

00:07:17: auch nicht, wird in dem Fall sagen, ich kann mich leider nicht anpassen.

00:07:21: Ich bin nur dafür gemacht.

00:07:23: Also geht kaputt.

00:07:24: Ja, und dann kommt der Punkt, wer steuert die Klimaanlage oder was steuert die Klimaanlage.

00:07:30: Und wir Menschen haben einen Hang dazu, ungeduldig zu sein.

00:07:36: Und jetzt mit diesem Beispiel Klimaanlage, da können wir ja richtig drauf eingehen.

00:07:40: Jetzt habe ich da diese Fernbedienung für eine Klimaanlage jetzt nicht im ICE, aber so im

00:07:44: Büro oder zu Hause.

00:07:45: Und da kommt es schon mal drauf an, weiß ich, was diese fünf Symbole bedeuten.

00:07:49: Und fangen da an, wild drauf rumzuklicken.

00:07:53: Da ist die Anlage vielleicht noch nicht mal im richtigen Modus.

00:07:57: Drücke ich schon wieder auf den nächsten Knopf.

00:08:00: Und ein bisschen so in die Richtung funktioniert ja auch manchmal ein Unternehmen oder eine

00:08:06: Gesellschaft.

00:08:07: Genau.

00:08:08: Da gibt es einen funktionierenden System, also ein funktionierendes Wirtschaftssystem

00:08:13: oder ein funktionierendes Unternehmen.

00:08:15: Und dann kommt drauf an, wer die Knöpfchen drückt.

00:08:18: Und da gibt es dann halt verschiedene Sorten von Knöpfchen.

00:08:22: Und es ist halt die Frage, was verstehe ich von den Knöpfen und wie in welchem Abstand

00:08:28: werden Knöpfchen gedrückt, um eine Veränderung des Zustands dieser Klimaanlage oder der

00:08:37: Raumtemperatur herzustellen mit den gegebenen Vorgaben aus der Umwelt, die ich wahrscheinlich

00:08:42: nicht ändern kann in dem Moment.

00:08:44: Also es ist durchaus interessant, wie man da parallelen ziehen kann.

00:08:47: Genau.

00:08:48: Und jetzt nehmen wir mal deine Knöpfchen von der Klimaanlage.

00:08:50: Das sind jetzt mal unsere Handlungsoptionen, die ich jetzt unternehmen habe.

00:08:55: Denn das ist das, was wir Kibernätik nennen, Steuerung komplexer Systeme.

00:09:01: Und jetzt zu der eine der großen Namen.

00:09:03: Da empfehle ich wirklich die Originallektüre von Ross Ashby und The Law of Requested Variety.

00:09:12: Also das Gesetz der erforderlichen Varietät, hört sich im Lotz ein bisschen sperrig an.

00:09:19: Heißt, jedes System muss in der Lage sein, mehr Handlungsoptionen zu haben als die Umwelt

00:09:26: da draußen.

00:09:27: Und jetzt hat also unsere Klimaanlage Handlungsoptionen, ich habe ein paar Knöpfe, auf denen

00:09:31: ich rumdrücken kann.

00:09:32: Das heißt, ich tue etwas, die Frage ist, aber habe ich die richtigen, die notwendigen

00:09:38: erforderliche Varietät der Handlungsoptionen.

00:09:40: Also auf einen Unternehmen übertragen.

00:09:42: Da gibt es jetzt einen Wettbewerber, der setzt KI, ein KI-Bott ein.

00:09:47: Oder ich habe einen neuen Wettbewerber am Markt.

00:09:52: Oder ich habe eine neue Lieferkette.

00:09:54: Oder ich habe eine neue Technologie, die jemand einsetzt und so weiter.

00:09:57: Da kommt von draußen ganz, ganz viel Anforderung aufs Unternehmen zu.

00:10:02: Und was macht das Unternehmen?

00:10:04: Es bleibt stabil.

00:10:05: Es macht einfach das, was es immer gemacht hat.

00:10:09: Und das hat es auch erfolgreich gemacht.

00:10:10: Und das sind die Kräfte, die im Unternehmen wirken.

00:10:13: Die kennen wir alle.

00:10:14: Die sagen, ja, warte mal, das müssen wir ja nicht über jedes Stückchen springen, was uns

00:10:19: jetzt hier jemanden hält.

00:10:20: Wir machen das genauso, wie wir es immer gemacht haben, weil das war ganz schön lange Jahre

00:10:23: erfolgreich.

00:10:24: Und es kann ja auch sein, dass das richtig ist.

00:10:26: Es kann aber auch sein, dass es das Ende des Systems ist, weil es eben auf ganz bestimmte

00:10:32: Umweltanforderungen nicht reagieren kann, was die Kompetenz nicht hat oder nicht will.

00:10:37: Es reagiert einfach nicht.

00:10:38: Und dann würde jetzt ein Systemtheoretiker, wie Eschby sagen, dann stirbt ein System.

00:10:44: Kannst du schöner Gedanken, aber das ist eben auch eine Option für ein System.

00:10:48: Sie sterben, wenn Sie die notwendige Handlungsvielfalt nicht haben.

00:10:52: Genau.

00:10:53: Also es wird auch immer von außen und innen gesprochen bei Unternehmen.

00:10:58: Also wenn ich jetzt einen kleineren Mittelständler habe, da hat vielleicht ein Team von 10, 15

00:11:03: Leuten, plus Geschäftsführung und seine Zuliefer.

00:11:07: Und da kann man nicht einfach sagen, das System wird von außen beeinflusst.

00:11:13: Die äußeren Gegebenheiten sind halt auch die Mitarbeitenden.

00:11:19: Weil wenn die Eltern werden, vielleicht stirbt jemand.

00:11:22: Das ist eine Tatsache in jedem Unternehmen.

00:11:25: Es kann vorkommen, was verändert das am Gesamtsystem?

00:11:30: Also immer dieses nach Außenblicken zum Wettbewerb ist, wenn ich Mitarbeiter oft genug ersetzen

00:11:37: kann.

00:11:38: Aber wir sind ja inzwischen in einem Umfeld, wo man Fachwissen und auch gute Mitarbeiter

00:11:44: gar nicht mehr so ersetzen kann.

00:11:45: Das ist dann für den Unternehmer oder das Systemunternehmen durchaus ein äußerer Faktor,

00:11:52: an dem das Unternehmen ja nur bedingt, selbst was ändern kann.

00:11:55: Aber das ist leider dem, das ist leider der Umwelt des Systems völlig egal, ob ich was

00:12:01: daran erinnern kann oder nicht.

00:12:02: Und wenn ich nicht in der Lage bin, Mitarbeiter, die alt sind, die ausscheiden, die kündigen

00:12:06: zu ersetzen und das Systemunternehmen hat nicht die nötige Kompetenz mehr dadurch

00:12:13: und hat nicht mehr den nötigen Handlungsvielfalt, dann ist es eben nicht mehr in der Lage, sich

00:12:18: gegenüber einer Umwelt zu behaupten.

00:12:20: Also braucht es, dann wird es untergehen.

00:12:22: Also brauchen wir das Knöpfchen Know-how-Speichern?

00:12:24: Wir brauchen das Knöpfchen Know-how-Speichern, wir brauchen das Knöpfchen Employer-Brand,

00:12:29: um attraktiv zu sein für den Arbeitsmarkt.

00:12:32: Wir brauchen das Knöpfchen Offenheit im Geist, um sich auf verschiedene Situationen

00:12:38: einzulassen.

00:12:39: Aber ganz wichtig, wir brauchen auch das Knöpfchen Stabilität.

00:12:43: Denn Unternehmen, die permanent im Wandel sind, verdienen überhaupt kein Geld, weil die

00:12:48: nie in eine Routine reinkommen und nie Rhythmen entwickeln können, die sich tausendfach multiplizieren

00:12:56: lassen, um extrem effizient damit Geld zu verdienen.

00:12:59: Wenn ich permanent in der Veränderung bin, werde ich auch kein Geld verdienen, denn

00:13:05: dann komme ich nicht in eine Produktivität rein.

00:13:08: Das ist ja auch genau der Punkt, wo wir von dieser Systemtheorie auch ganz praktisch

00:13:17: ein Beispiel nennen können.

00:13:18: Also was ist das Problem, mit dem sich gerade Deutschland und wir sind gebeist von Deutschland?

00:13:24: Also die deutsche Kultur, das deutsche Mindset, was Arbeit angeht.

00:13:29: Die Menschen laufen durch eine Schulbildung, zum größten Teil oder sind gelaufen.

00:13:33: Das sind eine überalterte Gesellschaft, die primär eine gewisse Art von Sozialisierung

00:13:39: erfahren hat.

00:13:40: Und das steckt in diesem ganzen System drin.

00:13:45: Und ein kleines Teilsystem sind eben diese Unternehmen, die hier auf einem Weltmarkt agieren

00:13:50: oder auch nur auf einem nationalen Markt.

00:13:53: Das ist eigentlich zweitraglich.

00:13:54: Die Geschichte ist jetzt nur, man vergleicht auch viel Äpfel mit Bern.

00:14:00: Wenn man sagt, die deutsche Wirtschaft ist jetzt nicht mehr handlungsfähig, dann muss

00:14:03: man, wenn man das grob betrachtet, nach diesen Theorien, schlicht und ergreifend feststellen,

00:14:09: wir sind in einer anderen Phase wie andere Länder.

00:14:12: Das durchläuft die Wirtschaft, zügeln.

00:14:15: Und wir müssen uns jetzt fragen, sind wir tatsächlich alle auf dem gleichen Zyklus?

00:14:21: Und was sind die Gründe?

00:14:23: Und wo stehen wir?

00:14:25: Und was sind die Folgen für unser System?

00:14:27: Und ich glaube, da wird oft falsch hingeguckt und die falschen Schließe gezogen, weil,

00:14:33: wenn man sieht, dass eine veränderungsgetriebene Wirtschaft wie aktuell China oder auch Silicon

00:14:42: Valley mit diesen Hypefirmen, und das sind viele Hypefirmen, die sind ja noch gar nicht

00:14:47: in der Phase eines stabilen Systems.

00:14:50: Daher kommt ja das, dass die alle überbewertet sind.

00:14:53: Weil es ist ja nur eine Wette auf ein dynamisches System, das irgendwann mal stabil werden könnte.

00:15:01: Das ist die Start-up-Wette.

00:15:02: Genau.

00:15:03: Dass die Start-up-Wette, die natürlich viel läuft, trotzdem zeigen viele der Silicon Valley

00:15:08: Unternehmen ja schon, dass sie viel Geld verdienen können.

00:15:10: Also nehmen wir mal die Tech-Giganten, die wir da haben.

00:15:13: Ja gut, die sind stabilisiert teilweise.

00:15:14: Die sind in einem stabilen System.

00:15:16: Und genau die, man muss jetzt vorstellen, ein Google verdient viel Geld, ein stabiler

00:15:21: System und muss trotzdem permanent immer wieder irgendetwas Neues machen, gerade zum Beispiel

00:15:25: eine KI entwickeln.

00:15:26: Wenn Sie aber Ihr Kerngeschäft der Suche, wo Sie Geld verdienen, nicht völlig stabil

00:15:32: und hocheffizient weiterlaufen lassen, werden Sie das nicht finanziert bekommen.

00:15:36: An Amazon verdienen natürlich Geld und also viele der Tech-Läden verdienen Geld.

00:15:41: Tesla finde ich ein schönes Beispiel.

00:15:44: Tesla unglaublich hochbewertet mehr als General Motors und Ford und was was sich alles zusammen

00:15:49: ohne Ende.

00:15:50: Aber extrem stabil.

00:15:51: Kein Mensch weiß, ob das wirklich das Geld wert ist und ob die mal irgendwann dauerhaft

00:15:54: wirklich Geld verdienen werden.

00:15:56: Also in einer unglaublichen Dauertransformation und kommen deswegen auch nicht in eine hohe

00:16:02: Effizienz rein.

00:16:03: Aber was die sicherlich gut können ist Veränderung.

00:16:06: Auf Veränderungen zu reagieren und irgendwie schnell etwas Neues auf den Markt zu bringen.

00:16:10: Die können die wahrscheinlich besser als viele andere.

00:16:13: In China, die Automobilindustrie, also das ist immer so ein Beispiel, gerade für uns

00:16:18: eben Bayerisch Deutschland.

00:16:20: Wir gucken auf die Automobilindustrie, aber es gibt noch tausend andere Beispiele.

00:16:23: Aber gerade in China werden hunderte Automobilhersteller ins Rennen geschickt.

00:16:27: Das ist teilweise staatlich, teilweise sind so Kooperationen, Ingenieure, manche Firmen

00:16:35: sind schon größer.

00:16:36: Aber da sterben auch ganz viele, jeden Monat, Sterben der Automobilmarken.

00:16:40: Die setzen halt auf Masse in der Hoffnung, dass eben 1, 2, 3 dieser Marken im internationalen

00:16:49: Umfeld eben zu einer Stabilität kommen, zu einer stabilen Markenpräsenz und dann erst

00:16:55: geht es richtig los.

00:16:56: Weil du hattest das Beispiel Google genannt.

00:16:59: Google hat jetzt inzwischen dadurch, dass ihre Kernkompetenz eben diese Suche und die

00:17:05: Werbeeinnahmen und das CEO-Geschäft perfektioniert hatten.

00:17:10: Haben die jetzt aber auch eine ganz, ganz lange Geschichte von gescheiterten Projekten.

00:17:15: Und es ist so, dass auch viele feststellen, ja, dass Scheitern von Projekten, die die

00:17:19: abgeschaltet haben inzwischen wieder, die wird nicht weniger.

00:17:23: Weil die müssen jetzt immer aggressiver nach neuen Wegen suchen, die irgendwie ihrem

00:17:28: Pfad dieser Suche entsprechen.

00:17:30: Weil die haben auch gemerkt, dass eben diese Projekte, die nicht ihrem Kerngeschäft entsprechen,

00:17:37: da schlagen die sich nicht so toll.

00:17:38: Also, und es zeugt eigentlich dafür, dass die im Kern schon sehr stabil sind und Experten

00:17:45: auf ihrem Feld und dass das System wahrscheinlich auch inzwischen so komplex ist, dieses Unternehmens,

00:17:51: dass die sich schwer tun, neue Wege zu beschreiten und eben diese junge Frische, die andere

00:17:58: Unternehmen haben oder sie selbst mal hatten vor 20 Jahren noch, die geht halt weg.

00:18:06: Die Amazon genauso, die bewegen sich auf Feldern, die haben mit dieser jungen Startphase,

00:18:12: wo dann Unternehmen aufgekauft wurden, die haben ja eine riesengeschichte von M&A, also

00:18:17: wo Wettbewerber und ergänzende Unternehmen aufgekauft wurden.

00:18:21: Da konnten die das noch gut managen, aber die sind jetzt so groß und so stabil.

00:18:24: Aber das ist eben auch total wichtig für ein System, stabil zu werden.

00:18:28: Ja.

00:18:29: In der permanenten Gründungsphase kannst du das halt nicht halten.

00:18:32: Das ist wahrscheinlich die, die am meisten Spaß macht und wo alles dynamisch ist und

00:18:35: alle sind cool und sitzen auf Paletten und trinken aus alten Semfgläsern und alles ist

00:18:38: irgendwie total hip.

00:18:40: Aber dieses Startup verdient halt dann noch kein Geld, sondern es verdient dann Geld,

00:18:46: wenn es effizient ist und stabil ist und im System ruhig läuft, bis dann wiederum irgendwann

00:18:53: die nächste Phase der Veränderung kommen muss.

00:18:55: Weil was passiert mit Systemen, die wirklich stabil laufen?

00:18:58: Sie werden träge.

00:18:59: Sie verlieren irgendwann ihre Anpassungsfähigkeit.

00:19:03: Und das ist das.

00:19:04: Ich habe in einem großen Konzernmarkt gearbeitet und da haben wir alle zwei bis drei Jahre

00:19:10: die Organisationenstruktur verändert.

00:19:12: Und haben uns alle gefragt, muss das sein, schon wieder alles neu und wieder neue Prozesse,

00:19:16: neue Vorgesetzte, neue Strukturen und so weiter.

00:19:19: Da ging es aber nicht immer darum, wirklich aus der Notwendigkeit heraus der Veränderung

00:19:24: zu agieren, sondern die Veränderung zu üben.

00:19:27: Immer dabei zu bleiben, diese Wachheit zu erhalten und diese Veränderungswachheit aufrecht

00:19:32: zu erhalten.

00:19:33: Das war total klug.

00:19:34: Ab und zu, wirklich alle drei Jahre war das ungefähr, dafür zu sorgen, dass das Unternehmen

00:19:39: nicht träge wird.

00:19:40: Weil das ist genau das, was passiert.

00:19:42: Erfolgerliche Systeme sind Träge, verdienen Geld und verlieren ihre Anpassungsfähigkeit.

00:19:48: Und dann laufen sie halt Gefahr, dass der chinesische Automobilhersteller kommt.

00:19:54: Und ein bisschen ist das so, dass was euer Leben, das sind wir beim Autobeispiel, ein

00:19:59: BMW, ein Mercedes-1VW, in der Dynamik mit der die kommen, plötzlich zu überfordern.

00:20:04: Und dann kommen eben auch so Sachen raus, wie bei deutschen Automobilhersteller manchmal

00:20:09: rauskommen jetzt gerade.

00:20:10: Und ich fahre selber ja einen und mal mehr, mal weniger gut funktioniert das.

00:20:14: Aber weißt du, das liegt, ich gehe nur wieder zurück, so ein bisschen in die Theorie zu

00:20:18: lumern, dass der Prozess der Selbsterschaffung und Selbsterhaltung eines Systems, das ist

00:20:24: ja genau das.

00:20:25: Wir wollen das nicht so gerne diese Veränderung, das System möchte gerne stabil immer so

00:20:28: weiterlaufen.

00:20:29: Und wenn sich im Umfeld, in der Umwelt, nie was verändern würde, dann würde es das auch

00:20:33: für alle Ewigkeiten tun.

00:20:34: Tut's aber nicht.

00:20:35: Und der größte Hinderungsgrund zur Veränderung im System ist genau dieser Prozess der Selbsterschaffung

00:20:42: und der Selbsterhaltung.

00:20:43: Und das ist, ehrlich gesagt, kleine Geschichte, was wir zum Beispiel in der deutschen Bürokratie

00:20:54: erleben.

00:20:55: Das ist ein perfektes Beispiel für ein System, das sich selbst erhält.

00:20:59: Ich hatte noch nicht ein kleines Problem mit einem Abstandsmesser auf der Autobahn, der

00:21:05: fand mich richtig doof.

00:21:06: Und krieg einen Brief von einer Gemeinde, irgendwo auf meiner Haus- und Heimhof-Strecke

00:21:12: und krieg den Brief, also sie waren irgendwie zu nah dran und müssen irgendwie Geld bezahlen.

00:21:17: Gehen Sie doch bitte mal auf unser System und registrieren Sie sich da.

00:21:20: Das ist cool, bin also auf ein Online-System geleitet worden und da war sofort der Film

00:21:25: drauf und ich musste meine Daten hinterlassen.

00:21:27: Wunderbar.

00:21:28: Das ist ja eine moderne Gemeinde, die mich hier direkt ins Online-System bringt.

00:21:34: 14 Tage später krieg ich einen Brief.

00:21:36: Also da haben Sie mich einmal vom Brief zur Online und von Online wieder zurück zu Brief

00:21:42: und in dem Brief war ein Link abgedruckt.

00:21:45: Ist ja gut.

00:21:47: Der abgedruckte Link.

00:21:49: Der abgedruckte Link.

00:21:50: Der war so in über drei Zeilen und den musste ich also eingeben und abtippen und dann also

00:21:54: ein Bruch und dann wieder in das System zu kommen, was dann anderes war als vorher.

00:21:58: Ja, gute Idee-System, gute Idee gehabt, der passen uns an, unfassbar schlecht umgesetzt.

00:22:05: Das heißt, die Handlungsoptionen waren nicht gut genug.

00:22:07: Jetzt muss sich also das System Behörde dem öffentlichen Wettbewerb nicht so stark stellen,

00:22:13: aber wir als Land natürlich schon und wenn wir unsere Bürokratie und unsere Verwaltung

00:22:17: nicht eben auch besser in den Griff kriegen als wir es bisher machen, dann werden wir

00:22:20: eben auch ein Problem haben in der Bürokratie, wenn es andere Länder viel, viel schneller

00:22:24: unsere Umwelt mit anderen Ländern viel, viel schneller, viel effizienter und besser machen

00:22:28: als wir es aktuell machen.

00:22:30: Ja, wobei man sagen muss, gerade die deutsche Haltung zur Bürokratie und zum Beamten-Tum

00:22:37: ist ja mit eines der alte Tablierten.

00:22:40: Ja, also man darf auch wieder hier auf den Zyklus achten, also wie lang gibt es die Bürokratie.

00:22:47: Die wurde ja auch in der dunklen Zeit tatsächlich perfektioniert und entmoralisiert, also so

00:22:55: gut hat die funktioniert, dass man das System quasi derart entfremdet hat, dass es ja in

00:23:02: sich funktioniert hat, ohne dass einer noch einschreiten konnte, also eine völlige Automatisierung.

00:23:09: Jetzt ist die Frage, was für Menschen gehen den Weg in die Bürokratie, das Nummer eins,

00:23:17: also A, sind es nicht selten auch Menschen, die eigentlich helfen möchten, ursprünglich.

00:23:26: Ja, also man geht nicht ohne ein gewisses soziales Gefühl in öffentlichen Dienst oder

00:23:32: so, man will dir was tun für die Gemeinschaft irgendwie.

00:23:36: Die Realität in diesen Systemen, also da habe ich auch direkt einen Einblick mal gehabt,

00:23:42: ist halt schon so, dass es streng hierarchisch sind und es natürlich so ist, dass da schon

00:23:50: eine gewisse Risiko-Aversion herrscht, weil wenn man nichts falsch macht, hat man da

00:23:58: eigentlich eine Jobgarantie.

00:24:00: Also ist der Fokus falsch.

00:24:02: Also der Fokus ist, mach nichts falsch, dann wirst du belohnt und insofern gehen da auch

00:24:07: ganz wenig Leute riesig ein und alles läuft über irgendwelche Teamleitertische und Abteilungsleitertische.

00:24:14: Auch wenn es noch so Banalitäten sind, hat auch oft was mit Laufmappen zu tun.

00:24:21: Also im Grunde besteht die interne Post immer noch bloß auf andere Art.

00:24:28: Also es hat gewisse Regeln, wie die zu laufen hat und wer frei gibt und warum und weshalb

00:24:37: regt jetzt nicht zur Disruption an.

00:24:39: Die Frage ist glaube ich gar nicht so, wer geht in die Bürokratie rein, sondern wer hält

00:24:44: es aus, da zu bleiben?

00:24:46: Weil mit dem Anspruch, wie du informiert hast, was zu tun fürs Gemeinwohl oder mit einem gewissen

00:24:52: Idealismus da rein zu gehen, ich war noch nie in einem solchen System beschäftigt, aber

00:24:57: stelle ich mir vor, wenn ich diesen Idealismus habe, halte ich es nicht allzu lange darin

00:25:01: aus, sondern die deutsche Bürokratie ist ja so ziemlich das Stabilste, was ich mir auf

00:25:06: der Welt vorstellen kann.

00:25:07: Und du musst ja eine gewisse bewahrende Mentalität haben, damit du dich darin einrichten kannst.

00:25:13: Ja, aber helfen, also wenn ich eine Tendenz zum "Ich will anderen Menschen helfen" habe,

00:25:22: dann habe ich auch einen Interesse an Stabilität.

00:25:24: Weil ich möchte ja einen Zustand bewahren oder wieder herstellen, in dem es allen gut geht.

00:25:30: Und wir haben ja in der letzten Folge gehört, wie die Ausfallquoten im öffentlichen Dienst

00:25:36: sind.

00:25:37: Und da schließt sich jetzt auch wieder ein kleiner Kreis.

00:25:39: Ich glaube schon, dass sehr viele ambitionierte Menschen in die Ämter gehen, aber dort feststellen,

00:25:46: dass sie ihre Ambition gar nicht wirklich ausleben können, aber da dann gewisse Risikoaversion

00:25:54: eintritt.

00:25:55: Also wer geht denn freiwillig quasi aus dem öffentlichen Dienst?

00:25:59: Das ist ja eine Jobgarantie.

00:26:02: Oder man ist schon verbeamtet und da hängt dann auch gewisse Finanzierungen zum Beispiel

00:26:08: dran, Versäuschen oder für die Wohnung.

00:26:10: Da ist das Risiko schon groß.

00:26:12: So sagen, ich gehe jetzt wieder in die Privatwirtschaft zwischen die Heier.

00:26:16: Und dann habe ich halt einen riesen Konflikt zwischen meiner Ambition und dem, was ich

00:26:23: tatsächlich realisieren kann.

00:26:24: Also ich bin dann quasi abgekoppelt von der eigentlichen Mission, irgendwie das Land

00:26:29: weiterzubringen, den Menschen zu helfen, zu wirken, sondern bin gefangen in irgendwelchen

00:26:34: Schleifen, wo es dann nur noch um Unterschriften, unter irgendwelche Benachrichtigungen geht.

00:26:40: Und man muss ganz genaue Prozedere einhalten und sieht vielleicht auch Leid und Fehlentwicklung,

00:26:47: aber ist in seiner Rolle nicht fähig, irgendwie einzuwirken.

00:26:50: Genau.

00:26:51: Und das muss man ja wollen.

00:26:52: Das muss man für sich selbst aushalten wollen oder eben sich von der eigenen Ambitionen

00:26:57: ein Stück weit verabschieden.

00:26:58: Lass uns nochmal zurückkommen auf unsere Mittelstandsunternehmen.

00:27:07: Jetzt sagen wir, die müssen halt die Bereitschaft zur Veränderung haben und müssen irgendwie

00:27:15: reagieren können auf das, was da draußen passiert in der Welt.

00:27:20: Aber wie macht man das dann?

00:27:21: Weil auf der einen Seite strebt das System nach Stabilität.

00:27:25: Das macht jedes System.

00:27:26: Es strebt nach einem reibungslosen Ablauf.

00:27:29: Auf der anderen Seite sagen wir, und Luma und Espie sagen das, wenn es diese Stabilität

00:27:36: nicht verlässt, stirbt es.

00:27:38: Und was führt denn jetzt dazu, dass Systeme ihre Stabilität verlassen?

00:27:43: Das tun sie nicht von alleine.

00:27:45: Und jetzt wird es eigentlich irgendwie spannend, dass man sie nicht von alleine, sondern das

00:27:48: System braucht eine Störung.

00:27:50: Es braucht eine ganz, wie nachdem, wie stabil das System ist, eine ganz, ganz massive Störung,

00:27:55: oder nur etwas neutraler Impuls.

00:27:57: Impuls ist eigentlich zu wenig.

00:27:59: Der Impuls kann auch ignoriert werden.

00:28:00: Es muss quasi einfach so stört, dass das Unternehmen gezwungen wird, sich zu verändern.

00:28:04: Und für eine der größten Störungen auf der Welt erleben wir gerade in den USA, weil

00:28:09: Donald Trump ist nichts anderes als eine riesengroße Störung des weltweiten politischen Systems.

00:28:14: Ein eingefahrenes, festes, aber recht stabiles System über viele Jahrzehnte, von dem aber

00:28:23: die Umwelt, nehmen wir die mal als die Wähler, ist ein sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr

00:28:28: sagen wollen wir so nicht mehr.

00:28:28: Hier haben wir nur in den USA. Wollen wir so nicht mehr.

00:28:30: Das ganze Elitensystem, das ganze, wie das aktuell funktioniert,

00:28:36: und das mag jetzt richtig oder falsch sein, aber das System Wähler hat ja gesagt,

00:28:40: wir möchten das so nicht mehr. Und jetzt kommt diese massive Störung

00:28:43: eines Donald Trump, der alles anders macht, der gegen alles ist und für Sachen ist,

00:28:48: von dem wir uns alle an den Kopf fassen und sagen, das kann doch nicht wahr sein,

00:28:51: das hat er doch nicht wirklich gesagt.

00:28:53: Er ist nichts anderes als die massive Störung, die ein System benötigt, um sich zu verändern.

00:28:58: Und jetzt ist die Frage, kann es das?

00:29:01: Wir können das jetzt übertragen, wir wollen ja nicht zu politisch werden,

00:29:04: aber auch unser demokratisches System, das massiven Störungen unterliegt.

00:29:08: Das ist die Frage, kann sich das System Demokratie in Deutschland so stark verändern,

00:29:15: hat das so viele Handlungsoptionen, dass es das überlebt.

00:29:18: Irgendwie sind wir an dieser Kante jetzt.

00:29:20: Ja genau, und da finde ich halt schade, dass, wenn man Störungen betrachtet,

00:29:26: viele Störungen, gerade von Berufspolitikern und auch manchen Entscheidern,

00:29:33: wahrscheinlich in großen Firmen, einfach nicht genutzt werden.

00:29:39: Also, wir nehmen jetzt die Störung Corona.

00:29:42: Da war seltsamerweise eine naheliegende Reaktion drauf,

00:29:49: um viele Prozesse zu digitalisieren, auch das Homeoffice möglich zu machen für viele Menschen.

00:29:55: Da hat es funktioniert, aber man sieht kaum war Corona,

00:29:59: wie sich das System nicht der Neuerung anpasst,

00:30:04: sondern das System wieder versucht, zu dieser alten Ordnung zurückzukehren.

00:30:09: Wie viele sagen, ja, die Vorteile vor Corona waren halt, ja, die Leute waren im Büro, etc.

00:30:16: Auch teilweise Interessen getrieben, aber man merkt halt schon,

00:30:20: wie stark so ein System ist, das etabliert ist.

00:30:23: Also der Angestellte im Büro, die Abläufe so und so.

00:30:28: War vielleicht zu kurz, um das zu etablieren.

00:30:31: Auf der anderen Seite haben wir Politiker und Entscheider, die selten sagen,

00:30:39: oh, juhu, da ist eine Störung, die nutze ich jetzt, um eben dieses Unienes Problem anzugehen.

00:30:46: Das will niemand, niemand will diese löden Störungen haben.

00:30:49: Aber Corona ist ein schönes Beispiel.

00:30:51: Das war eine massive Störung auf der ganzen Welt des kompletten gesellschaftlichen Systems.

00:30:56: Aber ich bin völlig bei dir.

00:30:58: Ein Teil davon haben wir genutzt, haben wir verstanden, nicht zuletzt machen wir ein Podcast,

00:31:04: weil auch da aus Langeweile heraus viele Podcast hier entstanden sind.

00:31:08: Weil das ein Informationsmedium war und so weiter.

00:31:12: Das ganze Thema Homeoffice, Teams Meetings und so was, sind da schon raus entstanden.

00:31:17: Aber glaubst du, wir sind als gesellschaftliches System jetzt schon wieder in der Lage,

00:31:24: die nächste Pandemie, wenn sie irgendwann kommt, besser zu machen als die letzte,

00:31:29: haben wir als System irgendwie eine Handlungsfähigkeit entwickelt, um das dann besser zu machen?

00:31:33: Ich bin mir nicht sicher, ich weiß es nicht genau.

00:31:35: Ja, gut, ich bin ein Freund von Zügeln.

00:31:38: Also ich rede gerne von Zügeln.

00:31:40: Es hat etwas mit Generationen zu tun, mit Jung und Alt, mit Entwicklung.

00:31:45: Systeme werden auch alt.

00:31:48: Ich glaube, der Block Menschheit, der jetzt unterwegs ist zwischen 15 und oben offen,

00:31:58: der könnte jetzt in den nächsten fünf Jahren rein psychologisch die ein oder andere Pandemie locker wegstecken.

00:32:07: Weil die Mechanismen bekannt sind.

00:32:09: Ich glaube, der Nervgrad wäre höher.

00:32:11: Das muss man sagen, oh Gott, schon wieder, fängt das wieder von vorne an.

00:32:14: Es gibt Teile, die wahrscheinlich viel radikaler reagieren würden.

00:32:18: Aber die Mehrheit, also wir reden ja von Milliarden Menschen.

00:32:23: Und wenn man immer sieht, wie groß tatsächlich diese radikalen Gruppen sind, die sehr laut sind,

00:32:27: die auch die Systeme stören, aber die sind ja nie die Mehrheit eigentlich.

00:32:33: Sie sind bloß lauter, weil sie aktiver sind.

00:32:36: Und viele, viele Menschen wissen halt, das hat jetzt so abzulaufen.

00:32:41: Und dann sind die Schritte schon bekannt, insofern wäre es nichts Neues.

00:32:45: Also der Schock, der Psychologische, der wäre glaube ich nicht so groß.

00:32:51: Weiß ich gar nicht.

00:32:52: Ich weiß nicht.

00:32:54: Also das mag sein, dass das eine Reaktion wäre.

00:32:58: Da kommt wieder ein Virus von irgendwo, also ist jetzt nicht so, wir sind hypothetisch hier.

00:33:03: Da kann man von uns weiß, was von dem Virus.

00:33:05: Aber die Abstossungsreaktion wäre höher, also die Sofortige.

00:33:08: Ja, und ich kann mir auch vorstellen, dass es echt zum System Kollaps führen könnte.

00:33:13: Ich will jetzt ja auch gar nichts schwarz mahnen.

00:33:15: Aber das ist dann, dass eben die Leute nicht mehr zu Hause bleiben wollen,

00:33:18: dass sie nicht mehr mit einer Maske rumlaufen wollen.

00:33:20: Weil die Reaktanz in der Zeit der Lockdowns, die war ja schon enorm.

00:33:25: In seiner Gyschen-Schock-Starre.

00:33:27: Aber könnte man nochmal eine Ausgangssperre verhängen und würden sich Menschen daran halten,

00:33:32: würden die nochmal alle Masken in der Bahn und den Baumarkt und überall tragen,

00:33:35: würden wir das nochmal alles mitmachen?

00:33:37: Ich bin mir nicht sicher, ich weiß es nicht genau.

00:33:39: Ich glaube, wir hätten noch gespalten, auch wahrscheinlich.

00:33:42: Das glaube ich auch.

00:33:43: Ich glaube, wir hätten noch mehr radikaler, noch mehr ausgefranzter Enden in dem ganzen System.

00:33:49: Ich sage trotzdem noch, es ist eine False Balance.

00:33:52: Also das ist auch ein klassisches Ding in unserer Medienwelt.

00:33:55: Die radikalen Akteure werden zu verstärkt in diesem System wahrgenommen, in dem wir leben zur Zeit.

00:34:03: Stell dir mal vor, 8 Milliarden Menschen wären so radikal gewesen wie manche Gruppen.

00:34:12: Wenn man sich überlegt, wie groß die Demos waren gegen Maßnahmen, kann man weltweit gucken.

00:34:18: Man muss dazuzählen, dass in einer Stadt von 300.000 Menschen, plus manche noch größer,

00:34:25: irgendwie 5.000 Menschen da auf der Straße sind und demonstrieren und darunter noch Menschen sind,

00:34:32: auch wenn es 10.000 sind, die durch die Gegend reisen und sich in anderen Orten auch noch dazustellen.

00:34:39: Im Vergleich zur großen Menge, die einfach sagt, ja, okay.

00:34:44: Und dann gibt es die Stillenunterstützer, die einfach nur akzeptieren und mitlaufen

00:34:50: und sich vielleicht die Hände in der Tasche ballen.

00:34:52: Aber die Mehrheit der Menschen ist eigentlich vernünftig und auch relativ logisch.

00:35:00: Aber das ist ja das, was die Schweigespirale, damals schon von der Lahnmann-Schweigespirale,

00:35:04: schon in der 1670er-Gang schon sagt, wenn ich irgendwas immer weiter höre und ich habe kein Widerspruch dazu,

00:35:08: dann wird das immer ein bisschen mehr zur Wahrheit.

00:35:11: Ja, ja, das ist klar.

00:35:12: Das heißt, wenn diese wenigen immer lauter werden, aber ich habe keine Gegenstimme dazu

00:35:16: und ich höre von wenigen immer wieder das Gleiche und wiederholst noch auf.

00:35:21: Und dann wird das irgendwann immer wahrer.

00:35:23: Ja.

00:35:24: Und das ist das, glaube ich, was wir erlebt haben.

00:35:26: Aber ich komme nochmal zurück, weil wir sind jetzt gerade beim Thema Kommunikation

00:35:29: und das ist eines der wesentlichen Elemente eines Systems, eines Systemtheoriees.

00:35:32: Es lebt durch Kommunikation.

00:35:34: Und das ist, wenn wir auf das Corona-Beispiel gehen, dass das was nicht funktioniert hat.

00:35:38: Wir hatten keine funktionierende Kommunikation.

00:35:41: Weil wir es vielleicht auch nicht, weil das die Politik, die, in der die Politik wusste es sicherlich nicht besser,

00:35:47: aber weil wir in der Kommunikation nicht denjenigen zugehört haben, die es besser hätten wissen,

00:35:53: oder die es besser wussten, nicht hätten können, sondern die es besser wussten.

00:35:56: Wir haben ja der Wissenschaft damals relativ wenig Gehör gegeben.

00:36:01: Wir haben sie erzählen lassen, wir haben einen Drosten und einen Jassersträg und so weiter.

00:36:05: Die waren ja in jeder Talkshow, aber wir haben nicht wirklich drauf gehört, was die gesagt haben,

00:36:08: sondern die Politik hat ja teilweise ganz bewusst dagegen entschieden, im guten Glauben,

00:36:13: ich hoffe im guten Glauben, dass es für die Gesamtbevölkerung besser war.

00:36:17: Also Kommunikation ist ein ganz, ganz wesentliches Element von System.

00:36:21: Und wenn Kommunikation versagt, versagt das System.

00:36:24: Und das ist, glaube ich, an dem Beispiel irgendwas, wenn man das mal aufarbeiten würde.

00:36:27: Irgendwie traut sich keiner so richtig, das ganze Thema Corona aufzuarbeiten.

00:36:30: Wenn man das würde, würde man auf den Punkt kommen, wenn ich mir sicher,

00:36:33: dass die Kommunikation eine Katastrophe war, dass man auch nicht auf die gehört hat,

00:36:38: die es eigentlich wussten und sich entsprechend dessen verhalten hat.

00:36:41: Ja, aber das sind wir auch wieder bei der Energieerhaltung von einem System.

00:36:45: Also wenn man jetzt auf den einzelnen Menschen guckt und der sagt, ich habe eine Energie X,

00:36:51: und ich bin mit einem Problem konfrontiert, dann, also wir sind jetzt unterm Strich trotzdem,

00:36:57: alle säugetiere und das sucht man doch den energiesparsamsten Weg.

00:37:04: Total, genau.

00:37:05: Und so ist es halt auch mit Kommunikation.

00:37:08: Also da gibt es ja Berechnungen, was ein Gehirn an Energieverbrauch,

00:37:11: das ist unser größter Energieverbraucher, ist unser Gehirn.

00:37:14: Da findet alles statt.

00:37:16: Wir visualisieren, wir hören, wir verarbeiten.

00:37:18: Also da gibt es die wahnsinnigsten Abläufe.

00:37:22: Können wir auch mal ein Thema dazu machen.

00:37:24: Und die Geschichte ist die, wir tendieren dazu, uns die Dinge möglichst einfach zu erklären.

00:37:35: Und das sind natürlich manche Leute geschickt drin, die Meinung zu lenken,

00:37:44: weil die tatsächlich die einfache Lösung anbieten.

00:37:48: Nämtrosten zuzuhören, das ist zwar sehr erhellend, ja.

00:37:54: Und man denkt auch, ja davon habe ich jetzt überhaupt keine Ahnung, aber ich gehe mal davon aus, er schon.

00:37:58: Aber seine Argumentationslinien, auch wenn er schon echt kompetent ist, Dinge vereinfacht darzustellen,

00:38:05: sind sehr anstrengend zuzuhören, eine Stunde.

00:38:08: Und dann sich noch irgendwie ein Resümee zu machen und drüber nachzudenken, was hat der Mann jetzt gesagt.

00:38:16: Und da kommt halt eine einfache Headline aus gewissen Quellen, die das dann vielleicht in Frage stellt

00:38:22: oder vielleicht auch in Interesse vertritt, um die Meinung in eine gewisse Richtung zu drücken.

00:38:27: Die wird einfacher verarbeitet.

00:38:29: Die ist schmackhafter, die liegt mehr näher an meinem bisherigen System, die passt besser in das Muster rein.

00:38:36: Und deswegen wird die dann auch einfacher angenommen.

00:38:40: Das hat uns ja viele hunderttausend Jahre wunderbar durch die Evolution gebracht.

00:38:44: Genau diese Fähigkeit.

00:38:45: Diese Effizienz, ja, das ist Effizienz.

00:38:47: Aber auch extrem zu vereinfachen.

00:38:49: Und dann immer der berühmte Säbelzantiger, nicht erst nochmal groß drüber nachzudenken,

00:38:53: ah Mensch, was könnte der wohl wollen und wie ist der wohl so, ist er freundlich, ist er nicht so freundlich,

00:38:57: sondern sehr, sehr schnell zu erkennen, da ist eine Gefahr, nichts wie weg hier.

00:39:02: Der Muster zu folgen.

00:39:03: Ja, genau. Aber wirklich sehr einfachen Muster zu folgen.

00:39:06: Und letztendlich gibt es nur drei ganz einfache Muster, das ist Flucht, Kampf oder Todstellen.

00:39:11: Und in den Ur-Programmen, die in uns laufen, in diesen drei, da ist halt nichts drin mit erstmal Informationen einholen

00:39:21: und dann mal bewerten und dann in einen Diskurs gehen, sondern sehr schnell eine Entscheidung treffen

00:39:26: und das hat uns echt total gut geholfen in den, in den, in den, in unseren Zeiten der Evolution, sonst wären wir nicht hier gelandet.

00:39:31: Jetzt haben wir aber, trifft aber dieses Muster auf eine komplexe Welt, die das nicht immer so einfach möglich macht.

00:39:38: Wir machen es aber trotzdem, wir treffen sehr schnell Entscheidungen und sind eigentlich für dieses komplexe Leben, was wir hier haben, total überfordert.

00:39:46: Ja, deswegen sind ja auch Zeiten in denen, klimatechnisch, um wieder zum Klima zu kommen, hey Leute,

00:39:52: ihr seid beim Nerd-Talk, heute wird es, ich will, also wir kommen auch zum Klima zurück,

00:39:58: aber Zeiten in denen das Klima dem menschlichen Optimum entsprochen hat waren immer gnädig, was die Zivilisation angeht,

00:40:10: weil in der, ja, lebe ich im Überfluss, habe ich eben Zeit und mehr Energie als Gesellschaft für Kompromisse, ich kann mir mehr Zeit lassen

00:40:21: und eigentlich sind viele Entwicklungen dieser Stress, diese schnelle Veränderung, dieser Druck auch Zeichen für eine klimatische, wirtschaftliche Veränderung,

00:40:33: also man muss auch den Zyklus mal vom Kapitalismus angucken, wo wir da stehen, wir haben mehr Druck und jetzt wird es aggressiver,

00:40:40: weil die Ressourcen werden weniger und härter verteilt.

00:40:48: [Musik]

00:40:52: Die Frage ist, wie gehen wir mit Überforderung um und jeder von uns ist in der Sektoration überfordert gerade mit,

00:40:58: es gibt für jeden Überforderung, mit Klima, mit Politik, mit Kriegen, mit all dem, wir sind natürlich massiv überfordert

00:41:04: und da gibt es ja so ein paar Mechanismen und die funktionieren echt hervorragend, also eins ist jetzt, ich pass meine Überzeugung an,

00:41:10: ich glaube einfach was anderes, wenn ich, vielleicht verstehe ich sogar intellektuell, dass das mit dem Klima echt ein riesen Scheiß ist, der da von uns zukommt,

00:41:20: aber aus der Überforderung heraus pass ich meine Überzeugung an und mach dann sowas wie, also schlimm ist das schon nicht,

00:41:27: und das, na komm, das Klima hat sich doch immer verändert.

00:41:32: Und da nicht umsonst gibt es Religion, also der Kreuzel?

00:41:35: Ja, da bin ich noch nicht mal irgendwie dabei, aber da ich vereinfache extrem stark, das sind eher so Simplifizierungsstrategien,

00:41:41: das ist ja was ganz Schönes bei Überforderungen, ich nehme einfach Komplexität raus, indem ich mich auf ganz einfache Parameter konzentriere

00:41:49: und sage, ey, heute wir sind jetzt gerade hier in der Nähe von Baden-Baden, heute Morgen als ich ins Auto gestiegen bin, war es minus 4 Grad,

00:41:57: jetzt erhält der Zimmer nichts von Klimaerwärmung und sowas, das war minus 4 Grad, ich vereinfache also irgendeinen Eindruck, den ich jetzt gerade habe und generalisiere ihn,

00:42:08: also Donald Trump hat doch neulich noch ein Eisbären gesehen, also so schlimm kann es jetzt wirklich nicht stehen mit dem Klima irgendwie,

00:42:14: und das ist ein Umgang mit Komplexität, und der funktioniert ja total gut, aber aktuell ist er nicht richtig angesagt,

00:42:21: wir bräuchten den Umgang mit, wie gehe ich wirklich mit inhaltlicher Komplexität um und löse sie auf und nicht ignoriere sie weg?

00:42:31: Ja, aber da kann Unternehmen oder Mittelstände auch von der großen weiten Welt lernen, also jetzt wird mein Gedankengang sortieren hier,

00:42:40: ist das so, es gibt ja den klassischen Spruch, wir sind ein bisschen viel beeinflusst auf den aktuellen Ereignissen, klar, flat the zone with shit,

00:42:49: das heißt, ich spül so viel Müllensystem, das im Grunde noch mal keiner mehr weiß, was jetzt eigentlich Sache ist,

00:42:59: in dem Moment sind eben Akteure, und das sind wir wieder in der Energieerhaltung, im System,

00:43:08: solche Trumps und Masks und auch andere Akteure hier in Deutschland, die wir jetzt nicht nennen, die sind unheimlich effektiv,

00:43:18: weil sie reduzieren, sie picken sich Perlen raus und kommunizieren die möglichst einfach, die müssen nicht erklären,

00:43:28: die interessieren sich nicht für Fakten, nein, einfach kommunizieren und Halbbarheiten weglassen, im Grunde machen die minimalistische Kommunikation,

00:43:41: die dann vielleicht durch ihre radikalen Aspekte durch diesen ganzen Müll noch durchsticht und so machen die Punkte,

00:43:51: und das heißt für ein Unternehmen, das jetzt in diesem Umfeld agiert, also ich als ursche Urwerber, ich frage mich immer,

00:44:00: ist es überhaupt noch sinnvoll klassische Werbung zu machen in dem Umfeld, wo muss man ansetzen, also gehen wir wieder zurück in den Zyklus,

00:44:09: wo Werbung tatsächlich radikaler war, also wir hatten schon mal stärkere Werbezeiten, und dann frage ich mich, warum ist die Werbung noch so brav,

00:44:18: die nimmt ja keiner mehr wahr, wenn wir das viel erklären, mit Zielgruppen und Social Media und aussteuern und so, okay,

00:44:26: aber man sieht, was KI leistet und wie die Bildwelten sich verändern, also ich könnte mir vorstellen, dass es da in der klassischen Werbung zumindest auch jetzt nochmal Push gibt,

00:44:37: weil irgendwie muss die stattfinden, also im Moment findet da nicht viel statt.

00:44:40: Nee, sie traut sich nicht so richtig, ja, genau, es ist nur nicht da, und auch die Popkultur und Rockmusik,

00:44:45: die sind alle noch nicht da, wo die öffentliche Kommunikation ist, ich glaube, die müssen ihren Weg finden, da wieder ein bisschen rauszustechen,

00:44:53: weil deswegen gibt es auch keine Stars mehr oder so, die sind ja alle in dieser Masse untergegangen.

00:44:59: Selbst Six ist ja irgendwie harmlos geworden.

00:45:01: Ja, natürlich.

00:45:02: Also auch die trauen sich nicht mehr so richtig, aber bevor uns die Zeit wegläuft, was nehmen wir jetzt davon mit, was machen denn jetzt Unternehmen?

00:45:09: Also wir haben jetzt, gehen wir auf unseren Mittelstand zurück, da sind Unternehmen, die sehen, da passiert irgendwas, da draußen,

00:45:18: und ich muss irgendwie reagieren, also ich weiß genau, es geht so nicht weiter.

00:45:22: Also minimalisieren wäre, glaube ich, mein erster Ratschlag.

00:45:25: Erst mal gucken, was ist eigentlich ihr Fokus?

00:45:28: Ja, ich würde sagen, such die Störung und für sie, und manage die Störung, bevor sie dich selber managst.

00:45:35: Versuch, intern Impulse zu setzen, die das System verändern, bevor dich die Umwelt zwingt, das zu tun.

00:45:45: Also wären wir nicht darauf gekommen, irgendwie unser politisches System bevor eine Figur Trump hätte erscheinen müssen zu revolutionieren,

00:45:55: dann hätten wir doch jetzt irgendwie ein einfacheres Leben.

00:45:57: Haben wir aber nicht erkannt, hat die USA nicht erkannt, haben wir nicht erkannt, jetzt müssen wir den halt aushalten.

00:46:02: Das ist zwingend, oder?

00:46:04: Oder zwingender Zyklus.

00:46:05: Vielleicht braucht es auch so viel Gewalt, um diese Störungen und diesen Impuls herbeizuführen.

00:46:11: Vielleicht kann der nicht von innen herauskommen.

00:46:14: Kluge Unternehmen setzen aber diesen Impuls und nehmen in Kauf, dass das Unternehmen auch mal ganz schön mault und meckert und ächzt und knarzt irgendwie unter dem Veränderungsdruck.

00:46:25: Aber ohne das wird es nicht gehen, da bin ich ganz sicher.

00:46:28: Ich glaube halt, dass das bisschen auch wegignoriert wurde in den 2010er Jahren, weil die Wirtschaft für gerade, wie gesagt, nochmal immer viel, viel deutscher Bayerisch hier drin.

00:46:40: Die Wirtschaft lief gut, man muss sich keine Sorgen machen.

00:46:43: Und an der, am Horizont haben viele gesagt, ihr müsst euch verändern.

00:46:48: Ihr müsst euch verändern, weil schon der Zyklus gesagt hat, werdet vom Streichholzhersteller zum Handyhersteller.

00:46:55: Und ich glaube für viel, viel mehr Firmen in Deutschland, dieser berühmte, tragende Mittelstand mit irgendwie 57% der Arbeitnehmer, dieser wirklich wichtige Mittelstand, da müssen sich Unternehmer echt überlegen, hey, was ist denn der nächste logische Schritt für mich in diesem Zyklus, wenn mein Geschäftsmodell nicht mehr funktioniert, wenn mein Produkt nicht mehr gebraucht wird.

00:47:20: Und wir müssen irgendwie überwinden, diesen vermeintlichen Widerspruch aus Tradition, was ja immer sehr viel Bewahrenes hat und die gute alte Zeit und so Tradition, dürfen wir nicht mehr im Sinne der Bewahrung verstehen, sondern müssen ihn verstehen als Verpflichtung in eine Zukunft.

00:47:37: Denn wenn wir es nicht schaffen, diesen Konflikt zwischen Tradition und Erneuerung hinzukriegen, dann stirbt das System in der Tradition, weil es eben nicht in der Lage ist zu abstrahieren und sagen, Tradition ist super und 100 Jahre Geschichte vom Unternehmen sind auch super.

00:47:53: Ja.

00:47:54: Aber was lernen wir daraus, was haben wir denn schon für Phasen gemacht und welche Dynamik erkennen wir daraus, um uns verändern zu müssen.

00:48:00: Weil die Tradition selbst an sich ist nichts wert, sie ist nur dann was wert, wenn ich aus ihr lerne, in welchen Phasen ich bereit war, irgendwas anzupassen.

00:48:09: Ich habe da noch ein schönes Beispiel.

00:48:11: Wir reden immer von unserer überalderten Gesellschaft, aber wir haben auch überalderte Unternehmen, die sind parallel überaldert.

00:48:19: Und jede Gesellschaft, die merkt, sie wird überaldert, muss irgendwoher, wie auch immer, wir sind in der Systemtheorie, immer noch, die muss irgendwie Kinder gebären.

00:48:27: Und viele Unternehmen haben sich eigentlich immer nur geklont.

00:48:31: Wenn ein Autohersteller noch eine andere Marke erschaffen hat aus dem Nichts und noch eine, noch eine, dann hat er sich nicht fortgepflanzt, sondern er hat sich eigentlich nur geklont.

00:48:41: Und das Interessante ist, wenn jetzt ein Unternehmen wie VW schon vor 20 Jahren sich viel intensiver vielleicht mit der Internetbranche beschäftigt hätte, wie sie es getan haben,

00:48:52: dann wäre vielleicht jetzt schon eine riesige Plattform von VW über alle VAG-Marken da, die wirklich Sinn machen würde.

00:49:02: Das könnte sogar inzwischen ein VW-Fahrer-KI-Network sein, wo sich da alles, aber sie haben es nicht getan.

00:49:10: Sie haben sich nicht gepaart mit einer Zukunftsbranche. Und diese Paarungen sind wichtig.

00:49:15: Weil sie sich eine Tradition verpflichtet fühlen, die aber toxisch ist.

00:49:20: Sie klonen sich nur nicht.

00:49:22: Aber hätten wir Tesla nicht gehabt, jetzt kann man über Tesla denken, was man will und über den Inhaber sowieso,

00:49:27: aber hätten wir Tesla nicht gehabt, der die ganze Automobilbranche vor sich hergetrieben hat als ein kleines Mini-Unternehmen,

00:49:35: dann würden wir heute noch keine deutschen Elektroautos haben.

00:49:39: Und das war die massive Störung der Autoindustrie, war Tesla.

00:49:42: Und die führt jetzt dazu, dass wir jetzt einen Ausbau von Infrastruktur haben, am Ende muss man sagen, hat das an Elon Musk natürlich bewirkt.

00:49:49: Natürlich, er hat gestört und vorangetrieben.

00:49:51: Aber wir haben noch einen Punkt, wo euch vielleicht als Zuhörerin und Zuhörer Hoffnung macht.

00:49:56: Man muss nicht alles totreden, weil der Aspekt mit Tesla ist erfolgender.

00:50:01: Er hat das System gestört, er hat es vorangetrieben.

00:50:04: Er hat Aspekte zusammengebracht, die niemand wirklich so mit WERF verbunden hat.

00:50:12: Das war eben dieser batterieelektrische Antrieb, die Batterien zusammenzubauen, dass das alles funktioniert.

00:50:19: Und daraus tatsächlich eine Automarke zu machen, was er aber so nie betrieben hat.

00:50:25: Und das ist ja die Stärke der klassischen Hersteller.

00:50:27: Also wenn ich jetzt ein Toyota sehe oder ein Hyundai oder ein VW, diese Ersatzteilinfrastruktur, dieses Know-how im Markt, der Reparatur, die Teile, die verfügbar sind, diese Netzwerke, diese komplexen Systeme an Service und so.

00:50:48: Das kann man nicht einfach kopieren.

00:50:50: Man kann sich nicht einfach eine weltweite Servicestruktur von einem Mercedes kopieren als Chineser oder als Tesla.

00:50:57: Da kann man sich vielleicht wesentliche Player- und Hauträger einstellen.

00:51:02: Aber das ist exakt das.

00:51:03: Aber das ist ein stabiles System.

00:51:04: Genau das ist exakt das, was die Systemtheorie für sich jetzt dienen kann zu erkennen.

00:51:08: Nutzt die Störung, die da auftaucht, nutzt den Impuls, der von irgendwo kommt oder sei selbst der Impuls und lernt damit irgendwas.

00:51:15: Aber die Stärke kann man behalten.

00:51:17: Natürlich, du kannst deine Stärke nutzen, um dich zu entwickeln.

00:51:21: Genau.

00:51:22: Und das hätte man, eigentlich müssten die alle Glück genug sein müssen oder vielleicht sind wir nicht so Glück, wie wir glauben, aber das hätte man natürlich als deutscher Automobilhersteller nutzen können und sagen, okay, eine Batterie kriegen wir schon irgendwie hin.

00:51:33: Elektroantrieb kriegen wir auch irgendwie hin.

00:51:35: Aber das was du ganz richtig beschreibst, nämlich das Netzwerk, das kriegen die anderen nicht mal so schnell hin.

00:51:40: Also springen wir auf.

00:51:41: Also werden wir schneller.

00:51:42: Wir nutzen dieses Momentum von Tesla und werden schneller und machen es besser als er.

00:51:47: Und das haben wir noch nicht so richtig hin.

00:51:49: Wobei die Struktur hat unser berühmter Tesla ja auch nur gekriegt, als Mercedes sich da eingemischt hat.

00:51:54: Da ist ja viel Know-How-Transfer rübergeflossen.

00:51:56: Und da war wahrscheinlich der Punkt, wo die auch ein bisschen über die Latte gesprungen sind, zu sagen, hey, wir brauchen eben diese klassische Struktur und nicht nur dieses neue Disruptive.

00:52:05: Wir machen das einfach jetzt mal.

00:52:07: Da ist, glaube ich, ein guter Grundsatz für jeden Unternehmer oder jede Unternehmerin oder auch Führungskraft, die an der Stelle steht und was verändern möchte, zu überlegen, wo stehe ich und was ist eigentlich ein flatter zone bis shit.

00:52:23: Lass diesen ganzen shit weg.

00:52:25: Überlegt euch, um was geht es denn hier überhaupt jetzt in meiner Nische, in meiner Sparte, in meinem Aufgabenfeld und was sind dann naheliegende Dinge und was sind unsere Stärken.

00:52:36: Da sind wir bei stärkenschwächenprofilen.

00:52:38: Und was ist eigentlich mit welcher Technologie oder mit welcher Entwicklung kann ich mich paaren, um ein stärkeres System zu gebären?

00:52:49: Das ist so mein Resümee jetzt.

00:52:52: Mein Resümee wäre, liebe Unternehmenslenker, Geschäftsführer, Vorstellungs- und so weiter, hört auf, diese Veränderungen, Transformation als eine Bedrohung zu sehen, sondern seid selbst irgendwie ein Impuls.

00:53:05: Und wenn ihr selber das nicht hinkriegt, dann nehmt den Impuls, aber fangt an, aus den Störungen heraus ein Wachstum zu generieren.

00:53:15: Und ihr könnt das nicht von jedem Mitarbeiter erwarten, so sind die einfach nicht, so sind Menschen einfach nicht.

00:53:21: Wir haben es gerne gemütlich und so wie es immer war.

00:53:24: Wir brauchen eben die Menschen, die sagen, wenn wir das so weiter behalten, wie es ist, dann wird es nicht mehr funktionieren.

00:53:31: Also managere ich die Veränderungen.

00:53:33: Das ist ja genau das, was gute Unternehmensführer, Unternehmenslenker, Management tut.

00:53:38: Es managert eine Veränderung.

00:53:40: Und die kommt eben aus dem Impuls der Veränderungen und der Störungen heraus.

00:53:45: Und das ist nicht so richtig Mainstream in Deutschland gerade, dass wir so eine Veränderung ist, was Gutes, sondern wir haben so unglaublich viel Angst vor dieser Veränderung.

00:53:53: Da können wir mal über einen Teich oder wohin auch immer gucken und sagen, das machen andere schon ganz gut.

00:53:59: Das ist so ein bisschen die, jetzt fangen wir nicht nochmal an, die German Disease, die deutsche Kranke hat aus der Angst der Veränderung.

00:54:07: Aber da müssen wir irgendwie rauskommen.

00:54:09: Ja, das kommt erstmal noch in eine Phase, wo aus dem alten Totensystem noch alles rausgequetscht werden soll.

00:54:15: Ob die Glückversprechend ist, waglich zu bezweifeln, die wird an vielen Punkten scheitern, weil im Grunde noch mal braucht es eben dieses frische, frische Blut, um da wieder Belebung reinzukriegen.

00:54:28: Also man kann es nicht trote operieren.

00:54:31: [Musik]

00:54:37: So, wir sind sehr gespannt auf eure Feedback zu unserem kleinen Nerd Talk.

00:54:44: Wie wir uns da mal gegenseitig reingesteigert haben, in ein Thema viele holprige Themen, Systemtheorie, Veränderung, Change und einmal um die Welt geflogen.

00:54:54: Und wir werden uns das nächste Thema ausdenken, wo wir mal wieder irgendwo eintauchen, aber beim nächsten Mal gibt es erst mal wieder einen Gast.

00:55:02: Ja, genau. Also nochmal ein Disclaimer. Also wir sind jetzt hier keine wirklichen Professoren. Es ist populär wissenschaftlich.

00:55:10: Falls ihr schwerwiegende Fehler seid, schreibt uns gerne an. Wir sind ja lernfähig, wir verändern uns auch gerne.

00:55:17: Wir hoffen trotzdem, dass ein paar Impulse für euch dabei waren, weil wir uns auch untereinander immer über so Sachen unterhalten.

00:55:24: Und das ist natürlich auch mal die Gelegenheit gewesen, das live zu tun.

00:55:29: Wie gesagt, noch ein Disclaimer. Ich höre immer einen Podcast, da wird immer zwischendurch so eingeblendet.

00:55:34: Keine unserer Aussagen ist eine Anlageempfehlung. Keiner unserer Aussagen ist eine Werbung für irgendetwas.

00:55:40: Wir bekommen Triggerwarnung. Wir empfehlen keinerlei politische Richtung. Wir empfehlen keinerlei Aktien zu kaufen von irgendetwas.

00:55:49: Es ist einfach nur eine nette Unterhaltung zwischen zwei Buddis, die hier ein bisschen über die Welt philosophieren.

00:55:55: Genau. Und ein praktischer Verhauung.

00:55:56: Und nichts davon. Wir übernehmen nichts davon, irgendeine Erhaftung.

00:56:00: Genau. Und wenn ihr weiter mit uns haften wollt, dann könnt ihr das tun. Bleibt bei uns, sagt es bekannten Freunden, Geschäftsgelegen, wie auch immer.

00:56:11: Ihr findet uns auf, linkt in den Dr. Ingo Maikraft mich, den Michael Neukirchen.

00:56:15: Das Märchenland Mittelstand gibt es als Page. Den könnt ihr folgen.

00:56:19: Wir sind auf Blue Sky und inzwischen könnt ihr unseren Podcast auch über YouTube hören.

00:56:24: Das sind wir auch drin. Also keine Ausrede. Wir sind überall. Unterstützt uns, teilen, liken und weiterempfehlen.

00:56:31: Bis zur nächsten Folge.

00:56:33: Vielen Dank an dich, lieber Michael und an euch da draußen. Alles Liebe, alles Gute und bis bald.

00:56:38: Bye bye.

00:56:41: [Musik]

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